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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Fuchs.
    Doch am deutlichsten unterschieden sich seine Ohren. Sie ragten schmal und spitz an den Seiten seines Kopfes empor wie die eines … na ja, wie die eines Elfen. In diesem
Moment verblassten die letzten Spuren von Robbie Goodfell. Der Junge, den ich fast mein ganzes Leben lang gekannt hatte, war verschwunden, als hätte er nie existiert, und nur Puck blieb zurück.
    »Was ist denn, Prinzessin?« Puck gähnte und streckte seine langen Glieder. Bildete ich mir das nur ein oder war er auch größer geworden? »Du siehst aus, als hättest du gerade deinen besten Freund verloren.«
    Ich ignorierte die Frage, weil ich mich nicht weiter damit befassen wollte. »Wie hast du das gemacht?«, wollte ich wissen, um das Thema zu wechseln. »Ich meine, deine Klamotten. Es sind andere. Und wie du die Bücher zum Fliegen gebracht hast. War das Magie?«
    Puck grinste. »Schein«, antwortete er, als würde das alles erklären. Nachdem ich ihn nur stirnrunzelnd anstarrte, seufzte er. »Ich hatte keine Zeit, mich umzuziehen, bevor wir hierhergekommen sind, und mein Herr König Oberon sieht es nicht gern, wenn man bei Hofe die Kleidung der Sterblichen trägt. Also habe ich Schein eingesetzt, um mich hoffähig zu machen. Genauso, wie ich Schein benutzt habe, um menschlich auszusehen.«
    »Moment!« Ich musste an das Gespräch zwischen Robbie und der Krankenschwester in meinem Traum denken. »Gibt es in unserer Welt etwa noch andere … Feentypen wie dich? Direkt vor unserer Nase?«
    Puck schenkte mir ein sehr gruseliges Lächeln. »Wir sind überall, Prinzessin«, erklärte er bestimmt. »Unter deinem Bett, auf deinem Speicher, wir begegnen euch auf der Straße.« Sein Grinsen wurde breiter, irgendwie wölfisch. »Schein wird durch die Träume und Vorstellungen
der Sterblichen gespeist. Schriftsteller, Künstler, kleine Jungen, die so tun, als wären sie Ritter – die Feenwesen werden von ihnen angezogen wie Motten vom Licht. Warum, glaubst du, haben so viele Kinder imaginäre Freunde? Auch dein Bruder hatte einen. Er hat ihn Floppy genannt, glaube ich, obwohl das natürlich nicht sein wahrer Name war. Wirklich schade, dass es dem Wechselbalg gelungen ist, ihn zu töten.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Und … euch kann niemand sehen?«
    »Wir sind unsichtbar, oder wir benutzen Schein, um unsere wahre Gestalt zu verbergen.« Puck lehnte sich an einen Baum und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, wie Robbie es auch immer getan hatte. »Schau nicht so entsetzt, Prinzessin. Nur das zu sehen, was man erwartet, ist eine Kunst, die die Sterblichen perfektioniert haben. Obwohl es ein paar vereinzelte Menschen gibt, die durch den Nebel und den Schein sehen können. Üblicherweise sind das ganz besondere Individuen – unschuldige, naive Träumer –, zu denen sich die Feenwesen sehr stark hingezogen fühlen.«
    »Wie Ethan«, murmelte ich.
    Puck sah mich eigenartig an, und seine Mundwinkel zuckten. »Wie du, Prinzessin.« Er schien noch etwas anderes sagen zu wollen, doch da knackte irgendwo in der zugewucherten Dunkelheit ein Zweig. Blitzartig richtete er sich auf. »Oh, wir müssen los. Es ist gefährlich, zu lange an einem Ort zu bleiben. Dadurch erregen wir nur unerwünschte Aufmerksamkeit.«
    »Was?«, rief ich, während er schon anmutig wie ein
Reh über die Lichtung sprang. »Du hast doch gesagt, das hier wäre dein Zuhause.«
    »Das Nimmernie ist das Zuhause aller Feenwesen«, erklärte Puck, ohne sich umzuschauen. »Es ist in Territorien unterteilt, oder genauer gesagt, in Höfe. Der Lichte Hof ist das Reich Oberons, während Mab über die Dunklen Territorien herrscht. Es ist normalerweise verboten, ohne die Genehmigung des jeweiligen Herrschers ein Feenwesen zu foltern, zu verstümmeln oder zu töten, solange man sich in einem der Reiche aufhält. Momentan …«, fuhr er fort und drehte sich nun doch kurz zu mir um, »… befinden wir uns allerdings auf neutralem Gebiet, in der Heimat der wilden Feenwesen. Hier ist, wie ihr Menschen so schön sagt, alles möglich. Was da gerade auf uns zukommt, könnte eine Herde Satyrn sein, die dich erst so lange tanzen lassen, bis du vor Erschöpfung umkippst, und dich dann einer nach dem anderen vergewaltigen, oder es könnte ein Rudel Stachelwölfe sein, das uns in Stücke reißen will. So oder so, ich denke nicht, dass du weiter hier rumhängen möchtest.«
    Schon wieder hatte ich Angst. Anscheinend hatte ich jetzt ständig Angst. Ich wollte nicht hier sein, in diesem

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