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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Heimweg erwischt.«
    Ich holte zu einem Tritt aus. Er sprang lachend zur
Seite und spurtete dann die Straße hinunter. Ich warf mir den Rucksack über die Schulter und marschierte unsere Auffahrt hinauf.
     
    »Mom?«, rief ich, als ich die Haustür aufriss. »Mom, ich bin zu Hause!«
    Stille schlug mir entgegen. Sie hallte von den Wänden und dem Boden wider und hing schwer in der Luft. Die Stille war fast wie ein Lebewesen, das mitten im Raum hockte und mich aus kalten Augen anstarrte. Mein Puls beschleunigte sich und schlug unregelmäßig. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Mom?«, rief ich erneut und wagte mich ins Haus. »Luke? Irgendjemand zu Hause?«
    Die Tür quietschte, als ich mich hineinschlich. Der Fernseher lief und die Wiederholung irgendeiner uralten Schwarz-Weiß-Sitcom flackerte über den Bildschirm, doch das Sofa davor war leer. Ich schaltete das Gerät aus und ging durch den Flur Richtung Küche.
    Im ersten Moment wirkte alles normal, bis auf die Kühlschranktür, die offen stand. Ein kleiner Gegenstand auf dem Boden erregte meine Aufmerksamkeit. Erst dachte ich, es wäre ein schmutziger Putzlappen. Doch als ich genauer hinsah, erkannte ich Floppy, Ethans Hasen. Jemand hatte dem Stofftier den Kopf abgerissen, und aus seinem Hals quoll die Baumwollfüllung hervor.
    Als ich mich wieder aufrichtete, hörte ich hinter dem Esstisch ein leises Geräusch. Ich trat um den Tisch herum und mir wurde so übel, dass mir die Galle hochkam.
    Meine Mutter lag mit dem Rücken auf dem Fliesenboden,
Arme und Beine von sich gestreckt. Eine Seite ihres Gesichts war mit einer feuchten roten Flüssigkeit verschmiert. Ihre Handtasche, deren Inhalt überall verstreut war, lag neben einer schlaffen weißen Hand. Und über ihr im Türrahmen stand, wie eine neugierige Katze mit schräg gelegtem Kopf, Ethan.
    Und er lächelte.
     
    »Mom!«, schrie ich und ließ mich neben ihr auf die Knie fallen. »Mom, bist du okay?« Ich packte sie an der Schulter und schüttelte sie, doch es war, als würde ich einen toten Fisch schütteln.
    Ihre Haut war noch warm, also konnte sie nicht tot sein, oder?
    Wo zur Hölle ist Luke?
    Wieder schüttelte ich sie und sah zu, wie ihr Kopf schlaff hin und her schaukelte. Mir drehte sich der Magen um.
    »Mom, wach auf! Kannst du mich hören? Ich bin’s, Meghan.«
    Panisch sah ich mich um und schnappte mir einen Lappen von der Spüle. Während ich ihr damit das blutige Gesicht abtupfte, wurde mir bewusst, dass Ethan immer noch im Türrahmen stand. Er hatte die blauen Augen jetzt weit aufgerissen und war den Tränen nahe.
    »Mommy ist ausgerutscht«, flüsterte er, und da fiel mir die Pfütze aus klarer, schmieriger Flüssigkeit auf, die den Boden vor dem Kühlschrank bedeckte.
    Mit zitternden Händen tauchte ich einen Finger hinein und roch daran. Pflanzenöl? Was zur Hölle …? Ich tupfte
ihr weiter das Blut vom Gesicht und entdeckte dabei einen kleinen Kratzer an ihrer Schläfe, der unter dem ganzen Blut und ihren Haaren fast nicht zu sehen war.
    »Wird sie sterben?«, fragte Ethan, woraufhin ich ihm einen scharfen Blick zuwarf. Seine Augen waren zwar entsetzt geweitet und es standen Tränen darin, doch er klang vor allen Dingen neugierig.
    Ich wandte den Blick von meinem Halbbruder ab. Ich musste Hilfe holen. Luke war nicht da. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als einen Krankenwagen zu rufen. Gerade als ich aufstehen wollte, um zu telefonieren, stöhnte Mom und schlug die Augen auf.
    Mein Herz machte einen Sprung. »Mom«, seufzte ich erleichtert, als sie sich mühsam aufrichtete. Sie wirkte noch ziemlich benommen. »Nicht bewegen. Ich rufe einen Krankenwagen.«
    »Meghan?« Blinzelnd schaute Mom sich um. Dann berührte sie mit einer Hand ihre Wange und starrte auf ihre blutigen Fingerspitzen. »Was ist passiert? Ich … ich muss hingefallen sein …«
    »Du hast dir den Kopf angeschlagen«, erwiderte ich, stand auf und suchte das Telefon. »Du könntest eine Gehirnerschütterung haben. Bleib liegen, ich rufe dir einen Krankenwagen.«
    »Krankenwagen? Nein, nein.« Mom setzte ich auf, sie wirkte jetzt schon klarer. »Das brauchst du nicht, Liebling. Mir geht es gut. Ich werde die Wunde einfach reinigen und ein Pflaster draufkleben. Kein Grund, solche Umstände zu machen.«
    »Aber, Mom …«

    »Es geht mir gut, Meg.« Mom nahm den Lappen und fing an, sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. »Tut mir leid, dass du dich erschreckt hast, aber ich bin wirklich okay. Das ist nur Blut,

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