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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Ethan, stand auf dem Bett und hielt in jeder Hand ein Buch. Mit einem lauten Zischen schleuderte er sie Richtung Tür. Robbie konnte ausweichen, aber ich bekam ein Taschenbuch in den Magen und ächzte.
    Ich hörte, wie Robbie »Oh, bitte« murmelte, dann schien sich die Luft zu kräuseln. Auf einmal schlugen alle Bücher im Raum mit ihren Deckeln, stiegen vom Boden auf, erhoben sich aus den Regalen und stürzten sich wie ein Schwarm wütender Möwen auf Ethan. Ich sah fassungslos zu und hatte das Gefühl, dass mein Leben von Sekunde zu Sekunde surrealer wurde. Der falsche Ethan
zischte und fauchte und schlug nach den Büchern, die um ihn herumflatterten, bis eines ihn im Gesicht traf und zu Boden stürzen ließ. Mit einem wütenden Schrei schoss er unters Bett. Ich hörte Krallen über das Holz kratzen, als seine Beine in dem schmalen Spalt verschwanden. Aus der Dunkelheit drangen geknurrte Flüche.
    Robbie schüttelte den Kopf. »Dilettanten.« Er seufzte, als die Bücher mitten im Flug erstarrten und dann mit lautem Gepolter zu Boden fielen. »Gehen wir, Prinzessin.«
     
    Ich schüttelte mich kurz und suchte mir dann einen Weg zwischen den herabgefallenen Büchern hindurch, bis ich Robbie erreichte, der mitten im Raum stand.
    »Also«, meinte ich möglichst lässig, als wären fliegende Bücher und Feen etwas, womit ich jeden Tag zu tun hatte. »Wo ist nun dieser Eingang zum Feenland? Musst du einen magischen Ring schmieden oder einen Zauberspruch aufsagen oder so was?«
    Rob kicherte. »Nicht ganz, Prinzessin. So kompliziert ist es gar nicht. Tore zum Nimmernie pflegen an Stellen zu erscheinen, wo es eine Menge Glauben, Kreativität und Fantasie gibt. Oft findet man sie im Schrank eines Kindes oder unter seinem Bett.«
    Floppy hat Angst vor dem Mann im Schrank. Schaudernd schickte ich eine stumme Entschuldigung an meinen Halbbruder. Wenn ich ihn wiederfand, würde ich ihm auf jeden Fall erzählen, dass ich jetzt auch an die Monster glaubte.
    »Also im Schrank«, murmelte ich und trat über die Bücher und Spielsachen hinweg, um zu ihm zu kommen.
Meine Hand zitterte leicht, als ich sie nach dem Griff ausstreckte. Kein Zurück mehr, sagte ich mir und öffnete den Schrank.
    Als die Tür aufschwang, erblickte ich eine große, ausgemergelte Gestalt mit schmalem Gesicht und tief liegenden Augen. An ihrem dürren Körper hing ein schwarzer Anzug schlabbrig herab und auf dem spitzen Schädel saß eine Melone. Sie blinzelte träge und starrte mich an, dann verzog sie die blutleeren Lippen, sodass ihre schmalen, spitzen Zähne aufblitzten.
    Schreiend wich ich zurück.
    »Mein Schrank!«, zischte die Gestalt. Eine spinnenartige Hand schoss vor und griff nach der Tür. »Mein Schrank! Meiner!« Damit wurde die Schranktür zugeschlagen.
    Robbie seufzte entnervt, während ich mich hinter ihm versteckte. Mein Herz flatterte in meinem Brustkorb wie eine eingesperrte Fledermaus.
    »Immer diese Schwarzen Männer«, murmelte er kopfschüttelnd. Dann ging er zum Schrank, klopfte dreimal an die Tür und öffnete sie.
    Diesmal war er leer, bis auf die darin hängenden Hemden, die aufgestapelten Kisten und alle möglichen normalen Sachen, die in einen Schrank gehörten. Robbie schob die Klamotten beiseite, wand sich zwischen den Kisten hindurch und legte dann eine Hand an die Rückwand, wobei er seine Finger suchend über das Holz gleiten ließ.
    Neugierig trat ich näher.
    »Wo bist du denn?«, murmelte er und tastete die Wand
ab. Ich schob mich an die Schranktür heran und sah ihm über die Schulter. »Ich weiß, dass du da bist. Wo … Ah!«
    Er ging in die Hocke, holte tief Luft und blies gegen die Wand. Augenblicklich stieg eine Staubwolke auf und wirbelte glitzernd um ihn herum wie orangefarbene Funken.
    Als er sich aufrichtete, entdeckte ich eine goldene Klinke an der Schrankrückwand und die feinen Umrisse einer Tür zeichneten sich auf dem Holz ab. Durch den Spalt am Boden drang helles Licht.
    »Komm, Prinzessin.« Rob drehte sich um und winkte mich herbei. Seine Augen leuchteten grün in der Dunkelheit. »Das ist unsere Gelegenheit. Deine Fahrkarte ins Nimmernie.«
    Ich zögerte, da ich warten wollte, bis sich mein Puls wieder einigermaßen beruhigt hatte. Was er nicht tat.
    Das ist doch total krank, flüsterte eine kleine, ängstliche Stimme in mir. Wer wusste schon, was hinter dieser Tür auf mich wartete, welche Schrecken in den Schatten lauerten? Ich würde vielleicht nie wieder nach Hause zurückkehren. Das war meine

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