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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nahm den Rucksack ab, machte die Seitentasche auf und holte den kaputten iPod heraus, der aus einem anderen Leben zu stammen schien. Ich trat vor, hielt ihn hoch und beobachtete, wie die Gnome mit starren Blicken meinen Bewegungen folgten.
    »Eine Abmachung«, rief ich ihnen zu. Sie sahen mich aufmerksam an. »Seht ihr das hier?« Ich schwenkte den iPod. Sie folgten ihm mit den Augen wie Hunde einem Leckerchen. »Ich gebe ihn euch, aber als Gegenleistung bringt ihr mich zum Eisernen König.«
    Die Gnome wandten sich einander zu und brabbelten aufgeregt. Hin und wieder schauten sie sich nach mir um, um sicherzugehen, dass ich noch da war. Schließlich löste sich einer aus dem Haufen und trat vor. Auf seinem Buckel schwankte ein komplettes Dreirad. Er starrte mich unverwandt an und signalisierte mir, ihm zu folgen.
    Wir gingen hinter den seltsamen kleinen Wesen her – die ich heimlich Elsterlinge taufte – durch das Ödland des Schrotts und zogen dabei die neugierigen Blicke der anderen Bewohner dieser Gegend auf uns.
    Ich sah noch mehr rattenartige Männchen, deren Zähne Metall rosten ließen, ein paar ausgezehrte streunende
Hunde und ganze Schwärme von Eisenkäfern, die einfach auf allem herumkrochen. Einmal entdeckte ich in der Ferne sogar noch einen Drachen, dessen Furcht einflößende Silhouette sich aus einem Schrotthaufen schälte. Gott sei Dank suchte er sich nur eine bequemere Schlafposition und versank dann wieder in seine perfekte Tarnung als Schrottberg.
    Irgendwann ließen wir das Abfallgebirge hinter uns, und der Elsterling, der unsere Prozession anführte, zeigte mit dem Finger hinunter auf eine öde Ebene. Dort erstreckten sich Eisenbahngleise über ein rissiges graues Plateau, das von Lavaströmen durchzogen wurde und mit blinkenden Lichtern übersät war. Neben den Gleisen standen wuchtige Maschinen, die wie enorme Eisenkäfer wirkten, und spuckten Dampf. Und vor dem trüben Himmel ragte ein zerklüfteter schwarzer Turm auf, der in Abgase und wabernde Rauchwolken gehüllt war.
    Machinas Festung.
    Ash holte tief Luft.
    Ich starrte auf den imposanten Turm, und mein Magen krampfte sich angsterfüllt zusammen, bis mich ein Zupfen an meinem Rucksack aus meiner Benommenheit riss. Vor mir stand der Elsterling mit erwartungsvollem Blick und zuckenden Fingern.
    »Oh, ja, richtig.« Ich fischte den iPod heraus und überreichte ihn feierlich. »Abgemacht ist abgemacht. Viel Spaß damit. «
    Der Elsterling zwitscherte glücklich. Er drückte sich das Ding an die Brust, eilte wie eine riesige Krabbe davon und verschwand im Land der Müllberge. Ich hörte aufgeregtes
Gebrabbel und stellte mir vor, wie er stolz seine Trophäe herumzeigte. Dann verklangen die Stimmen, und wir waren allein.
    Ash wandte sich mir zu und entsetzt bemerkte ich, wie schlecht er aussah. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, seine Haut war fahl und sein Haar feucht von Schweiß.
    »Wirst du es schaffen?«, flüsterte ich.
    Sein Mundwinkel zuckte leicht. »Das werden wir dann sehen, was? «
    Ich nahm seine Hand und drückte sie fest. Er hob meine an seine Wange und schloss die Augen, als wolle er aus der Berührung Kraft schöpfen. Dann stiegen wir zusammen hinunter in das Herz von Machinas Reich.

Die Ritter der Eisernen Krone
    »Dreh dich jetzt nicht um«, murmelte Ash, nachdem wir schon stundenlang gelaufen waren, »aber wir werden verfolgt.«
    Ich verrenkte mir fast den Hals, als ich über die Schulter sah.
    Wir folgten den Schienen – wir liefen neben ihnen entlang, statt direkt auf den eisernen Strängen – in Richtung der vor uns aufragenden Festung und waren bisher keinem einzigen Lebewesen begegnet, weder Feenwesen noch anderen. Aus der Erde wuchsen Straßenlaternen, die unseren Weg beleuchteten, und neben den Schienen standen eiserne Riesentiere, die zischend Rauch spuckten und mich an Fahrzeuge aus Steampunk-Comics erinnerten.
    Bei dem allgegenwärtigen Qualm war es schwierig, mehr als ein paar Meter weit zu sehen. Doch dann krabbelte eine vertraute kleine Gestalt über die Schienen und verschwand in einer Rauchwolke. Ich konnte gerade noch das Dreirad erkennen, das auf dem Schrotthaufen auf ihrem Rücken schwankte.
    Stirnrunzelnd fragte ich: »Warum folgen uns die Elsterlinge ?«
    »Elsterlinge?« Ash grinste breit.

    »Na, du weißt schon, sie sammeln glänzendes Zeug und horten es dann, wie Elstern eben … ach, vergiss es. « Ich warf ihm einen gespielt finsteren Blick zu, doch in Wahrheit war ich zu besorgt, um

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