Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
sie zu dir gesagt?«
    Ich klammerte mich an eine Stuhllehne, um nicht zusammenzubrechen. Mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Rippen, und ich schaffte es kaum, die Worte über meine Lippen zu zwingen. »Sie … überbrachte mir eine Warnung. Sie erinnerte mich an das Eine, das ich nicht aufgeben wollte, das mir nichts als Kummer bringen wird. Das …« Mein Magen schien Achterbahn zu fahren. Ich schluckte schwer und fuhr flüsternd fort: »… das ich in mir trage, und das die Höfe entweder vereinen oder vernichten wird.«
    »Das du in dir …« Ash verstummte und starrte mich an. Ich spürte, wie sich die Energie im Raum veränderte, als er begriff.
    »Meghan.« Seine Stimme klang ruhig und kontrolliert, doch unter der Oberfläche tobten die Emotionen. »Bist du … bist du etwa schwanger?«
    Zitternd schloss ich die Augen. Ich wusste nicht, ob ich lachen, weinen oder schreien sollte. »Ich glaube schon.«
    Ash stieß langsam den Atem aus. Dann hörte ich, wie er sich ziemlich abrupt aufs Bett setzte.
    Schweigen breitete sich aus. Beau winselte und stupste mit der Schnauze gegen Ashs Hand. Als der nicht reagierte, sprang der Hund aufs Bett, legte sich mit einem lauten Seufzer neben ihn und ließ den Kopf auf die Pfoten sinken. Wieder schloss ich die Augen und wartete.
    »Was hat das Orakel noch gesagt?«, fragte Ash schließlich leise.
    »Sie will mir einen Vorschlag unterbreiten«, erklärte ich. Ich fürchtete mich davor, mich umzudrehen und ihn anzusehen. Fürchtete, Angst, Entsetzen oder Enttäuschung in seinen Augen zu entdecken, denn das könnte ich in diesem Moment einfach nicht verkraften. »Sie will, dass ich sie aufsuche, sie meinte, ich hätte ›Freunde, die mir den Weg weisen würden‹. Sie würde mich erwarten, mich und meine Entscheidung.«
    »Entscheidung?« Ich konnte geradezu hören, wie er verwirrt die Stirn runzelte. »Welche Entscheidung?«
    »Das hat sie nicht gesagt.« Ich zitterte, bemühte mich krampfhaft darum, die Tränen der Enttäuschung zurückzuhalten. Sicher, ich musste stark bleiben, aber ich hatte gerade erfahren, dass ich schwanger war, und nicht nur das – auch dass mein Kind alles zerstören könnte, was ich durch harte Arbeit aufgebaut hatte und beschützen musste. Und das Schlimmste war, dass ich keine Ahnung hatte, ob Ash überhaupt ein Kind wollte oder bereit war für ein Kind. Ob ich bereit war für ein Kind. »Ich hatte keine Chance, nach Details zu fragen«, erklärte ich mit möglichst ruhiger Stimme. »Nach dieser kleinen Prophezeiung ist sie einfach verschwunden, und ich habe entschieden, zu gehen, ganz egal, was die anderen Herrscher denken mögen.«
    »Hey.« Ashs leise, sanfte Stimme schaffte es, dass ich mich endlich umdrehte. Er saß mit gelassener Miene auf der Bettkante und streckte die Hand aus. »Komm mal kurz her.«
    Ich ging zu ihm und legte meine Hand in seine. Er zog mich an sich, schlang die Arme um meine Taille und drückte die Stirn an meinen Bauch. »Ich bin da«, murmelte er, als ich ein zittriges Schluchzen ausstieß und mich zutiefst erleichtert über ihn beugte. »Du musst das nicht allein durchstehen. Wir werden uns gemeinsam etwas ausdenken.«
    Ich vergrub das Gesicht in seinen Haaren und ließ die kühlen, weichen Strähnen über meine Wangen gleiten. Er war mein Fels in der Brandung, das Einzige, worauf ich mich verlassen konnte, wenn die Welt um mich herum zusammenbrach. »Ich schätze, mein erster Auftritt als Königin bei einem Elysium war ziemlich eindrucksvoll«, murmelte ich, als ich mich ein wenig gefangen hatte und das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, langsam nachließ. »Hoffen wir mal, dass ich nach dieser Nummer überhaupt wieder eingeladen werde. Mab wird mir niemals verzeihen, dass ich sie einfach so stehen gelassen habe.«
    Ich spürte sein Lächeln an meinem Bauch. »Sie wird drüber wegkommen.«
    »Meinst du?«
    »Wohl kaum.«
    Ich stöhnte frustriert, dann schwiegen wir beide.
    Wir blieben lange so sitzen, hielten uns aneinander fest, gaben uns Halt und Trost und hingen doch unseren eigenen Gedanken nach. Ash war sehr ruhig. Was er wohl dachte? Ob er sich darauf freute oder schreckliche Angst davor hatte, Vater zu werden? Noch dazu der Vater des Kindes, das später vielleicht alle Feenreiche vernichten würde. Wie ging man mit so etwas um? Konnte man sich auf etwas so Extremes überhaupt vorbereiten?
    Ich konnte ihm diese Fragen jetzt nicht stellen. Ich wusste ja selbst noch nicht einmal, wie es mir

Weitere Kostenlose Bücher