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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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einem Zettel auf dem antik wirkenden Schreibtisch ab.

    »Cool, dann können wir einfach so rumgehen. Ich hasse diese geführten Touren, die sind immer so langweilig und …« Eine Seitentür geht auf und eine Frau kommt raus. Älter als vierzig kann sie nicht sein, aber sie trägt so eine trutschige Blümchenbluse und einen Tweedrock. Am Aufschlag ihrer Jacke ist ein Schild mit der Aufschrift: TOUR GUIDE. Sie guckt uns giftig an.
    »Öh, Entschuldigung.« Ich werde rot, Will versucht indessen sein Lachen zu verbergen.
    Die Frau guckt uns weiter argwöhnisch an, bis Will vortritt und ihre Hand schüttelt.
    »Hallo auch. Wir kommen von der Uni in Oxford und wir hatten gehofft, uns hier umsehen zu können, aber wenn Ihnen das nicht recht sein sollte, falls sie etwas anderes zu tun haben …« Sein Höflichkeitsding wirkt Wunder und im Handumdrehen ist aus der Missbilligung ein Lächeln geworden. Kann ich ihr nicht verdenken.
    »Studenten, natürlich.« Sie wird freundlicher. »Es ist immer schön, junge Leute zu begrüßen, die sich für Almas Leben interessieren.«
    Ich bin erleichtert.
    Mit engelhaftem Blick nickt Will dazu. »Nun ja, zu ihrer Zeit war sie die Pionierin des Feminismus.« Er lotst die Frau den Flur hinunter und zwinkert mir zu. »Jetzt müssen sie mir aber von ihrem Verhältnis zu J.S. Mill erzählen …«
     
    Das Haus ist perfekt erhalten mit allen alten Sachen und der Ausstattung von Alma, und als ich ihre Briefe durchgesehen habe (auf der Suche nach Hinweisen auf diese skandalöse
Affäre, muss Will dringend gefüttert werden. Zum Glück ist unsere Fremdenführerin noch immer total von ihm entzückt und sie weist uns den Weg zu einem nahe gelegenen Pub, in dem wir was essen können.
    »Ah, Essen!« Hungrig beißt Will in ein Sandwich. »Ich dachte schon, ich müsste verhungern.«
    »Und wir haben ja auch nichts gegessen, seit – na, wann war das noch – seit diesem späten Brunch vor drei Stunden?« Ich bewerfe ihn mit einem Chip – sorry, Crisp. Der Pub hat draußen Tische stehen und wir haben uns am Flussufer in die Sonne gesetzt. Es mag ja noch nicht warm genug sein, die Jacke auszuziehen, aber die Handschuhe könnte ich doch weglassen? Ein großer Schritt nach vorn.
    Will sagt kein Wort, bis sein Teller fast leer ist. »Hast du genug Stoff für deinen Essay zusammen?«, erkundigt er sich, wobei er die letzten Krümel zusammenfegt.
    Ich nippe an meiner Limonade. »Das war keine Pflichtveranstaltung. Ich wollte mich einfach nur umsehen.«
    Bewundernd schaut er mich an. »Du hängst dich wirklich rein in deine Arbeit.«
    Ich werde rot. Es wird immer schwerer, Wills allgemeiner Schnuckeligkeit zu widerstehen, obwohl das Ende des Semesters schon in Sicht ist. Sooft ich will, kann ich mir sagen »keine Dates«, aber dann erwische ich ihn dabei, wie er mich mit diesen großen dunkelbraunen Augen anguckt und irgendwas in mir schmilzt. Es ist nicht nur sein Aussehen, sondern, wie er mich sieht. Als ob ich einen Wert hätte. Ich hoffe, unsere Freundschaft hält.
    »Freust du dich darauf, wieder nach Kalifornien zurückzugehen?
«, sagt Will, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Deine Familie und deine Freunde fehlen dir bestimmt.«
    Ich lasse mir Zeit mit der Antwort, schiebe unsere Sachen zur Seite und setze mich auf den Tisch, wegen der besseren Aussicht auf den Fluss. Will rückt neben mich.
    »Ja und nein«, sage ich langsam. »Mir geht’s bestens ohne meine Eltern. Irgendwie reden wir zur Zeit nicht miteinander«, gestehe ich ein. »Und meine Freunde fehlen mir, aber trotzdem … ich hab das Gefühl, ich hab mich verändert. Ich weiß nicht, wie sich das auswirken wird, wenn ich wieder zu Hause bin.«
    »Verändert? Wie denn?«
    Sein Gesicht ist so offen und so ernst, dass ich total in Versuchung gerate, jetzt gleich reinen Tisch zu machen. Ich könnte ihm einfach alles erzählen, mit dem Whirlpool und so weiter. Also, schließlich ist er doch mein Freund, ihm liegt was an mir und vielleicht versteht er das ja und …
    Er nimmt meine Hand.
    Ich erstarre, es reicht schon, seine Haut auf meiner zu spüren. Ich kann ihn nicht mal eine Minute lang ansehen. Bin viel zu sehr mit Ausflippen beschäftigt. Was ist bloß los mit mir? Ich hab das schließlich schon mal gemacht. Verdammt, das ganze Internet weiß, dass ich schon mehr als das gemacht hab, aber hier und jetzt – mit Will? Das bedeutet wirklich was.
    »Äh, Natasha.« Er räuspert sich und schließlich schaffe ich es, mich soweit

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