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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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richtig hältst! Ich bin nicht die Richtige, wenn es um Ratschläge in Beziehungsdingen geht. Ich mag ja endgültig über Sebastian hinweg sein, aber das heißt eigentlich nur, dass ich jede Menge überflüssiger romantischer Energien in die falsche Richtung lenken kann.
     
    Ich muss mich beeilen, die Zeit am Schnittplatz ist kostbar und Ryan bringt mich um, wenn ich unseren Termin dort verpasse. Mach dir keine Sorgen!
     
    xEmx

Emily
    Drei Tage mit Ryan eingesperrt im Bearbeitungsraum – und ich bin völlig fertig. Den ganzen Tag auf einen Bildschirm zu gucken und minimale Änderungen bei der Szenenlänge und Reihenfolge zu machen, mag ja der Weg zu einer ganz fantastischen Beurteilung unseres Abschlussprojekts sein, doch keinesfalls der zu seelischer Gesundheit, Glück oder diesem sorglosen kalifornischen Wohlgefühl, das ich mir um jeden Preis erhalten möchte. Ich hab darauf bestanden, mir den Donnerstag freizunehmen, damit ich einen ganzen Tag nur für mich habe. Einen wonnevollen, herrlichen, stressfreien Tag …
    Ein leichtes Klopfen an der Wohnungstür. Ich wälze mich aus dem Bett, ziehe mir meinen kuscheligen Bademantel an und öffne vorsichtig einen Spalt.

    »Ryan?«, erstaunt trete ich einen Schritt zurück.
    »Um, hey.« Er registriert, wie ich angezogen bin. »Ich hab dich doch nicht geweckt, oder?«
    »Oh nein.« Ich wickele den Bademantel fester um mich. »Komm rein.« Vorsichtig schiebt er sich in die Wohnung. »Morgan ist nicht da«, versichere ich ihm und sehe, wie sich die Spannung in seinem Körper löst.
    »Cool.« Er nickt und rammt die Hände in die Taschen seiner dunklen Jeans.
    »Und …« Ich hocke mich auf die Sofakante und warte.
    »Ach, richtig.« Dümmlich lächelt Ryan mich an. »Du bist nicht an dein Handy gegangen. Ich dachte, ich fahr mal nach L. A. runter, nur mal ein bisschen fahren und abhängen und so. Willst du mit?«
    »Ich dachte, heute erholen wir uns.«
    »Richtig, vom Bearbeiten.« Ryan legt die Stirn in Falten. »Meinst du damit …«
    »Nein!« Ich springe auf. Ich hatte den ganzen Tag durchgeplant, aber ich muss spontaner werden. Meine Freizeit bis zur letzten Minute durchzuplanen ist auch wieder so eine Manifestation dieses Kontrollfreakverhaltens, das ich mich so bemühe abzulegen. »L.A., hört sich toll an. Ich muss mich nur schnell anziehen.«
    »Ich warte im Auto.«
     
    Ryan ist entsetzt, als er feststellen muss, dass mir das Vergnügen eines Road Trips bisher versagt blieb.
    »Aber du bist doch schon über zwei Monate hier. So was ist irgendwie nationales Pflichtprogramm!«, ereifert er sich,
als wir den Freeway entlangbrausen. Wieder mal haben wir einen klaren, sonnigen Tag, er hat die Fenster runtergekurbelt und der Wind peitscht mein Haar zur totalen Verhedderung. Ist mir egal. Geschwindigkeit hat so was Beglückendes, die Fahrt, der schnelle Song, der gerade aus dem Radio dröhnt – ganz so, als wäre das wirklich ein Teil meines Lebens, nicht nur ein Augenblick Ferien.
    »Ich hatte keinen Grund, irgendwohinzufahren«, brülle ich, während das Schlagzeug in dem hämmernden Rocksong noch ein Stück lauter wird.
    »Und in England, da nehmen wir einfach den Zug, wenn der Weg länger ist als ein paar Stunden.«
    Ryan schüttelt den Kopf. »Dann werde ich wohl für deine Bildung sorgen müssen. Oh, Moment mal.« Er reißt das Lenkrad herum und plötzlich schießen wir auf eine andere Spur. Ich kreische und klammere mich an den Sitz, während wir eine Ausfahrt runterrasen. »Sorry!«, sagt er atemlos. »Ich dachte nur gerade, dass der Besuch eines authentischen Diners unbedingt Teil deines Amerikabesuchs sein sollte.«
    »Überleben ist auch nicht so ganz unwichtig.«
    »Stell dich nicht so an.« Ryan lacht. »Du wirst mir vergeben, wenn du die Cheeseburger da probiert hast.«
    Seine Stimmung hat sich gebessert. Was ihn in diesen letzten Wochen auch immer bedrückt hat, ist plötzlich wie weggeblasen.
    Wir fahren nur noch ein paar Meilen weiter, ehe wir auf dem Parkplatz vor einem Diner im alten Stil einbiegen, so wie einer von denen, die ich von alten Postkarten her kenne. Er ist lang gestreckt und flach, hat ein blinkendes Neonschild
mit dem Schriftzug »Angie’s« und die Farbe blättert ab. Ich hüpfe aus dem Auto.
    »Oh, hätte ich doch meine Kamera dabei. Die besten Sachen entgehen mir immer.«
    »Hab alles da.« Ryan wedelt mit seinem Handy herum und schiebt mich vor das Schild. Da steh ich nun befangen rum. »Das kannst du besser!«, feuert er mich

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