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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nichts Ernstes. Wir können uns ohnehin keine hohe Arztrechnung leisten.« Plötzlich richtete sie sich auf und sah sich in der Küche um. »Wo ist dein Bruder?«
    Überrascht sah ich zur Tür hinüber, aber Ethan war verschwunden.
     
    Moms Proteste halfen nichts mehr, als Luke nach Hause kam. Er warf nur einen Blick auf ihr blasses, von einem Verband umrahmtes Gesicht, tobte und bestand darauf, dass sie ins Krankenhaus fuhren. Luke war verdammt stur und hartnäckig, wenn es sein musste, und so gab Mom schließlich unter seinem Druck nach. Sie rief mir die ganze Zeit noch Anweisungen zu – pass auf Ethan auf, lass ihn nicht zu lange aufbleiben, im Gefrierschrank ist noch Pizza –, während Luke sie in seinen rostigen Ford schob und die Auffahrt hinunterraste.
    Nachdem der Transporter um die Ecke gebogen und außer Sicht war, senkte sich wieder diese eisige Stille über das Haus. Zitternd rieb ich mir die Arme, als ich spürte, wie sie ins Zimmer gekrochen kam und ihr Atem meinen Nacken streifte. Das Haus, in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht hatte, wirkte plötzlich fremd und unheimlich, als würde etwas in den Schränken und Ecken lauern, was nur darauf wartete, mich zu schnappen, wenn ich vorbeikam. Mein Blick fiel auf die zerknautschten Überreste von Floppy, von denen der Boden
übersät war, und aus irgendeinem Grund machte mich der Anblick sehr traurig und jagte mir gleichzeitig Angst ein. Niemand in diesem Haus würde jemals Ethans Lieblingsstofftier zerfetzen. Hier stimmte irgendetwas ganz und gar nicht.
    Ich hörte Schritte. Als ich mich umdrehte, stand Ethan im Türrahmen und starrte mich an. Ohne den Hasen im Arm sah er irgendwie komisch aus, und ich fragte mich, warum ihn das gar nicht störte.
    »Ich habe Hunger«, verkündete er unvermittelt. »Koch mir was, Meggie.«
    Bei seinem fordernden Tonfall runzelte ich die Stirn. »Es ist noch nicht Zeit fürs Abendessen, Zwerg«, erklärte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Du kannst noch ein paar Stunden warten.«
    Seine Augen wurden schmal und er verzog die Lippen, als wolle er die Zähne fletschen. Einen Moment lang bildete ich mir ein, sie wären klein und spitz.
    »Ich habe aber jetzt Hunger«, knurrte er und trat einen Schritt vor.
    Angst packte mich, und ich wich zurück.
    Fast augenblicklich wurde sein Gesichtsausdruck wieder weich, seine Augen rund und flehend. »Meggie, bitte? «, jammerte er. »Bitte? Ich bin so hungrig.« Er zog einen Schmollmund und fügte drohend hinzu: »Mommy hat mir auch nichts zu essen gemacht.«
    »Also gut, okay! Wenn du dann die Klappe hältst!« Angst und heiße Scham für diese Angst hatten mich wütend klingen lassen. Angst vor Ethan. Vor meinem dummen, vier Jahre alten Halbbruder. Ich hatte keine Ahnung,
wo diese dämonischen Stimmungsschwankungen bei ihm herkamen, aber ich hoffte sehr, dass es nicht der Beginn einer neuen Phase war. Vielleicht war er ja auch nur verstört wegen Moms Unfall. Wenn ich den Schlingel fütterte, würde er hoffentlich einschlafen und mich den Rest des Abends in Ruhe lassen. Ich ging zum Gefrierschrank, nahm die Pizza und schob sie in den Ofen.
    Während die Pizza backte, versuchte ich die Öllache vor dem Kühlschrank aufzuwischen. Ich fragte mich, wie das Zeug da überhaupt hingekommen war, vor allem, nachdem ich die leere Flasche im Mülleimer entdeckt hatte. Als ich fertig war, roch ich wie eine Fritteuse, und der Boden war immer noch etwas schmierig, aber besser ging’s nicht.
    Das Quietschen der Backofentür riss mich aus meinen Gedanken. Als ich mich umdrehte, war Ethan gerade dabei, sie aufzuziehen und in den Ofen zu fassen.
    »Ethan!« Ich packte sein Handgelenk und riss ihn zurück, ohne auf seine Protestschreie zu achten. »Was machst du denn da, du Idiot? Willst du dich verbrennen, oder was?«
    »Hunger!«
    »Hinsetzen!«, fauchte ich und drückte ihn auf einen Stuhl am Esstisch. Da versuchte er doch glatt, mich zu schlagen, der undankbare Scheißer. Ich widerstand dem Drang, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. »Mann, heute bist du aber biestig. Bleib da sitzen und sei still. Ich bringe dir gleich dein Essen.«
    Als die Pizza fertig war, fiel er darüber her wie ein wildes Tier, ohne sie abkühlen zu lassen. Völlig perplex
verfolgte ich, wie er wie ein ausgehungerter Hund die Stücke verschlang und sich kaum Zeit nahm, zu kauen, bevor er schluckte. Kurz darauf waren sein Gesicht und seine Hände mit Tomatensoße und Käse beschmiert und von der

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