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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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mich um und fragte mich, ob ich ein Versteck finden konnte, bevor er mich entdeckte.
    Grimalkin musterte mich irritiert und zuckte mit dem Schwanz.
    »Das ist er!«, flüsterte ich, sah erneut zu den Adeligen hinüber, die sich im Gefolge ihrer Königin näherten, und senkte dann schnell den Blick. »Dieser Junge! Er hat mich an dem Tag im Wald gejagt, als ich in deinem Baum gelandet bin. Er hat versucht, mich umzubringen!«
    Grimalkin blinzelte. »Das ist Prinz Ash, der jüngste Sohn von Königin Mab. Man erzählt sich, er sei ein ziemlich guter Jäger. Angeblich verbringt er mehr Zeit im Wilden Wald als bei Hofe mit seinen Brüdern.«
    »Ist mir egal, wer er ist«, zischte ich und machte mich auf meinem Stuhl möglichst klein. »Ich muss verhindern, dass er mich sieht. Wie kann ich hier verschwinden?«
    Grimalkins Schnauben klang verdächtig nach Gelächter. »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen, Mensch. Ash würde niemals Oberons Zorn riskieren, indem er dich
an dessen eigenen Hof angreift. Die Regeln des Elysiums verbieten jegliche Form von Gewalt. Außerdem«, der Kater schniefte, »ist diese Jagd bereits Tage her. Wahrscheinlich hat er dich längst vergessen.«
    Ich warf Grimalkin einen bösen Blick zu und beobachtete dann den Feenjungen, wie er sich vor Oberon und Titania verbeugte und etwas murmelte, was ich nicht verstand. Oberon nickte, und der Feenjunge trat mit einer weiteren Verbeugung zurück. Als er sich aufrichtete und umwandte, ließ er den Blick über die Tafel wandern – bis er an mir hängen blieb. Seine Augen zogen sich zusammen, dann lächelte er und nickte mir kurz zu. Mein Herz raste, und ich begann zu zittern.
    Ash hatte mich nicht vergessen, ganz im Gegenteil.
     
    Im weiteren Verlauf des Abends sehnte ich mich nach der Zeit in der Küche zurück.
    Nicht nur wegen Prinz Ash, auch wenn er der Hauptgrund war, weshalb ich möglichst unbemerkt bleiben wollte. Die Lakaien des Dunklen Hofes machten mich nervös und ich fühlte mich unwohl. Damit war ich nicht die Einzige: Die Spannung zwischen den Lagern der Lichten und der Dunklen war beinahe greifbar. Ihre uralte Feindschaft war deutlich zu spüren. Nur die Hingabe, mit der die Feenwesen Regeln und Etikette befolgten, und die Macht ihrer adeligen Herrscher verhinderten, dass es zu einem Blutbad kam.
    Zumindest behauptete das Grimalkin. Ich verließ mich auf sein Wort und blieb ganz still auf meinem Stuhl sitzen, bemüht, möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen.

    Oberon, Titania und Mab blieben den ganzen Abend an der Tafel sitzen. Die Prinzen saßen zu Mabs linker Seite, Ash am weitesten von mir entfernt, was mich ein wenig aufatmen ließ. Es wurde Essen serviert und Wein ausgeschenkt, und die Herrscher der Sidhe unterhielten sich. Grimalkin langweilte sich bald, gähnte und verschwand schließlich in der Menge.
    Nach einer halben Ewigkeit begann das Unterhaltungsprogramm.
    Drei bunt gekleidete Jungen mit Affenschwänzen schwangen sich auf die Bühne, die vor der Tafel errichtet worden war. Sie vollführten atemberaubende Sprünge und purzelten über-, auf- und durcheinander. Ein Satyr spielte seine Flöte, und eine Menschenfrau tanzte dazu, bis sie blutige Füße hatte. In ihrem Gesicht stand eine Mischung aus Entsetzen und Ekstase. Eine atemberaubend schöne Frau mit Ziegenhufen und Piranhazähnen sang eine Ballade von einem Mann, der seiner Liebsten auf den Grund eines Sees folgte und nie wieder gesehen wurde. Als das Lied endete, schnappte ich keuchend nach Luft und richtete mich auf. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich nicht in der Lage gewesen war, zu atmen.
    Irgendwann im Laufe der Darbietungen verschwand Ash.
    Stirnrunzelnd sah ich mich nach ihm um und suchte in der wimmelnden Menge aus Feenwesen nach einem blassen Gesicht und schwarzen Haaren. Soweit ich erkennen konnte, war er nicht auf dem Hof unterwegs, und er befand sich auch nicht bei Mab und Oberon an der Tafel …
    Als neben mir ein leises Lachen erklang, blieb mir fast das Herz stehen.
    »Das ist also Oberons berühmtes Halbblut«, stellte Ash fest, als ich herumwirbelte.
    Seine kalten, unmenschlichen Augen funkelten belustigt. Aus der Nähe war er sogar noch schöner, mit hohen Wangenknochen und ein paar frechen Strähnen, die ihm in die Stirn hingen. Meine Hände zuckten verräterisch, weil ich am liebsten mit den Fingern durch diese Strähnen gefahren wäre. Entsetzt ballte ich sie im Schoß zu Fäusten und versuchte mich auf Ashs Worte zu

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