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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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bereits einen neuen Pfeil auf die Sehne. Puck wieherte schrill, erhob sich auf die Hinterbeine und sprang über die Hunde hinweg, wobei er es irgendwie schaffte, ihren scharfen Reißzähnen zu entkommen. Als er wieder Erde unter den Hufen hatte, flog er los, während die Hunde noch bellten und nach seinen Hufen schnappten.
    Ein Pfeil zischte an uns vorbei, und als ich mich umdrehte, sah ich, dass das andere Pferd uns durch den Wald verfolgte, während sein Reiter bereits nach dem nächsten Pfeil griff. Puck schnaubte und änderte die Richtung – wobei er mich fast abgeworfen hätte –, um uns tiefer in den Wald hineinzubringen.
    Die Bäume hier waren monströs und standen so dicht beieinander, dass Puck immer wieder Haken schlagen musste, um einen Weg zwischen ihnen hindurchzufinden. Die Hunde fielen zurück, aber ich hörte sie weiterhin heulen und erspähte immer wieder ihre schlanken schwarzen Körper, die sich durch das Unterholz kämpften. Der Reiter war verschwunden, doch ich wusste, dass er uns weiterhin verfolgte und seine tödlichen Pfeile bereithielt, um sie uns ins Herz zu jagen.
    Als wir die Äste einer riesigen Eiche passierten, kam
Puck rutschend zum Stehen und buckelte wie wild, sodass sich meine Hände von seiner Mähne lösten und ich den Halt verlor. Ich wurde über seinen Kopf geschleudert, wobei sich mir fast der Magen umdrehte, und landete schreiend in einer großen Astgabel. Mir wurde die Luft aus den Lungen gepresst, und in meinen Rippen breitete sich ein stechender Schmerz aus, der mir die Tränen in die Augen trieb. Mit einem Schnauben galoppierte Puck wieder an, und die Hunde folgten ihm in die Dunkelheit.
    Nur Sekunden später erschienen das schwarze Pferd und sein Reiter unter dem Baum. Er ließ das Tier für einen Moment langsamer gehen, und mir blieb fast das Herz stehen. Verzweifelt hielt ich die Luft an, weil ich sicher war, dass er gleich hochschauen und mich entdecken würde. Da zerriss das aufgeregte Heulen eines Hundes die Stille, der Junge trieb sein Pferd an und folgte der Meute. Wenig später waren die Geräusche verklungen. Stille senkte sich über die Bäume, und ich war allein.
    »Nun ja«, sagte jemand neben mir. »Das war interessant. «

Kobolde und Grimalkin
    Diesmal schrie ich nicht los, war aber sehr knapp davor. Allerdings wäre ich fast vom Baum gefallen. Im letzten Moment klammerte ich mich an einen Ast, wobei ich mich panisch umschaute, um den Besitzer der Stimme zu finden, entdeckte aber nichts außer Blätter und das kränkliche graue Licht, das zwischen den Ästen hindurchdrang.
    »Wo bist du?«, keuchte ich. »Zeig dich.«
    »Aber ich verstecke mich doch gar nicht, Mädchen.« Die Stimme klang amüsiert. »Vielleicht … solltest du die Augen ein bisschen weiter aufmachen. Ungefähr so.«
    Keine zwei Meter vor mir erschienen wie aus dem Nichts zwei große runde Augen, und ich starrte plötzlich in das Gesicht einer riesigen grauen Katze.
    »So«, schnurrte sie und musterte mich träge. Ihr Fell war lang und flaumig und verschmolz perfekt mit dem Baum und der Landschaft. »Siehst du mich jetzt?«
    »Du bist eine Katze«, stellte ich dümmlich fest, und ich hätte schwören können, dass sie voller Ironie eine Augenbraue hochzog.
    »Im weitesten Sinne des Wortes könnte man mich wohl als solche bezeichnen.« Die Katze streckte sich, machte einen Buckel und setzte sich dann, wobei sie den buschigen Schwanz um die Pfoten legte.

    Als der erste Schreck nachließ, erkannte ich, dass es ein Kater war, keine Katze.
    »Andere haben mich als Cat Sidhe, Grimalkin oder Teufelskatze bezeichnet, aber da all diese Namen dasselbe meinen, würde ich sagen, das ist korrekt.«
    Ich gaffte ihn fassungslos an, bis mich das schmerzhafte Pochen meiner Rippen daran erinnerte, dass ich andere Sorgen hatte. Zum Beispiel, dass Puck mich mutterseelenallein zurückgelassen hatte, in dieser Welt, in der man mich als Zwischenmahlzeit betrachtete, und ich keine Ahnung hatte, wie ich hier überleben sollte.
    Zuerst war es Schrecken und Wut – Puck hatte mich tatsächlich hier sitzen lassen, um seine eigene Haut zu retten –, dann packte mich eine so furchtbare und überwältigende Angst, dass ich nicht anders konnte, als mich an meinen Ast zu klammern und heillos zu schluchzen. Wie konnte Puck mir das antun? Allein würde ich es nie schaffen. Ich würde als Nachtisch irgendeines fleischfressenden Pferdemonsters enden, von einem Rudel Wölfe zerfetzt werden oder mich hoffnungslos verirren

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