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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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verbergen. Die reden so, als ob alle, die sich betrinken und Spaß haben, nichts weiter als hirnlose Puppen sind, total in den Klauen der bösen, Frauen hassenden Massenmedien – oder wovon Uma sonst immer rumschwafelt. Na, ich bin eins von diesen Mädchen – und ich hab keine Hirnwäsche hinter mir!
    Finster starre ich auf meine Kaffeetasse. Wie oft bin ich mit Morgan und unserer Clique ausgegangen … in Clubs, Bars, auf Partys – dabei drehte sich nicht immer alles um Männer. Es ging ums Tanzen, darum, Spaß zu haben.
    Richtig? »Das ist ein gutes Buch«, fährt Carrie fort. »Du solltest es kaufen.«
    »Vielleicht.« Voller Zweifel gucke ich auf den strengen grauen Umschlag mit dem Versprechen einer »kompromisslosen Auseinandersetzung«.
    »Ah, hallo, Mädels, äh, Frauen, wollte ich sagen.« Ich schaue auf, Will steht unschlüssig und verlegen in der Tür. Erleichtert atme ich auf. Gott sei Dank, Ablenkung von der Lektion über hirngewaschene kalifornische Blondinen.
    »Hey, Will.« Ich hüpfe von meinem Sessel und begrüße ihn mit einer Umarmung. »Was gibt’s?«
    »Nichts Neues.« Er schält sich aus seinem langen gestreiften Schal. »Wie läuft’ s mit der Kampagne?«
    »Ziemlich gut.« Ich mache eine Kopfbewegung Richtung
Tisch. »Wir haben massenhaft Umschläge vollgestopft und hoffentlich nehmen sich die Ratsmitglieder die Zeit, vor der Präsentation unser Pamphlet zu lesen.«
    »Toll. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Danke, aber ich glaube, wir sind soweit fertig.« Wie süß von ihm, seine Hilfe anzubieten.
    »Na, wenn das so ist …« Mit Schwung zieht er zwei Tickets aus seiner dunkelblauen Jacke. »Im Playhouse zeigen sie in einer halben Stunde einen tollen Film. Ich wollte nur mal sehen, ob du mitwillst.«
    »Cool.« Ich grinse und stürz mich förmlich auf diese Chance, der Gruppe zu entfliehen, bevor Carrie zur nächsten Tirade ansetzt. »Ich hol nur eben meine Sachen.«
    Dann packe ich zusammen und verabschiede mich, die Wut ist genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen ist. Dass sie betrunkene amerikanische Partygirls für die bösen Werkzeuge der Unterdrückung halten, kann ich ihnen nicht wirklich zum Vorwurf machen. Also, schließlich sind sie noch keiner von denen über den Weg gelaufen. Abgesehen von mir natürlich, aber das ist was anderes. Sie haben ja keine Ahnung, dass ich zu diesen Mädchen gehöre, die sie ständig in die Pfanne hauen, und mir graut vor dem Gedanken, was passieren würde, wenn sie es wüssten.
    »Und wie geht es dem Scrabblemeister?«, necke ich ihn, als wir über das Kopfsteinpflaster die Straße hinuntergehen. Lichterketten hängen in den Bäumen und glitzern im Dunkeln. »Hast du heute schon jemanden zum Weinen gebracht ?«
    »Nein.« Will lächelt bösartig. »Aber meine Schwester hab
ich heute Morgen online mit 200 Punkten Vorsprung geschlagen. «
    »Mann, sie ist vierzehn!« Ich schubse ihn spielerisch.
    »Na und, auf diese Weise lernt sie verlieren und was es heißt, ein guter Sportsmann zu sein.«
    Ich lache. »Ich hab vergessen zu fragen, welcher Film eigentlich läuft?«
    »Ein russischer«, sagt Will. Meine Stimmung sinkt. »Ein experimenteller Film in Schwarz-Weiß über die Sinnlosigkeit des Seins und …« Plötzlich kann er nicht mehr an sich halten und lacht los. »Du solltest mal dein Gesicht sehen!«
    »Was? Das war nur Spaß? Will!« Wieder schubse ich ihn.
    »Tut mir leid, ich konnte nicht anders!« Seine dunklen Augen glitzern. »Dein Gesicht versteinert immer, sobald jemand Untertitel erwähnt.«
    »Die sind ja auch total langweilig! Ich geh ins Kino, weil ich mich amüsieren will, nicht um einen blöden Roman zu lesen.«
    »Na ja, entspann dich. Es gibt Rocky Horror. Ich dachte, das könnte Spaß machen.«
    »Oh, super!« Ich klatsche in die Hände. »Können wir uns vorher noch ein Eis holen?«
    Will starrt mich ungläubig an. »Es friert hier draußen praktisch. «
    »Na und?«
    »Ich versteh wirklich nicht, warum du so viel Eis isst. Du beschwerst dich doch immerzu darüber, wie kalt es ist!«
    »Egal. Das ist irgendwie ein Grundwert.« Ich bemühe meine rudimentären Einsichten in die Wirtschaftswissenschaften.
»Meine Nachfrage wird nicht von externen Faktoren gesteuert.«
    »Gut, gehen wir zu G&D.« Wir machen einen Umweg durch eine enge Seitenstraße zu unserer Filiale der Kette. Drinnen wird mir der Mund wässrig vor der Vitrine mit Kuchen und Bonbons.
    »Ein Becher Blue Ribbon und ein Becher Double Chocolate Brownie mit

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