Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
müssen wir uns alle zusammengefunden haben, und wenn wir uns nicht beeilen, verpassen wir unser Zeitfenster. Gehen wir.« Er erhob sich und peitschte mit seinem buschigen Schwanz. »Ich erwarte euch am südlichen Saum des Wilden Waldes, jenseits der Brücke zum Eisernen Reich. Es ist Eile geboten, Mensch.«
    Und ganz wie es seine Art war, verschwand Grimalkin.
    Ash und ich brauchten nur wenige Minuten, um uns umzuziehen – ich schlüpfte in Jeans und Pulli, er nahm seinen langen, schwarzen Mantel – und um Glitch zu einer privaten Besprechung zu uns zu rufen. Mein Erster Leutnant war nicht besonders glücklich darüber, dass ich mitten in der Nacht durch den Wilden Wald tingeln wollte. Ich war die Eiserne Königin, ich hatte Verpflichtungen gegenüber meinem Volk und meinem Reich. Was, wenn ich nicht zurückkehrte?
    »Ich werde zurückkehren«, versicherte ich ihm, während ich mein Schwert aus der Halterung an der Wand löste und es mir umgürtete. Die geschwungene Stahlklinge lag wie angegossen an meiner Hüfte. Im Wilden Wald konnte man nie vorsichtig genug sein. »Ash wird mich begleiten. Es gibt dort draußen nichts, das unsere Rückkehr verhindern würde. Aber ich muss das tun, Glitch. Ich kann es dir jetzt nicht erklären, aber ich muss einfach gehen. Und ich vertraue darauf, dass du dich um alles kümmerst, während wir weg sind.«
    Glitch schien wenig überzeugt, doch er verneigte sich. »Jawohl, Eure Majestät.«
    Beau leckte winselnd meine Hand. Ich kniete mich neben ihn und kraulte ihn hinter den Ohren. »Und du musst ebenfalls brav sein«, erklärte ich. »Pass gut auf Glitch und Razor auf, bis wir wiederkommen, okay?«
    Hechelnd wedelte Beau mit dem Schwanz. Ich tätschelte ihn noch einmal und stand dann auf. Der Luftzug von der offenen Balkontür fuhr durch meine Haare.
    »Gehen wir«, wandte ich mich an Ash, der schweigend neben der Glastür stand, ebenfalls mit dem Schwert an der Hüfte. »Ich will nicht länger wegbleiben, als unbedingt nötig.«
    Ich trat auf den Balkon hinaus und legte die Hände auf die Brüstung, ohne die Stadt, die sich wie ein Sternenfeld unter mir ausbreitete, eines Blickes zu würdigen. Stattdessen schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meinen Schein. Die Magie von Sommer und Eisen strömte durch jede Faser meines Körpers und verband mich mit meinem Reich. Sie bildete die Essenz von Wissenschaft, Logik und Technologie – und von Natur, Wärme und Leben. Durch sie konnte ich eine Uhr betrachten und jedes noch so kleine Element erkennen, welches dafür sorgte, dass sich die Zeiger drehten und alles funktionierte, aber ebenso die minutiöse Genauigkeit im Detail, die Schönheit und Funktionalität nahtlos miteinander vereinte. Ich konnte einen Song hören und dabei die strengen Linien und das perfekte Timing der Noten sehen, die ihm zugrunde lagen und die behutsam durchwebt waren mit der puren Emotion der Musik selbst.
    Ich konnte meine Eisernen Feen spüren. Indem ich mein Bewusstsein erweiterte, konnte ich ihre Gedanken fühlen und wissen, was sie gerade taten.
    Nun schickte ich meine Magie durch den Palast und streckte meine unsichtbaren Fühler suchend aus. Ich spürte Glitch, der gerade zurück in die Eingangshalle ging, wobei er seine Besorgnis sorgfältig verbarg. Ich spürte die Wachen, die an ihren jeweiligen Posten strammstanden, ohne zu ahnen, dass etwas nicht stimmte. Und ich fing die hektischen Bewegungen der Gremlins ein, die an den Palastwänden herumwuselten, ständig zum Schabernack bereit. Immer weiter suchte ich, durchdrang die Mauern, hinauf, hinauf, bis … dort. Am Turm in der östlichen Ecke hingen sie verschlafen an den rauen Steinen, eben jene Wesen, nach denen ich suchte.
    Durch die gedankliche Verbindung schickte ich ihnen einen sanften Impuls, und sofort reagierten sie, erwachten mit einem aufgeregten Summen. Ich schlug die Augen auf, löste mich von der Brüstung und sah zu, wie einen Moment später zwei insektenartige Gleiter an der Mauer hinunterkrochen und sich auf das Balkongeländer hockten. Mit ihren großen Facettenaugen blinzelten sie uns an.
    Ich warf Ash einen kurzen Seitenblick zu: »Bereit?«
    Er nickte. »Nach dir.«
    Als ich wieder an die Brüstung trat und die Arme ausstreckte, kroch sofort einer der Gleiter auf meinen Rücken und schloss die Gliederbeine um meinen Bauch. Ich kletterte auf die Brüstung, packte die Vorderbeine des Tieres und sprang vom Turm. Der scharfe Wind riss an meinen Haaren. Die Flügel des

Weitere Kostenlose Bücher