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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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ich ein weiteres Platschen und erkannte, dass ich nicht allein war.
    Mondlicht funkelte auf dem Wasser und tauchte alles in Silber und Schwarz. Abgesehen vom Summen einiger Insekten war die Nacht völlig still. Auf der anderen Seite des Sees tanzten Glühwürmchen über dem Wasser. Einige von ihnen glühten rosa und blau anstatt grünlich. Vielleicht hatte ich mir das Geräusch ja auch nur eingebildet. Außer einem alten Baumstamm, der langsam auf mich zutrieb, rührte sich nichts.
    Ich blinzelte und schaute noch einmal genauer hin.
Plötzlich hatte dieser Baumstamm verdammt viel Ähnlichkeit mit einem Pferdekopf, als könne ein Pferd schwimmen wie ein Krokodil. Und dann bemerkte ich die toten weißen Augen und die schmalen schimmernden Zähne, und Panik stieg in mir auf wie eine schwarze Flutwelle.
    »Puck!«, schrie ich und versuchte verzweifelt, die Böschung raufzuklettern. Der Matsch löste sich in dicken Klumpen. Sobald ich etwas zum Festhalten fand, rutschte ich auch schon wieder ab. Ich konnte spüren, wie das Ding näher kam. »Puck, hilf mir!«
    Ich sah über die Schulter. Das Pferdeding war nur noch wenige Meter entfernt und streckte den Kopf aus dem Wasser, wobei es ein Maul voller nadelspitzer Zähne entblößte. Oh Gott, ich werde sterben! Dieses Ding wird mich fressen! Hilfe, bitte! Panisch klammerte ich mich an die Böschung – und spürte plötzlich einen dicken Ast unter meinen Fingern. Ich packte ihn, klammerte mich fest und spürte, wie der Ast mich genau in dem Moment aus dem Wasser zog, als das Pferdemonster brüllend nach mir schnappte. Seine nasse, gummiartige Schnauze glitt an meiner Fußsohle entlang, und seine Kiefer schlossen sich mit einem fiesen Geräusch . Dann schleuderte mich der Ast ans Ufer, und das Pferdeding verschwand wieder unter der Wasseroberfläche. Ich keuchte und schluchzte unkontrolliert.
    Puck fand mich wenige Minuten später. Ich hatte mich ein ganzes Stück vom Ufer entfernt zusammengerollt, war völlig durchnässt und zitterte heftig. In seinem Blick stand eine Mischung aus Mitgefühl und Fassungslosigkeit, als er mir aufhalf.

    »Bist du okay?« Er ließ die Hände über meine Arme gleiten, um sicherzugehen, dass noch alles an mir dran war. »Bist du noch da drin, Prinzessin? Sprich mit mir.«
    Ich nickte zitternd. »Ich habe … Ethan gesehen«, stotterte ich, während ich versuchte, das alles auf die Reihe zu kriegen. »Ich bin ihm gefolgt, aber dann hat er sich in eine Lichtkugel verwandelt und ist weggeflogen. Und dann hat dieses Pferdeding versucht, mich zu fressen …« Ich verstummte. »Das war nicht Ethan, oder? Das war nur irgendein Feenwesen, das meine Gefühle ausgenutzt hat. Und ich bin drauf reingefallen.«
    Puck führte mich seufzend zurück zum Pfad. »Ja«, murmelte er schließlich und warf mir einen flüchtigen Blick zu, »so sind Irrwische. Sie lassen dich genau das sehen, was du sehen willst, und führen dich dann in die Irre. Obwohl dieser besonders bösartig war, wenn er dich direkt zum Teich eines Kelpies geführt hat. Ich nehme an, ich sollte dir jetzt sagen, dass du hier nie allein herumlaufen darfst, aber das wäre wohl vergebliche Liebesmüh. Verdammt, was soll’s.« Er blieb stehen und wirbelte herum, was mich erstarren ließ. » Lauf hier nicht allein herum, Prinzessin. Unter gar keinen Umständen, verstanden? In dieser Welt sieht man dich entweder als Spielzeug oder als Zwischenmahlzeit. Vergiss das niemals!«
    »Okay«, murmelte ich. »Ich hab’s verstanden.«
    Wir wanderten weiter den Pfad entlang. Die Tür in dem knorrigen Baumstamm war verschwunden. Meine Sneakers und mein Rucksack lagen davor; ein deutliches Zeichen, dass wir nicht mehr willkommen waren. Zitternd schlüpfte ich mit meinen blutigen Füßen in die
Schuhe. Ich hasste diese Welt und alles, was sich darin befand, und wollte nur noch nach Hause.
    »Tja«, meinte Puck betont fröhlich. »Wenn du deine Spielstunde mit Irrwischen und Kelpies beendet hast, sollten wir wohl weiterziehen. Oh, und wenn du demnächst mit einem Oger Tee trinken willst, sag vorher Bescheid, damit ich meine Keule mitbringe.«
    Ich warf ihm einen giftigen Blick zu. Er grinste nur.
    Über uns hellte sich der Himmel zu diesem unheimlichen grauen Zwielicht auf, lautlos und schleichend wie der Tod, während wir immer tiefer ins Nimmernie vordrangen.

Die Wilde Jagd
    Wir waren noch nicht weit gekommen, als wir auf das tote Stück Land mitten im Wald stießen.
    Der Wilde Wald war ein unheimlicher, stiller

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