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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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funkelnden Klammern in eleganten Locken an meinem Kopf festgesteckt worden. An meinem Hals erstrahlte ein Saphir in blauem Feuer, der ungefähr so groß war wie die Faust eines Babys.
    »Nun?« Dame Weberin berührte sanft einen meiner Ärmel und betrachtete ihn bewundernd wie ein Künstler sein Lieblingsgemälde. »Was hältst du davon?«
    »Es ist wunderschön«, erwiderte ich überwältigt, während ich weiter die Feenprinzessin im Spiegel anstarrte. »Ich erkenne mich gar nicht wieder.« Plötzlich kam mir ein Gedanke, und ich kicherte leicht hysterisch. »Aber ich werde mich um Mitternacht nicht in einen Kürbis verwandeln, oder?«
    »Wenn du dich mit den falschen Leuten anlegst, kann das durchaus passieren.« Dame Weberin wandte sich ab und klatschte in die Hände. Wie Stehaufmännchen erschienen Tansy und Clarissa, beide in einfachen weißen Kleidern und mit gebürsteten Lockenköpfen, sodass ich unter Tansys braunen Locken kleine Hörner aufblitzen sehen konnte. Sie hielt meinen orangefarbenen Rucksack mit spitzen Fingern, als hätte sie Angst, er könne sie beißen.
    »Ich habe die Mädchen deine Sterblichenkleidung waschen lassen«, erklärte Dame Weberin nach einem letzten Blick in den Spiegel. »Oberon wollte sie zerstört sehen, doch das hätte noch mehr Arbeit für mich bedeutet. Also habe ich sie in deine Tasche gepackt. Sobald das Elysium vorbei ist, werde ich dieses Kleid zurückfordern. Du solltest also gut auf deine eigenen Sachen aufpassen.«

    »Äh, okay«, stammelte ich und nahm Tansy den Rucksack ab. Ein kurzer Blick hinein zeigte mir, dass meine Jeans und das T-Shirt ordentlich gefaltet darin lagen und der iPod immer noch in der Seitentasche steckte. Kurz überlegte ich, ob ich den Rucksack hier zurücklassen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Oberon könnte ihn als abstoßend empfinden und ihn auch ohne mein Wissen verbrennen lassen. Doch er gehörte nun einmal mir, und darin befand sich alles, was ich in dieser Welt besaß. Etwas verlegen schob ich mir einen Trageriemen über die Schulter – die Landeiprinzessin mit dem orangefarbenen Rucksack.
    »Gehen wir«, hauchte Dame Weberin und wickelte sich einen weichen schwarzen Schal um den Hals. »Das Elysium erwartet uns. Und, Halbblut: Ich habe viel Arbeit in dieses Kleid gesteckt. Versuche, dich nicht umbringen zu lassen.«

Elysium
    Durch einen Dornentunnel gelangten wir wieder auf den Hof. Wie vor ein paar Tagen war er voller Feenwesen, aber eine düstere Stimmung hatte Einzug gehalten. Musik wurde gespielt, eindringlich und wild. Die Feen tanzten, sprangen und tollten dazu selbstvergessen herum. Ein Satyr kniete hinter einem wehrlosen Mädchen mit roter Haut, ließ seine Hände über ihre Rippen gleiten und küsste ihren Nacken. Zwei Frauen mit Fuchsohren umkreisten ein benommen wirkendes Heinzelmännchen, und in ihren goldenen Augen stand die blanke Gier. Eine Gruppe Adelige tanzte einen hypnotischen Reigen, ihre Bewegungen sinnlich und erotisch, ganz verloren in der Musik und ihrer Leidenschaft.
    Ich verspürte den unbändigen Drang, mich ihnen anzuschließen, den Kopf zurückzuwerfen und mich im Takt der Musik zu drehen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, wohin sie mich führen würde. Als ich für einen Moment die Augen schloss, fühlte ich, wie die wilde Melodie meine Seele ergriff und mit ihr in den Himmel aufstieg. Meine Kehle wurde eng, und mein Körper begann sich im Rhythmus der Musik zu wiegen. Abrupt riss ich die Augen auf. Unbewusst hatte ich mich dem Kreis der Tänzer genähert.

    Ich biss mir auf die Lippe, bis ich Blut schmeckte, und der brennende Schmerz brachte mich wieder zu Besinnung. Reiß dich zusammen, Meghan. Wachsam bleiben! Das bedeutet: kein Essen, kein Tanz, keine Gespräche mit Fremden. Konzentriere dich auf deine Aufgabe.
    Ich entdeckte Oberon und Titania an einer langen Tafel sitzend, umgeben von Lichten Rittern und Trollen. König und Königin saßen zwar nebeneinander, ignorierten einander aber geflissentlich. Oberon hatte das Kinn in die Hand gestützt und ließ seinen Blick ausdruckslos über seinen Hofstaat wandern. Titania saß so gerade, als hätte ihr jemand einen Eiszapfen in den Hintern geschoben.
    Puck war nirgendwo zu sehen. Ich fragte mich, ob Oberon ihn schon freigelassen hatte.
    »Genießt du die Feierlichkeiten?«, fragte eine vertraute Stimme.
    »Grimalkin!«, rief ich aus, als ich den grauen Kater auf dem Rand des Teichbeckens entdeckte. Er hatte den Schwanz ordentlich um die

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