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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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Augen.
    Ich konnte mich nicht rühren, vielleicht, dachte ich, werde ich mich überhaupt nie mehr bewegen können. Wie festgeklebt stand ich da und spürte nicht mal meine Zehen. Sagen konnte ich auch nichts.
    Tante Emmi machte sich von den beiden los, kam auf mich zu und blieb einen Schritt vor mir stehen. »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dich hier allein lasse, Marlischätzchen?«
    Sie breitete die Arme aus und da endlich ging ein Ruck durch meinen Körper und ich warf mich hinein.
    Â»Ich konnte es nicht«, sagte sie. »Ach Marli, ich habe mich extra schön gemacht, für meine Familie. Und dann habe ich ein Foto von dir in die Hand genommen und die Augen zugemacht und wollte mich ins Jahr 1923 zurückwünschen, aber …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich konnte es nicht. Ich habe es immer wieder versucht, doch es ging nicht. Ich wollte nicht weg. Mir ist klar geworden, dass ich nicht ohne dich sein möchte und dass ich … hierher gehöre. In diese Zeit. Und zu dir!«
    Mein Herz schlug immer noch ganz schön schnell und ich war stocksteif vor Schreck und Glück und Überraschung. So muss es sich anfühlen, wenn man unter Schock steht, überlegte ich.
    Â»Es tut mir leid, Marli. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde darüber nachdenken abzuhauen? Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.« Sie sah mich zerknirscht an.
    Ich atmete lief ein und aus. »Schon geschehen, Ururgroßmütterchen«, sagte ich, einfach nur erleichtert darüber, dass sie bei mir war, egal was passieren würde. »Schwamm drüber.«
    Tante Emmi lächelte, dann drehte sie sich zu Luna und Suse um. »Bevor wir zum Spaghetti-Essen fahren, haben wir aber noch etwas zu erledigen.«
    Ein paar Minuten später saß ich neben Tante Emmi in ihrem gelben Sportwagen. Luna und Suse nahmen auf der schmalen Rückbank Platz.
    Â»Also gut. Wie machen wir es?«, fragte Tante Emmi. »Habt ihr eine Idee?«
    Ich musste nicht lange überlegen. »Lass uns zum Allerteich fahren.«
    Â»Allerteich? Wo ist der denn?«, fragte Tante Emmi.
    Â»Im Park hinter der Schule«, erklärte Suse.
    Â»Da gibt es die berühmten Schwarzbauchunken!« Luna kicherte.
    Â»Ein Teich«, sagte Tante Emmi nachdenklich. »Oh ja, das ist eine gute Idee.«
    Als sie mit quietschenden Reifen vor dem Park anhielt, sprangen wir aus dem Wagen und gingen die letzten Meter zu Fuß. Es hatte wieder leicht zu regnen begonnen, die Tropfen fühlten sich sanft auf meiner Haut an – nicht mehr kalt und traurig. Der Teich lag ruhig vor uns, es wurde schon dunkel, aber noch gab es genug Licht, um die Wasseroberfläche zu sehen.
    Suse, Luna und ich stellten uns nebeneinander an den Rand und schauten aufs Wasser.
    Â»Seid ihr bereit, Schwestern?«, fragte ich schließlich.
    Â»Bereit!«, flüsterte Suse.
    Â»Es kann losgehen!«, sagte Luna mit ernstem Gesicht.
    Â»Seid ihr wirklich sicher?«, hörte ich Tante Emmi hinter uns fragen. »Wenn ihr das jetzt macht … dann ist es endgültig.«
    Wir nickten. »Die Ringe haben ihre Bestimmung erfüllt«, sagte ich. »Luna, Suse und ich haben uns gefunden. Und du hast die Entscheidung getroffen, für immer hierzubleiben.« Vorsichtig zog ich meinen Ring ab und betrachtete ihn noch ein letztes Mal. Dann hob ich den Arm und schleuderte ihn, so weit ich konnte, in den Teich. Suses und Lunas Ringe folgten fast gleichzeitig. Wir sahen, wie sich die Wasseroberfläche drei Mal kräuselte und kleine Wellen darauf zitterten.
    Ich atmete tief durch. Das war’s. Der Zeitenzauber war ein für alle Mal vorbei.
    Alle waren bereits um den Tisch versammelt, als wir ein paar Minuten zu spät zum Spaghetti-Essen kamen. Lunas Eltern, Suses Mutter, Opa Till, Laila in ihrem Kinderstuhl und Mau, die sich aufgeregt zwischen unseren Beinen hindurchschlängelte.
    Nur einer fehlte. Greg.
    Nachdem Opa Till Tante Emmi allen mit großem Tamtam vorgestellt hatte, fragte ich: »Wo ist Greg?«
    Â»In seinem Zimmer«, sagte Suses Mutter. »Ich weiß nicht, was für eine Laus ihm über die Leber gelaufen ist. Er verschanzt sich schon den ganzen Tag. Ich glaube nicht, dass er zum Essen herunterkommt.«
    Ich nickte. »Alles klar. Fangt doch schon mal an.«
    Und dann rannte ich los, die Treppe hinauf und riss Gregs Zimmertür auf.
    Er hörte mich nicht, denn er saß vor dem Computer,

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