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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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hörte ich Grimalkins Stimme, nachdem der Wärter mich passiert hatte.
    »So, ich denke, jetzt müsstest du durchpassen.«
    Ich drehte mich um, so gut es ging. Als ich die Gitterstäbe in Augenschein nahm, sah ich, dass einige der Lederriemen durchgekaut waren, ein Beweis für Grims starke Kiefer und scharfe Zähne.
    »Komm schon, komm schon, lass uns gehen«, zischte Grimalkin und schlug mit seinem Schwanz. »Du kannst später noch dumm schauen – sie kommen zurück.«
    Um mich herum raschelte es in den Büschen und raues Gelächter erklang, das immer näher kam. Mit klopfendem Herzen packte ich die Gitterstäbe, wobei ich sorgfältig
die Dornen mied, und drückte. Sie rührten sich nicht, sie wurden von eingeflochtenen Zweigen blockiert, also schob ich fester. Es war ungefähr so, wie wenn man versuchte, sich durch eine dichte Dornenhecke zu schieben. Die Stäbe bewegten sich etwas und lockten mich mit der Aussicht auf Freiheit, aber dann stellten sie sich stur und gaben nicht weiter nach.
    Der Häuptling trat, gefolgt von drei Kobolden, aus dem Wald. Er hielt etwas Kleines in der Hand, das wie wild zappelte, und seine Anhänger waren mit blassblauen, giftig aussehenden Pilzen beladen.
    »Die Pilze waren leicht«, schnaubte der Häuptling und streifte seine Begleiter mit einem abfälligen Blick. »Jeder Vollidiot kann Pflanzen sammeln. Aber wenn ich es diesen Hunden überlassen hätte, eine Blumenelfe zu fangen, wären wir nur noch Haut und Knochen, bis …« Er hielt abrupt inne und starrte zu mir herüber. Einen Moment lang stand er nur da und blinzelte, dann kniff er die Augen zusammen und ballte die Fäuste. Das Wesen in seiner Hand quietschte schrill, als der Kobold es zerquetschte und zu Boden schleuderte. Mit einem wütenden Brüllen zog der Häuptling sein Schwert.
    Ich kreischte auf und rüttelte so stark an den Stäben, wie ich konnte.
    Endlich brachen die Zweige, die Rückseite des Käfigs löste sich, und ich war frei.
    »Lauf!«, schrie Grimalkin, doch ich brauchte keine weitere Ermunterung. Wir rannten in den Wald, verfolgt von den wütenden Schreien der Kobolde.

Das Mondscheinwesen
    Ich hetzte durch den Wald und versuchte so gut ich konnte, Grimalkins schattenhafter Gestalt zu folgen, während mir Äste und Blätter ins Gesicht schlugen. Hinter mir krachten Zweige, hallte das Fauchen der Kobolde, und die wütenden Schimpftiraden des Häuptlings dröhnten mir immer lauter in den Ohren. Mein Atem ging keuchend und meine Lungen brannten, aber ich zwang meine Beine, immer weiter zu rennen. Und ich wusste genau: Sollte ich stolpern oder hinfallen, würde ich sterben.
    »Hier entlang!«, hörte ich Grimalkin rufen, als er in einen Brombeerbusch schoss. »Wenn wir es bis zum Fluss schaffen, sind wir in Sicherheit! Kobolde können nicht schwimmen!«
    Ich folgte ihm ins Gestrüpp und machte mich gefasst auf die Dornen, die sich in meine Haut bohren und meine Kleider zerfetzen würden. Doch die Zweige teilten sich vor mir, wie sie es getan hatten, als ich mit Puck unterwegs gewesen war, und ich schlüpfte fast unversehrt hindurch.
    Als ich das Brombeergestrüpp hinter mir hatte, hörte ich ein lautes Krachen, gefolgt von schrillem Geheul und derben Flüchen. Offensichtlich war dieser Weg für die Kobolde nicht so leicht zu passieren, und während ich
weiterlief, schickte ich ein stummes Dankgebet an jene Kräfte, die hier am Werk waren.
    Über das Rauschen in meinen Ohren und meine lauten Atemzüge hinweg hörte ich schließlich das Plätschern von Wasser. Kurz darauf stolperte ich zwischen den Bäumen hervor, wo der Boden abrupt zu einem felsigen Ufer hin abfiel. Ein großer Fluss lag vor mir, knapp hundert Meter breit. Und es gab in Sichtweite weder Brücken noch Flöße. Da eine wabernde Nebelbank über der Wasseroberfläche schwebte, konnte ich nicht einmal richtig bis zur anderen Seite sehen.
    Grimalkin stand am Ufer und schlug ungeduldig mit dem Schwanz. In dem dichten Nebel war er beinahe unsichtbar.
    »Beeil dich!«, befahl er mir, als ich die Böschung hinunterstolperte. Meine Beine brannten vor Erschöpfung. »Das Reich des Erlkönigs liegt auf der anderen Seite. Du musst hinüberschwimmen, schnell!«
    Ich zögerte. Wenn in stillen Teichen Pferdemonster lauerten, was lebte dann in großen schwarzen Flüssen? Bilder von Riesenfischen und Seeungeheuern blitzten in meinem Kopf auf.
    Da flog etwas an meinem Arm vorbei und prallte klappernd von den Felsen ab. Es war ein Koboldspeer. Seine gelblich

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