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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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dramatisch einen Arm vor seine Augen. »Ich schätze, jetzt kann uns nur noch die Opferung meiner Würde retten. Was erdulde ich nicht alles für die Liebe! Die Schicksalsgöttinnen lachen über meine Qualen.«
    »Was redest du da?«
    Puck schenkte mir nur dieses unheimliche Lächeln und begann, sich zu verwandeln.
    Sein Gesicht streckte sich, und sein Hals wurde länger. Die Arme zuckten unkontrolliert, und seine Finger wurden schwarz und verwandelten sich in Hufe. Er krümmte den Rücken, während sich seine Wirbelsäule verlängerte und seine Beine zu Hinterläufen mutierten, die vor Muskeln nur so strotzten. Ihm wuchs ein Fell, und er ließ sich auf alle viere nieder – nun kein Junge mehr, sondern ein schlankes graues Pferd mit wilder Mähne und zerzaustem Schweif. Die gesamte Verwandlung hatte keine zehn Sekunden gedauert.
    Ich wich zurück, weil ich an meine Begegnung mit dem Ding im Wasser denken musste. Das scheckig-graue Pferd
stampfte mit einem Huf auf und schlug ungeduldig mit dem Schweif. Seine Augen blitzten wie Smaragde unter seinem Schopf hervor, und meine Angst ließ etwas nach.
    Das Heulen war jetzt sehr nah und wurde immer wilder. Ich rannte auf den Pferde-Puck zu, griff in seine Mähne und zog mich hoch, um auf seinen Rücken zu gelangen. Obwohl ich auf einer Farm lebte, hatte ich erst ein- oder zweimal auf einem Pferd gesessen, und so brauchte ich noch ein paar Anläufe, bis ich oben saß. Puck schnaubte und warf empört den Kopf hin und her, als er erkannte, wie es um mein reiterisches Können bestellt war.
    Nachdem ich mich mühsam zurechtgesetzt hatte und mich an der Mähne festklammerte, drehte Puck kurz die Augen nach hinten, um nach mir zu sehen. Dann stieg er leicht, und wir galoppierten durch die Büsche davon.
    Ohne Sattel zu reiten war nicht gerade ein Spaß, vor allem wenn man überhaupt keine Kontrolle darüber hatte, wo das Pferd hinlief oder was es tat. Ganz ehrlich, das war der schlimmste Ritt meines Lebens. Die Bäume flogen wie Schatten vorbei, mir schlugen Äste ins Gesicht, und meine Beine brannten vom Umklammern der Pferdeflanken. Meine Finger hatte ich krampfhaft in die Mähne gekrallt, aber das konnte auch nicht verhindern, dass ich immer dann zur Seite wegrutschte, wenn Puck die Richtung wechselte. Der Wind brauste in meinen Ohren, aber ich konnte trotzdem noch das schreckliche Heulen unserer Verfolger hören, die uns direkt auf den Fersen zu sein schienen. Ich wagte es jedoch nicht, mich nach ihnen umzudrehen.

    Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Puck wurde nie langsamer und geriet auch nicht außer Atem, aber irgendwann war sein Fell schweißgetränkt, wodurch mein Sitz noch unsicherer und ich noch ängstlicher wurde. Meine Beine wurden taub, und meine Arme schienen jemand anders zu gehören.
    Und dann brach rechts von uns eine riesige schwarze Kreatur aus dem Unterholz, sprang das Pferd an und fletschte die Zähne. Es war ein Hund, der größte, den ich je gesehen hatte, und in seinen Augen loderte blaues Feuer. Puck wich ihm mit einem Sprung aus und stieg, wobei ich fast auf dem Boden gelandet wäre. Während ich noch schrie, schoss eines seiner Vorderbeine nach vorn und traf den Hund mitten im Sprung an der Brust, sodass dieser jaulend davongeschleudert wurde.
    Die Büsche explodierten und spuckten fünf weitere Monsterhunde aus. Sie umzingelten uns, knurrten und heulten, schnappten nach den Pferdebeinen und wichen geschickt aus, wenn Puck nach ihnen trat. Vor Schreck erstarrt, klammerte ich mich an Pucks Rücken und beobachtete, wie die massigen Hundekiefer nur Zentimeter von meinen Füßen entfernt zuschnappten.
    Da bemerkte ich ihn zwischen den Bäumen, eine schlanke Gestalt auf einem riesigen schwarzen Pferd. Der Junge aus meinem Traum, der, den ich an jenem Nachmittag vom Bus aus gesehen hatte. Auf seinem grausamen engelsgleichen Gesicht lag ein Lächeln, als er einen großen Bogen spannte, der mit einem glänzenden Pfeil bestückt war.
    »Puck!«, kreischte ich, auch wenn ich wusste, dass es zu spät war. »Pass auf!«

    Das Blattwerk über dem Jäger raschelte, und plötzlich fegte ein großer Ast herab und traf den Jungen in dem Moment am Arm, als er die Bogensehne losließ. Ich konnte den Luftzug des Pfeils spüren, als er an meinem Kopf vorbeischwirrte und in einem Baum stecken blieb. Von der Stelle, an der er ins Holz eindrang, breitete sich eisiger Frost wie ein Spinnennetz aus, und Pucks Pferdekopf wirbelte zu dem Bogenschützen herum. Der Jäger legte

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