Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
uns gelassen hatten und auf dem Weg in die Wildnis waren. Mein Zuhause. Der Regen prasselte
immer noch gegen die Scheiben und ließ das sumpfige Marschland verschwimmen. Die Bäume waren nichts als unscharfe schwarze Schatten.
    Ich blinzelte und setzte mich auf. Draußen im Sumpf stand unter den Zweigen einer riesigen Eiche ein Pferd mit Reiter – so reglos wie die Bäume ringsum. Es war ein riesiges schwarzes Pferd, dessen Schweif und Mähne im Wind flatterten, obwohl sie völlig durchnässt sein mussten. Der Reiter war groß und schlank, ganz in Silber und Schwarz gekleidet. Ein schwarzes Cape bauschte sich um seine Schultern. Durch den Regen konnte ich sein Gesicht nicht wirklich sehen, aber er war jung, blass, verdammt hübsch … und starrte mich direkt an. Mein Magen krampfte sich zusammen, und ich hielt erschrocken den Atem an.
    »Rob«, murmelte ich und nahm die Kopfhörer ab, »sieh dir das …«
    Robbies Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Er starrte aus dem Fenster, seine Augen zu grünen Schlitzen verengt. Sein Blick war hart und gefährlich. Plötzlich hatte ich ein ungutes Gefühl und lehnte mich möglichst weit von ihm weg, doch er bemerkte es gar nicht. Seine Lippen bewegten sich und er flüsterte ein Wort, so leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte, obwohl wir so eng aufeinanderhockten.
    »Ash.«
    »Ash?«, wiederholte ich. »Wer ist Ash?«
    Ruckelnd fuhr der Bus wieder an. Robbie lehnte sich zurück, sein Gesicht so ausdruckslos wie in Stein gehauen. Ich schluckte und warf noch einen Blick aus dem
Fenster, doch der Platz unter der Eiche war leer. Pferd und Reiter waren verschwunden, als hätten sie nie existiert.
     
    Alles wurde immer unheimlicher.
    »Wer ist Ash?«, wiederholte ich und drehte mich zu Robbie um, der in seiner eigenen Welt versunken zu sein schien. »Robbie? Hey!« Ich stieß ihn an.
    Er zuckte zusammen und sah mich endlich an.
    »Wer ist Ash?«
    »Ash?« Einen Moment lang funkelten seine Augen gefährlich, und er erinnerte mich an einen Wildhund. Dann blinzelte er und war wieder er selbst. »Oh, er ist nur ein alter Freund von mir, aber das ist eine Ewigkeit her. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Prinzessin.«
    Seine Worte legten sich auf eine eigenartige Weise über mich, als wollte er mich dazu bringen, das Ganze zu vergessen, nur weil er es verlangte. Kurz spürte ich Ärger in mir aufsteigen, weil er mir offenbar etwas verschwieg, doch der verflog schnell, weil ich mich plötzlich nicht mehr daran erinnern konnte, worüber wir gesprochen hatten.
    An unserer Haltestelle sprang Robbie auf, als würde sein Sitz brennen, und stürzte aus dem Bus. Sein plötzlicher Abgang verwirrte mich zwar, doch ich verstaute erst sorgfältig meinen iPod im Rucksack, bevor ich ausstieg. Ich wollte auf keinen Fall, dass das teure Ding nass wurde.
    »Ich muss weg«, verkündete Robbie, als ich schließlich neben ihm auf der Straße stand. Seine grünen Augen wanderten über die Bäume, als erwarte er, dass etwas aus dem Wald hervorbrechen würde.

    Ich sah mich um, aber bis auf ein paar Vögel, die über unseren Köpfen zwitscherten, war der Wald friedlich und still.
    »Ich … äh … ich habe daheim etwas vergessen.« Er wandte sich mir zu und schenkte mir einen entschuldigenden Blick. »Wir sehen uns heute Abend, Prinzessin? Ich bringe dann den Champagner mit, okay?«
    »Oh.« Das hatte ich ganz vergessen. »Klar.«
    »Lauf direkt nach Hause, ja?« Robbie kniff die Augen zusammen und sah mich eindringlich an. »Bleib nicht stehen und rede mit niemandem, alles klar?«
    Ich lachte nervös. »Wer bist du, meine Mom? Willst du mir jetzt auch noch erzählen, dass ich nicht mit Streichhölzern spielen darf und immer nach links und rechts schauen soll, bevor ich die Straße überquere?« Robbie grinste und wirkte dadurch wieder wesentlich normaler. »Außerdem, wem sollte ich hier draußen in der Pampa schon begegnen?« Plötzlich tauchte der Junge auf dem Pferd vor meinem inneren Auge auf, und mein Magen machte wieder diesen komischen Purzelbaum. Wer war er? Und warum konnte ich nicht aufhören, an ihn zu denken – falls er überhaupt existierte? Das war alles echt seltsam. Wäre da nicht Robbies sonderbare Reaktion im Bus gewesen, hätte ich den Jungen wohl für eine meiner verrückten Halluzinationen gehalten.
    »Na, dann.« Robbie hob die Hand und schenkte mir ein spitzbübisches Lächeln. »Bis später, Prinzessin. Und pass auf, dass dich Leatherface nicht auf dem

Weitere Kostenlose Bücher