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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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wird, dass du den Drehplan einhältst. Und überhaupt, vielen Dank für alles heute. Ich hab Spaß gehabt.« Ich mache die Autotür auf, aber er stellt den Motor ab.
    »Wart mal, ich bring dich an die Tür. Es ist spät.«
    »Oh. Danke.«
    Auf dem ganzen Weg in die Lobby und bis hinauf zu meinem Flur fülle ich den Raum zwischen uns mit Gerede über das Projekt. Bei Schnitt und Tempo bleiben wir auf Nummer sicher: Da geht es um Dinge, die keine anderen Erwartungen wecken, nur um ein rein professionelles Interesse an seiner Meinung. Trotzdem schlucke ich nervös, als wir vor meinem Zimmer angekommen sind. Der ganze Tag war eine einzige lange Inszenierung von einem Date, scheint mir, aber ich weiß doch, dass nichts daran echt war.
    »Also, das hat Spaß gemacht«, sage ich noch mal dümmlich. Ryan sieht so verlegen aus, wie ich mich fühle, auf dem leeren Flur tritt er von einem Fuß auf den anderen. Ich schließe die Tür auf und die Wohnung ist leer. Morgan ist immer noch weg. »Oh, soll ich dir das Buch mitgeben, von dem ich dir erzählt hab?«
    »Gern.«
    Ich knipse das Licht an und er folgt mir. »Muss hier irgendwo sein …« Auf dem Stapel im Regal finde ich es – eine kritische
Betrachtung der Konventionen im modernen Unterhaltungsfilm. »Ist erst nächste Woche fällig.«
    »Danke, ich geb es dir ganz bestimmt rechtzeitig wieder zurück.« Ryan überfliegt den Rückentext, ehe er sich das Buch unter den Arm schiebt. Eine lange Pause entsteht.
    »Und morgen geht’s dann wieder an die Arbeit?«, sage ich und möchte mich am liebsten selbst für diese Bemerkung treten.
    »Länger als zwei Tage werden wir nicht brauchen«, sagt Ryan. »So langsam hast du sicher die Nase voll von mir.«
    »Erstaunlicherweise nicht.« Ich versuch das so ganz leichthin zu sagen, aber als ich hochgucke, sieht er mich mit so einer Miene an, die ich fast nicht deuten kann.
    Fast.
    Mein Herz fängt wieder an schneller zu schlagen, als ich ihm in die Augen schaue. Denn diesen Blick kenne ich, diese Art wilde Eindringlichkeit. So hat Sebastian mich immer angestarrt, wenn wir zum Atemholen auftauchten: als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt.
    Ich hole schnell Luft. Im Bruchteil einer Sekunde, so als wäre ich außerhalb meines Körpers, treffe ich eine Entscheidung. Ich weiß, dass Augenblicke wie dieser vergehen, und wenn ich jetzt nichts tue, dann ist alles vorbei und er geht, und zwischen uns wird nichts passieren. Aber wenn ich einen Schritt mache …
    Ich wage einen Schritt nach vorn. Flüchtig streift mich der Gedanke, dass all dieses willkürliche Rummachen auf Partys nur eine Übung gewesen ist für das hier, damit mein Körper weiß, was zu tun ist, wenn es wirklich drauf ankommt, selbst
wenn mein Kopf immer noch wie gelähmt ist. Und dann überwinde ich die letzten Zentimeter zwischen uns und höre auf zu denken.
    Seine Lippen sind kühl und weich, und als ich sein Gesicht berühre, spüre ich ein leichtes Kratzen von Bartstoppeln auf der Handfläche. Einen panischen Moment halte ich inne, warte auf eine Reaktion, aber dann zieht er mich ganz fest an sich und ich verschmelze mit dem Kuss.
    Wir fallen hintenüber aufs Sofa, Hände verheddern sich in Haar, Beine verschlingen sich ineinander und Zungen forschen, hart und heiß und – Gott – wie himmlisch. Ich verliere das Zeitgefühl und alles andere – mein Kopf macht einfach dicht.
    Schließlich löse ich mich von ihm und schnappe nach Luft. Ich liege unter ihm, Ryans Körper drückt mich mit einem Gewicht aufs Bett, das etwas seltsam Befriedigendes hat. »Oh, wow«, sage ich, ehe ich mich zurückhalten kann. Ich werde rot, aber Ryan lacht nur, stützt sich auf den Ellenbogen und streicht mir vorsichtig das Haar aus dem Gesicht.
    »Ja, würde ich auch sagen.« Er schaut mich mit einer Wärme an, die ich im Bauch spüre. »Ich wusste nicht, ob …«
    »Ich auch nicht«, sage ich, immer noch außer Atem. Ich küsse ihn wieder, sanft, fast so, als wollte ich testen, ob das alles auch Wirklichkeit ist.
    Ist es.
    »Du hast nicht gesagt …« Die Worte bleiben mir auf den Lippen kleben, als ich das Klimpern von Schlüsseln vor der Tür höre. Ryan und ich erstarren. »Oh Gott, Morgan«,
keuche ich, aber die Schritte gehen weiter und dann ist es wieder still auf dem Flur.
    Ich lasse mich hintenüber fallen, mein Herz rast in doppelter Geschwindigkeit. Das war haarscharf. »Du musst gehen.« Ich rutsche unter ihm heraus. »Sie könnte zurückkommen. Wir können nicht

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