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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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er — und aus der Nähe roch er nach Zedernholz und Moos.
    »Ja, es ist mir richtig ans Herz gewachsen.« Twiggs nickte und ging zum Tisch hinüber. Er nahm ein Messer und schnitt eine der Beeren in drei Teile, die er dann auf Holztellern anrichtete. »Allerdings könnte es sein, dass ich bald umziehen muss. Die Dryaden flüstern mir zu, sie erzählen schlimme Dinge. Sie sagen, dass Teile des Wilden Waldes sterben, dass von Tag zu Tag mehr schwindet. Niemand kennt den Grund dafür.«

    »Natürlich kennst du den Grund«, widersprach Puck und drapierte einen Eichhörnchenschwanz über seinem Schoß. »Wie wir alle. Das ist nichts Neues.«
    »Nein.« Twiggs schüttelte den Kopf. »Sterbliche Ungläubigkeit hat immer ein bisschen was vom Nimmernie genommen, aber nicht so. Das ist … anders. Es ist schwer zu erklären. Wenn ihr weitergeht, werdet ihr sehen, was ich meine.«
    Er reichte jedem von uns einen Teller mit einer riesigen Scheibe roter Beere, einer halben Eichel und einem Batzen von etwas, das aussah wie gedämpfte weiße Maden. Auch wenn der Tag völlig verrückt gewesen war, hatte ich nach der stundenlangen Wanderung auf jeden Fall einen Mordshunger. Die Beere schmeckte scharf und gleichzeitig süß, doch das madenartige Zeug rührte ich lieber nicht an, sondern gab es Puck. Nach dem Abendessen baute Twiggs mir aus Eich- und Streifenhörnchenfellen ein Bett, und obwohl ich es etwas eklig fand, schlief ich darin sofort ein.
     
    In dieser Nacht hatte ich einen Traum.
    Im Traum war ich zu Hause, und alles war dunkel und still, das Wohnzimmer in Schatten gehüllt. Ein kurzer Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass es 3.19 Uhr morgens war. Ich schwebte durchs Wohnzimmer, an der Küche vorbei und die Treppe hinauf. Die Tür zu meinem Zimmer war geschlossen. Ich hörte Lukes bärenartiges Schnarchen aus dem Elternschlafzimmer dringen, aber Ethans Tür am Ende des Flurs war nur angelehnt. Ich tapste den Flur hinunter und spähte durch den Spalt.

    In Ethans Zimmer stand ein Fremder, eine große, schlanke Gestalt in Schwarz und Silber. Ein Junge, vielleicht ein wenig älter als ich, auch wenn es unmöglich war, sein genaues Alter zu schätzen. Sein Körper war der eines Jugendlichen, doch die Ruhe, die er ausstrahlte, kündete von etwas wesentlich Älterem und unglaublich Gefährlichem. Voller Schrecken erkannte ich ihn: Er war der Junge auf dem Pferd gewesen, der mich am Nachmittag durch die Bäume beobachtet hatte. Warum war er jetzt hier, in unserem Haus? Wie war er überhaupt reingekommen? Da ich mir bewusst war, dass das alles nur ein Traum war, spielte ich mit dem Gedanken, ihn zu stellen. Aber dann fiel mir noch etwas auf, etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das dichte rabenschwarze Haar fiel ihm bis über die Schultern, doch es verdeckte nicht ganz die schmalen, spitzen Ohren.
    Er war nicht menschlich. Er war einer von denen, ein Feenwesen. Und er stand in unserem Haus, im Zimmer meines Bruders. Schaudernd wich ich zurück.
    Da drehte er sich um und blickte direkt durch mich hindurch. Wenn ich nicht wie erstarrt gewesen wäre, hätte ich gekeucht. Er war umwerfend. Nicht einfach nur umwerfend, er war wunderschön. Auf königliche Art schön. Schön wie der Prinz eines fernen Landes. Hätte er mitten in den Abschlussprüfungen unser Klassenzimmer betreten, Schüler wie Lehrer hätten sich ihm zu Füßen geworfen. Doch es war auch eine kalte, strenge Schönheit wie die einer Marmorstatue – unmenschlich und überirdisch. Seine leicht schräg stehenden Augen unter den langen Ponyfransen funkelten wie Stahl.

    Der Wechselbalg war nirgendwo zu sehen, aber ich konnte von unter dem Bett leise Geräusche hören – das schnelle Klopfen eines Herzens. Der Feenjunge schien es nicht zu bemerken. Er drehte sich um, legte eine blasse Hand auf die Schranktür und ließ die Finger über das ausgebleichte Holz gleiten. Ein geisterhaftes Lächeln umspielte seine Lippen.
    In einer fließenden Bewegung zog er die Schranktür auf und ging hindurch. Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken hinter ihm.
    Vorsichtig schob ich mich auf den Schrank zu, während ich gleichzeitig den Spalt unter dem Bett im Auge behielt. Ich konnte noch immer den dumpfen Herzschlag hören, doch das Ding kam nicht heraus, um mich zu packen. Ich schaffte es, das Zimmer ohne Zwischenfall zu durchqueren. So leise wie möglich griff ich nach der Schranktür und zog sie auf.
    »Mein Schrank!«, kreischte der Mann mit der Melone und

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