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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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dabei ging.
    »Wann willst du aufbrechen?«, murmelte Ash irgendwann.
    Ich atmete tief durch.
    »Noch heute Nacht«, gab ich zur Antwort. »Ich werde ohnehin nicht schlafen können, bis die ganze Sache geklärt ist.« Er nickte, und endlich löste ich mich von ihm und wanderte nachdenklich im Zimmer auf und ab. Ash blieb auf dem Bett sitzen und sah mir schweigend zu. »Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, wie wir das Orakel finden sollen«, überlegte ich laut und sah ihn fragend an. »Sie hat nicht gesagt, wo sie warten wird. Vielleicht sollten wir einfach wieder in das Voodoomuseum in New Orleans gehen …«
    »Dort wirst du sie wohl kaum finden, Mensch.«
    Beim Klang der vertrauten, gelangweilten Stimme wirbelte ich herum. Draußen auf dem Balkon zeichnete sich der Umriss einer grauen, langhaarigen Katze vor dem dunklen Nachthimmel ab. Sie musterte uns mit mondhellen, goldenen Augen.
    Beim Anblick dieses Eindringlings war Beau sofort hellwach, mit gesträubtem Fell fletschte er die Zähne. Er setzte zum Sprung an, aber Ash legte ihm eine Hand in den Nacken und murmelte etwas, woraufhin sich Beau schlagartig beruhigte und wieder auf die Matratze sank. Der graue Kater gähnte unbeeindruckt und leckte sich die Pfote.
    »Hallo, Eiserne Königin«, seufzte Grimalkin dann, als würde dieses Treffen seine kostbare Zeit über Gebühr in Anspruch nehmen. »So treffen wir uns wieder. Schneller als gedacht, aber damit musste man wohl rechnen.« Wieder seufzte er, dann schüttelte er den pelzigen Kopf und musterte uns beide. »Warum schafft ihr zwei es einfach nicht, zumindest für ein paar Monate nicht in Schwierigkeiten zu geraten?«
    Ash erhob sich vom Bett. Er war wachsam, aber auch verwirrt. »Wie bist du hierhergekommen, Kater?«, fragte er stirnrunzelnd. Grimalkin rümpfte die Nase.
    »Ich bin geklettert.«
    »Das meinte ich nicht.«
    Da erst begriff ich, worauf Ash abzielte. »Moment mal«, protestierte ich und trat auf den Balkon hinaus, wo der Kater mir träge zublinzelte. » Wie kannst du dich hier aufhalten, Grim? Du bist keine Eiserne Fee, also kannst du nicht ohne Vergiftungserscheinungen nach Mag Tuiredh kommen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht noch einmal zu deinem eigenen Wohl ans Ende der Welt gereist bist, oder?« Grim schnaubte, als wäre dieser Gedanke höchst beleidigend. »Wie machst du das?«, beharrte ich. »Und wenn du jetzt sagst: ›Ich bin eben eine Katze‹, werde ich dich eigenhändig von diesem Balkon werfen, das schwöre ich.«
    Grimalkin nieste belustigt, sah mich aus schmalen Katzenaugen an und erwiderte: »Keine Sorge, Mensch, ich bin in keiner Weise gefährdet. Das gehört alles zu der Vereinbarung, die ich mit dem ehemaligen Ersten Leutnant getroffen habe.«
    »Mit Eisenpferd?«
    »Mmmm, ganz genau.« Grimalkin fuhr sich mit einer Pfote über das Ohr. »Man könnte sagen, sein … hm … Geist verharrt noch immer in dem Amulett, das ich beschafft habe, und solange es intakt bleibt, kann mir das Gift des Eisernen Reiches nichts anhaben.« Wieder gähnte er und seine Schnurrhaare zuckten. »Ich weiß nicht, wie lange es seine Wirkung behält und wie viel Zeit mir in diesem Reich noch bleibt, aber immerhin gehörte der ehemalige Eiserne Leutnant zu den stärkeren Feen. Sein letzter Wunsch bestand darin, dich zu beschützen, auch wenn er es nicht mehr selbst tun konnte.« Er schniefte kurz, gähnte und zeigte dabei seine spitzen Zähne. »Trotzdem bezweifele ich, dass es ewig wirken wird, und ich beabsichtige mit Sicherheit nicht, länger hier zu verweilen als absolut notwendig. Die Zeit drängt.« Sein Schwanz zuckte. »Also, können wir dann fortfahren?«
    »Dann weißt du also von der Prophezeiung des Orakels«, bemerkte Ash hinter mir.
    »Ihr Menschen seid wahre Meister darin, das Offensichtliche festzustellen.«
    »Weißt du, wo sie ist?«, fragte ich. »Und wo wir hinmüssen?«
    Grimalkin blinzelte mich an. »Jawohl«, schnurrte er. »Und ich werde nicht einmal eine Gefälligkeit dafür verlangen, dass ich euch hinführe. Das wurde bereits geregelt. Ich soll die Eiserne Königin, ihren Ritter und eine dritte Person durch den Wilden Wald bis zum Baum der Wünsche geleiten.«
    Die Art, wie Ash plötzlich erstarrte, zeigte mir, dass ihm dieser Name etwas sagte. »Was ist der Baum der Wünsche?«, fragte ich ihn.
    »Möchtet ihr wirklich hier rumstehen und das ausdiskutieren?«, mischte sich Grimalkin ein, bevor Ash antworten konnte. »Wir vergeuden Zeit. Vor Tagesanbruch

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