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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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Beine und nahm mich kurz in den Arm. »Klar, Cousinchen. Wird schon alles gut gehen. Es muss ja auch überhaupt erst mal funktionieren, das mit dem Ring-Abziehen und so weiter.«
    Ich nickte langsam. Ja, da hatte sie recht.
    Dann schob Suse mich von sich und musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. Ȁh, du hast deinen Pulli falsch herum an.«
    Â»Wirklich?« Verblüfft starrte ich in den Spiegel am Kleiderschrank. So was war mir noch nie passiert. Sonst achtete ich ja peinlich genau darauf, meine Klamotten perfekt zu kombinieren, und jetzt hatte ich keinen einzigen Gedanken an mein Aussehen verschwendet. Sogar mein Pony hing mir in die Augen und stach nicht wie sonst in die Luft.
    Egal. So was von egal. Ich stand kurz vor dem schlimmsten, dem allerschlimmsten Moment meines Lebens, wen interessierte es, wie ich dabei aussah?
    Â»Okay, Schwestern«, sagte Suse ernst. »Wir gehören zusammen – für immer und durch alle Zeiten. Egal was heute geschieht. Uns wird nie etwas auseinanderbringen, auch nicht irgendein Paradoxon, das schwören wir bei unserer Freundschaft.«
    Eine nach der anderen streckte ihren rechten Arm aus, um den jede von uns das rote Lederbändchen mit dem Türkis geknotet hatte, und wir drückten die Handgelenke zusammen.
    Ich sah die beiden einen Moment schweigend an. »Danke«, sagte ich dann. »Für alles.«
    Wir schlichen die Treppe hinunter, weil wir davon ausgingen, dass alle noch schliefen. Überwiegend stimmte das auch, nur Opa Till machte sich in der Küche zu schaffen. Er hatte sich eine Schürze umgebunden und putzte mit einem Wischmopp den Boden.
    Â»Opa!«, rief Luna. »Ist es nicht ein bisschen früh dafür?«
    Er sah auf. »Ich weiß, ich weiß. Aber heute Mittag kommen die anderen zurück und da muss es hier blitzen und blinken!« Dann begann er zu strahlen. »Wenn ihr schon mal wach seid, wollt ihr mir nicht helfen?«
    Ich konnte sehen, dass Suse ganz bleich wurde. Jetzt war sie schon mal freiwillig und ohne dass jemand ein dröhnendes MP3-File direkt an ihrem Ohr ablaufen ließ aufgestanden, und da wollte ihr Opa sie zum Putzen verdonnern.
    Â»Opa«, rief sie beschwörend. »Wir können wirklich nicht. Es ist … wir haben … na ja, jedenfalls müssen wir los. Und zwar sofort«, beendete sie ihren Satz. »Dringend.«
    Â»Wollt ihr nicht erst frühstücken?«
    Wir schüttelten alle drei stumm den Kopf.
    Â»Ist alles in Ordnung?«, fragte er misstrauisch.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die beiden nickten, aber ich schüttelte wieder den Kopf. Ich konnte nicht anders, denn nichts war in Ordnung.
    Â»Frag nicht, bitte«, flüsterte Luna ihrem Opa zu.
    Er betrachtete uns eine Weile nachdenklich. »Na schön. Aber wenn ich euch irgendwie helfen kann …«
    Â»Genau.« Luna schob uns beide durch den Gang zur Eingangstür. »Dann geben wir dir Bescheid«, sagte sie über die Schulter.
    Â»Vergesst nicht das gemeinsame Abendessen. Spaghetti!«, rief Opa Till uns noch hinterher. »Um halb sieben!«
    Mir war ganz schlecht und ich schwankte ein wenig beim Gehen. Suse und Luna hakten sich jeweils auf einer Seite bei mir ein. Wir gingen sehr langsam, kein einziger Papierkorb oder Blumenkübel brachte mich dazu, darüberspringen zu wollen. Auch die Treppe in unserem Haus erklomm ich eher schleppend, am liebsten wollte ich niemals oben ankommen.
    Ich konnte es selbst nicht glauben, was ich im Begriff war zu tun. Und Suse und Luna ganz offensichtlich auch nicht, jedenfalls schüttelten wir alle drei immer wieder stumm den Kopf.
    Als ich den Schlüssel ins Türschloss steckte, zitterte ich so sehr, dass er mir fast aus der Hand fiel. Luna nahm ihn mir sanft ab und öffnete die Tür. Sie musste den Schlüssel nur ein Mal umdrehen, es war also nicht abgeschlossen, und das wiederum bedeutete, dass Tante Emmi zu Hause war. Insgeheim hatte ich gehofft, dass sie heute besonders früh ins Atelier gefahren wäre, aber nein. Jetzt konnte nichts mehr das Schicksal aufhalten.
    Wie war es nur so weit gekommen? Gestern noch war ich glücklich gewesen. Gestern noch hatte ich gedacht, dass mein Leben vor mir ausgerollt lag wie ein langer bunter Seidenteppich … und jetzt?
    Jetzt würde ich einsamer sein als je zuvor.
    Tante Emmi saß im Bademantel und mit einer Tasse Kaffee in der Küche und sah aus dem Fenster. Sie

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