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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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Grinsen auf den Lippen und mir wird klar, dass es mit mir durchgegangen ist.
    »Sorry«, sage ich und schrumpfe ein bisschen. »Aber ich kapier schon, was das heißt, Kontrolle über die Szene zu haben.«
    Er zuckt mit den Schultern. »Aber so funktioniert das nicht, stimmt’s? Ich kann ja nicht jedem seine Rolle schreiben.«
    Einen Moment lang sieht er traurig aus, und dann fällt mir ein, was Lexi und Morgan im Nagelstudio gesagt haben. »Heute können wir das machen«, schlage ich mit einem Lächeln vor. »Den Soundtrack wählen, alles in Szene setzen. Schnitt und Szenenwechsel vom Parkplatz zur Innenansicht des Diners und dann zu …«
    »Zum Santa Monica Broadwalk«, sagt Ryan. Er nickt bedächtig. »Emilys Großes Abenteuer.«
    »Das klingt so, als wäre ich ein Trickfilmschwein.«
    »Mecker nicht rum oder ich dreh das so hin, dass du nicht wieder nach Hause kommst«, warnt er mich mit finsterem Grinsen.
    »Und wer schreibt dir dann in letzter Minute was um? Gib’s zu, du brauchst mich.«
     
    Den Rest des Tages verbringen wir damit, die Szenenmontage vom perfekten lustigen Miteinander umzusetzen, die
man so etwa in der Mitte jeder romantischen Filmkomödie finden kann. Touristenfotos auf dem Walk of Fame, Leute gucken auf dem Sunset Boulevard, Spielautomaten und Zuckerwatte auf dem Broadwalk. Ryan besteht sogar darauf, dass wir uns Rollerblades ausleihen, weil das eine essenzielle kalifornische Erfahrung ist, und obwohl ich merke, dass er uns noch immer durch diese Regisseurlinse in seinem Kopf betrachtet, hab ich so viel Spaß, dass mich das nicht wirklich stört.
    »So sieht das Leben für euch hier also in Wirklichkeit aus.« Mit ausgestreckten Armen, nur nicht das Gleichgewicht verlieren, wage ich winzige, gleitende Schritte nach vorn. Ich bin mit allerlei Polsterung versehen, aber ich fühl mich nicht so besonders sicher auf den Beinen, als wir den breiten Fußweg entlangeiern. »Sonne und Strand, tagein, tagaus, von morgens bis abends.«
    Ryan schenkt mir sein typisches kleines schiefes Lächeln und umkreist mich mit nervtötender Mühelosigkeit auf seinen Skates. Er filmt mich mit seiner Digitalkamera und ich mag gar nicht daran denken, wie ich aussehe.
    »Stimmt nicht so ganz. Ob man nun hier lebt oder woanders ist letztlich egal. Abgesehen von der besseren Kulisse.«
    »Das ist nicht wahr.« Vorsichtig lege ich einen Zahn zu. Der Verkehr auf dem Broadwalk ist nicht mehr so dicht, die Abendluft wird kühler und das Rasen meines Pulses hat nichts mit dem Skaten zu tun. »Die Leute hier sind so gelassen – als ob Prozac im Trinkwasser wäre oder so!«
    »Du machst dich gar nicht schlecht.« Er schiebt mich aus der Bahn, als ein anderes Mädchen vorbeigerauscht kommt –
sie ist genauso gepanzert wie ich, aber eindeutig nicht Herrin der Lage. Das verbessert mein Gefühl für die eigenen Fähigkeiten beim Skaten ein wenig. »Du hast den ganzen Nachmittag noch nicht auf die Uhr geguckt!«
    »Omigod!«, kreische ich, waschechte Kalifornierinnen imitierend.
    Er lacht. »Nun verändere dich aber nicht zu sehr, die erkennen dich sonst nicht wieder zu Hause!«
    Ich gerate aus dem Gleichgewicht und falle.
    »Whoa!« Ryan packt mich am Ellenbogen und zerrt mich wieder in die Senkrechte. Einen Moment lang klammere ich mich an ihn, bis ich mein Gleichwicht wiedergefunden habe.
    »Alles in Ordnung?«
    Ich nicke atemlos. Ich weiß nicht genau, ob Ryans Nähe oder der plötzliche Gedanke an zu Hause der Grund dafür ist, dass ich so ein scharfes Stechen unter dem Rippenbogen fühle. »Mir … mir geht es gut.« Ich strecke die Beine, er lässt mich langsam los und wir skaten weiter.
     
    Dieses Gefühl von überdrehter Übelkeit hält an, während wir einen alten John Hughes Film sehen, und sogar noch auf der Rückfahrt nach Santa Barbara. Schläfrig rolle ich mich auf dem Beifahrersitz zusammen, Ryan summt inzwischen zu den süßen Klängen des Indie-Rock-Songs aus der Stereoanlage mit. Mein Körper ist müde, aber entspannt, total im Rausch der Endorphine.
    »Du bist so still geworden.«
    Ich schaue auf und stelle fest, dass wir wieder vor meiner Wohnung stehen, auf dem dunklen Parkplatz. »Oh, entschuldige.
Ich dachte nur … an zu Hause«, lüge ich. »Ich kann gar nicht glauben, dass ich schon so bald wieder zurückfahre. «
    »Wo ich mich doch gerade an dich gewöhnt habe.«
    Ich ignoriere den Wehmutsstich in meiner Brust und zieh mir schnell die Jacke an. »Du findest schon eine andere, die darauf achten

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