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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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und jahrzehntelang verschollen bleiben, denn ich war sicher, dass die Zeit aufgehört hatte, zu existieren, und ich ewig hier festhängen würde.
    Schließlich holte ich tief Luft und zwang mich, ruhig zu werden. Nein, das würde Robbie mir niemals antun. Da bin ich sicher. Vielleicht hatte er mich ja nur abgeworfen, um die Jäger abzulenken und sicherzugehen, dass sie ihm folgten und mich in Ruhe ließen. Vielleicht dachte er, er würde mir damit das Leben retten. Vielleicht hatte er mir damit das Leben gerettet. Falls es so war, konnte ich nur
hoffen, dass er bald zurückkam. Denn ich glaubte nicht, dass ich es ohne ihn aus dem Nimmernie herausschaffen würde.
    Grimalkin – oder wie auch immer er hieß – beobachtete mich weiterhin, als wäre ich ein besonders interessantes Insekt. Plötzlich musterte ich ihn voller Misstrauen. Okay, er sah aus wie eine riesige, leicht plumpe Hauskatze, aber Pferde waren normalerweise auch keine Fleischfresser, und in Bäumen wohnten gewöhnlich keine kleinen Männchen. Dieser Kater konnte mich schließlich auch so mustern, weil er abschätzen wollte, ob ich als nächste Mahlzeit taugte. Ich schluckte schwer und begegnete seinem unheimlich-intelligenten Blick.
    »W-was willst du von mir?«, fragte ich und war dankbar, dass meine Stimme nur ein kleines bisschen zitterte.
    Der Kater starrte mich weiter an, ohne zu blinzeln. »Mensch …«, sagte er schließlich, und wenn eine Katze herablassend klingen konnte, dann er in diesem Moment, »… denk doch mal darüber nach, wie absurd deine Frage ist. Ich liege auf meinem Baum und ruhe mich aus, denke an nichts Böses und überlege, ob ich heute auf die Jagd gehen soll, da kommst du angeflogen wie eine Banshee und verscheuchst sämtliche Vögel in der gesamten Umgebung. Und dann hast du auch noch die Dreistigkeit, zu fragen, was ich von dir will.« Er schnaubte und schenkte mir einen sehr katzentypischen verächtlichen Blick. »Mir war ja bewusst, dass die Sterblichen unhöflich und barbarisch sind, aber das geht doch zu weit.«
    »Tut mir leid«, murmelte ich reflexartig. »Ich wollte dich nicht verärgern.«

    Grimalkin zuckte mit dem Schwanz und legte sich dann hin, um seine Hinterbeine zu putzen.
    »Ähm …«, begann ich nach einem Moment des Schweigens, »ich frage mich, ob du … ob du mir vielleicht helfen könntest.«
    Grimalkin hielt kurz inne, leckte dann aber weiter, ohne aufzuschauen. »Und warum sollte ich das tun?«, fragte er, wobei er die Worte so zwischen die Leckbewegungen flocht, dass er nicht aus dem Rhythmus geriet. Er sah mich immer noch nicht an.
    »Ich versuche, meinen Bruder zu finden«, erklärte ich, getroffen von seiner beiläufigen Zurückweisung. »Der Dunkle Hof hat ihn entführt.«
    »Mm. Wie schrecklich langweilig.«
    »Bitte«, flehte ich. »Hilf mir. Gib mir einen Tipp oder zeig mir einfach, in welche Richtung ich gehen muss. Irgendwas. Ich werde mich auch dafür revanchieren, das verspreche ich dir.«
    Grimalkin gähnte, zeigte dabei seine langen Fangzähne und eine rosa Zunge und sah mich dann endlich an. »Willst du etwa vorschlagen, dass ich dir einen Gefallen tun soll?«
    »Genau. Schau, ich werde mich dafür auch irgendwie erkenntlich zeigen, versprochen.«
    Belustigt zuckte er mit einem Ohr. »Sei vorsichtig mit dem, was du da sagst«, warnte er mich. »Wenn ich das tue, stehst du in meiner Schuld. Bist du sicher, dass du das willst?«
    Ich dachte nicht darüber nach. Ich war so verzweifelt, dass ich allem zugestimmt hätte. »Ja! Bitte, ich muss Puck
finden. Das Pferd, auf dem ich geritten bin und das mich abgeworfen hat. Er ist eigentlich gar kein Pferd, weißt du. Er ist ein …«
    »Ich weiß, was er ist«, erwiderte Grimalkin ruhig.
    »Wirklich? Oh, großartig. Weißt du denn, wo er hingelaufen sein könnte?«
    Er starrte mich wieder an, ohne zu blinzeln, dann zuckte er einmal mit dem Schwanz. Wortlos erhob er sich, sprang elegant auf einen tiefer hängenden Ast und ließ sich von dort zu Boden fallen. Dann machte er einen Buckel, streckte den buschigen Schwanz in die Höhe und verschwand, ohne sich umzusehen, im Unterholz.
    Als ich versuchte, mich von den Ästen zu befreien, stöhnte ich auf, denn in meinen Rippen stach es schmerzhaft. Schließlich fiel ich vom Baum und landete hart auf meinem Hinterteil, was mich zu einem Ausdruck verleitete, für den meine Mom mir ebenjenes versohlt hätte. Ich klopfte mir den Staub ab und sah mich suchend nach Grimalkin um.
    »Mensch.« Er erschien

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