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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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verbeugte sich in Richtung Oberons Tafel, und ich machte einen Knicks. Der Erlkönig nickte ernst, dann drehte Ash sich zu mir um, nahm meine eine Hand in seine und führte die andere auf seine Schulter.
    Die Musik setzte ein.
    Ash machte einen Schritt nach vorn. Ich wäre fast gestolpert und biss mir auf die Lippe, während ich versuchte, mich seinen Schritten anzupassen. Wir schoben uns mehr stolpernd als gleitend über die Bühne, wobei ich mich voll darauf konzentrierte, nicht hinzufallen oder ihm auf die Zehen zu treten, während Ash sich mit raubtierhafter Eleganz bewegte. Zum Glück wurden wir nicht ausgebuht oder mit Sachen beworfen. Dennoch taumelte ich benommen hin und her und wollte nur, dass diese Demütigung endlich vorüberging.

    Irgendwann durchdrang ein leises Lachen diesen Alptraum. »Hör auf nachzudenken«, murmelte Ash und zog mich in eine Drehung, bei der ich an seiner Brust landete. »Das Publikum ist nicht wichtig. Die Schritte sind auch nicht wichtig. Schließ einfach die Augen und höre auf die Musik.«
    »Du hast leicht reden«, knurrte ich, doch da drehte er mich schon wieder, diesmal so schnell, dass die Bühne verschwamm und ich die Augen schließen musste. Denk immer daran, warum du das tust, zischte meine innere Stimme. Du tust es für Ethan. Genau. Ich öffnete die Augen und sah den Dunklen Prinzen entschlossen an. »Also«, murmelte ich möglichst unverbindlich, »du bist der Sohn von Königin Mab, richtig?«
    »Ja, obwohl ich dachte, das hätten wir bereits geklärt. «
    »Und … sammelt sie gern Dinge?« Ash sah mich verwirrt an, also fuhr ich hastig fort: »Zum Beispiel Menschen? Hat sie viele Menschen an ihrem Hof?«
    »Ein paar.« Ash führte mich in die nächste Drehung, und diesmal machte ich mit. Seine Augen strahlten, als ich wieder in seinen Armen landete. »Mab langweilen Sterbliche für gewöhnlich bereits nach ein paar Jahren. Dann lässt sie sie entweder frei oder sie verwandelt sie in irgendetwas Interessanteres, je nach Laune. Warum fragst du?«
    Mein Herz klopfte. »Hält sie einen kleinen Jungen an ihrem Hof?«, fragte ich, während wir weiter über die Tanzfläche wirbelten. »Vier Jahre alt, braune Locken, blaue Augen? Meistens ziemlich still?«

    Ash musterte mich eigenartig. »Keine Ahnung«, sagte er dann zu meiner Enttäuschung. »Ich war in letzter Zeit nicht bei Hofe. Und selbst wenn, kann ich mich nicht an alle Sterblichen erinnern, die über die Jahre von der Königin geholt oder entlassen wurden.«
    »Oh«, murmelte ich und senkte den Blick. Tja, so viel zu meinem Plan. »Und wenn du nicht bei Hofe bist, wo treibst du dich dann so rum?«
    Ash schenkte mir ein Lächeln, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Im Wilden Wald«, erwiderte er und drehte mich von sich weg. »Auf der Jagd. Mir entgeht nur äußerst selten eine Beute. Du solltest also dankbar sein, dass Puck so ein Feigling ist.« Bevor ich antworten konnte, zog er mich wieder eng an sich und flüsterte mir ins Ohr: »Obwohl ich nun ganz froh bin, dass ich dich nicht getötet habe. Ich habe dir doch gesagt, dass Oberons Tochter tanzen kann.«
    Die Musik hatte ich ganz vergessen und merkte erst jetzt, dass mein Körper den Autopiloten eingeschaltet hatte und wie von selbst über die Tanzfläche schwebte, als hätte ich das schon tausendmal gemacht. Eine Weile schwiegen wir und gaben uns ganz der Musik und dem Tanz hin. Die Töne schwollen schließlich zu einem Crescendo an und mit ihnen meine Gefühle, während wir ganz allein durch die Nacht zu schweben schienen und uns immer weiter und weiter drehten.
    Ash zog mich in eine letzte Drehung, und die Musik verstummte. Unser Tanz endete mit mir an seiner Brust, unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. Seine durchdringenden grauen Augen strahlten. Einen
Moment lang standen wir wie erstarrt und spürten den wilden Herzschlag des anderen. Der Rest der Welt war verschwunden. Ash blinzelte und lächelte unsicher. Ein halber Schritt und meine Lippen träfen seine.
    Ein Schrei durchschnitt die Nacht und brachte uns zur Besinnung. Der Prinz ließ mich los, trat einen Schritt zurück und trug wieder diese ausdruckslose Maske zur Schau.
    Wieder ertönte der Schrei, diesmal gefolgt von einem dröhnenden Brüllen, das die Tafel beben und die filigranen Kristallkelche zu Boden stürzen ließ. Über die Menge hinweg sah ich, wie die Dornenhecke heftig erzitterte, während sich offenbar etwas Großes seinen Weg hindurchbahnte. Die Feen

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