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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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unheimlichen Wald, mit dieser Person, von der ich fälschlicherweise gedacht hatte, ich würde sie kennen. Ich wollte nach Hause. Nur dass sich mein Zuhause ebenfalls in einen Ort des Schreckens verwandelt hatte, fast so schlimm wie das Nimmernie. Ich fühlte mich verloren, verraten und völlig deplatziert in einer Welt, die mir nur schaden wollte.
    Ethan, rief ich mir ins Gedächtnis. Du tust das hier für
Ethan. Sobald du ihn gefunden hast, kannst du nach Hause und alles wird wieder wie früher.
    Das Rascheln wurde lauter, und immer mehr Zweige knackten, als das, was da draußen war, sich näherte.
    »Prinzessin«, fauchte Puck direkt neben mir. Ich zuckte zusammen und musste einen Schrei unterdrücken, als er mein Handgelenk packte. »Die üblen Wesen, die ich gerade erwähnte, haben unsere Fährte aufgenommen und sind hinter uns her.« Obwohl er völlig ruhig klang, sah ich die Anspannung in seinen Augen. »Wenn du nicht willst, dass dein erster Tag im Nimmernie gleichzeitig dein letzter ist, würde ich vorschlagen, dass wir uns in Bewegung setzen.«
    Ich sah zurück zu der Tür, durch die wir gekommen waren, die mitten auf der Lichtung stand. »Kommen wir auf diesem Weg auch wieder nach Hause?«, fragte ich, während Puck mich wegzog.
    »Nö.« Als ich ihn entsetzt anstarrte, zuckte er mit den Schultern. »Na ja, man kann schließlich nicht erwarten, dass die Tore ständig an einer Stelle bleiben, Prinzessin. Aber keine Sorge. Du hast doch mich, schon vergessen? Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir schon einen Weg zurück finden.«
    Wir rannten quer über die Lichtung auf ein Gebüsch zu, das mit gebogenen gelben Dornen bestückt war, die fast so lang waren wie mein Daumen. Ich zögerte, weil ich mir sicher war, dass wir in Streifen geschnitten werden würden, doch als wir uns näherten, zitterten die Zweige, wichen vor uns zurück und gaben einen schmalen Pfad frei, der sich zwischen den Bäumen hindurchwand.
Nachdem wir sie passiert hatten, schoben sich die Zweige wieder ineinander, verbargen den Pfad und gaben uns Rückendeckung.
    Wir wanderten stundenlang – oder zumindest fühlte es sich so an. Puck behielt ein gleichbleibendes Tempo bei, das weder zu schnell noch zu langsam war, und nach und nach verklangen die Geräusche unserer Verfolger. Manchmal teilte sich der Pfad und führte in unterschiedliche Richtungen weiter, aber Puck wählte immer ohne zu zögern einen Weg. Oft bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung – das Aufblitzen von Farbe im Unterholz, eine Silhouette zwischen den Bäumen –, aber wenn ich mich danach umdrehte, war da nichts. Manchmal hätte ich schwören können, Gesang oder Musik zu hören, doch natürlich verstummte der Klang, sobald ich mich darauf konzentrierte. Das schwache Licht im Wald blieb, wie es war, es wurde weder dunkler noch heller. Als ich Puck fragte, wann denn die Abenddämmerung einsetzen würde, zog er nur eine Augenbraue hoch und erwiderte, die Nacht werde kommen, wenn sie dazu bereit sei.
    Genervt sah ich auf meine Uhr und fragte mich, wie lange wir wohl schon unterwegs waren. Eine unangenehme Überraschung erwartete mich. Die Zeiger standen still. Entweder hatte die Batterie der Uhr den Geist aufgegeben oder etwas anderes beeinträchtigte sie.
    Oder vielleicht existiert an diesem Ort gar keine Zeit. Ich wusste nicht, warum mich dieser Gedanke so verstörte, aber es war so.
    Meine Füße brannten, mein Bauch tat weh, und meine Beine schmerzten vor Erschöpfung, als das ewige Zwielicht
endlich endete. Puck blieb stehen und betrachtete den Himmel, an dem über den Baumwipfeln ein riesiger Mond stand, so nah, dass man auf seiner Oberfläche jede Senke und jeden Krater erkennen konnte.
    »Ich denke, wir sollten während der Nacht rasten«, meinte Puck schließlich widerwillig. Er grinste schief, als ich auf einem mit Moos überzogenen Holzklotz zusammenbrach. »Wir wollen schließlich nicht, dass du aus Versehen auf einen tanzenden Hügel stößt oder einem weißen Kaninchen in ein tiefes schwarzes Loch folgst. Komm, ich kenne nicht weit von hier einen Ort, wo wir ungestört schlafen können.«
    Er nahm meine Hand und zog mich auf die Füße. Meine Beine protestierten schmerzhaft, und fast hätte ich mich wieder fallen lassen. Ich war müde und gereizt. Das Letzte, was ich wollte, war, noch weiter zu wandern. Als ich mich umsah, entdeckte ich hinter ein paar Bäumen einen zauberhaften kleinen Teich. Das Wasser schimmerte im Mondlicht. Ich blieb stehen und

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