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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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schmutzabweisend.« Ich werde rot. »Nein, der ist toll. Normalerweise versinke ich in diesem Stadium im Chaos, aber du hast mich wirklich auf Kurs gehalten.«
    »Oh, danke. Wie schön, dass meine Kontrollfreakerei zu irgendwas gut ist.«
    »Du bist kein Kontrollfreak.« Ryan sieht mich ganz lieb
und ernst an. Ich gucke weg. »Nein, hör mal, das bist du nicht. Du planst nur gern. Na und?« Er zuckt die Achseln. »So bist du eben, das gehört zu dir. Und für manche Dinge ist das ganz toll: Inszenieren, korrigieren, Drehbücher schreiben. Du tust so, als wäre das was Schlechtes. Vielleicht übertreibst du manchmal, aber du solltest wirklich nicht versuchen, diese Eigenschaft völlig über Bord zu werfen.«
    Ich nicke. »Ist nur so eine Art Schlitterpfad, weißt du. In einem Moment arbeite ich noch meinen Semesterplan aus und im nächsten hab ich schon alles durchgeplant, inklusive Pausen zum Pinkeln und Schlafen. Es fällt mir schwer, einfach loszulassen.«
    »Was du nicht sagst«, meint Ryan belustigt. Er streicht mir übers Haar und küsst mich schnell auf die Stirn. »Wir kriegen dich schon auf dieses glückliche Mittelmaß, keine Sorge.«
    »In vierzehn Tagen?«, frage ich und wieder wird mir bewusst, wie bald meine Zeit hier zu Ende ist.
    »Kein Problem.«

Tasha
    Der Tag, an dem das Video ins Netz gestellt wurde, war der peinlichste in meinem ganzen Leben. Ich meine, Sex Tapes mit Promis haben ja immer was Billiges, aber hier war ich nun als Hauptdarstellerin in meinem ureigenen Elternberatungsprogramm. Morgan hatte jedoch nicht locker gelassen und darauf bestanden, meine zehn Minuten Berühmtheit zu feiern, und nachdem sie und Lexi mich in jede Bar auf der State Street geschleift hatte, war ich dann auch der Meinung, sie hätte genau die richtige Idee gehabt. Verdammt noch mal, Tyler war ein echt heißer Hollywoodtyp, mein Körper sah absolut wahnsinnig aus und der größte Teil der Action spielte sich unter dem Badeschaum ab. Wo war da das Problem? Wer würde sich in ein paar Tagen denn noch dafür
interessieren, was irgendein Collegehuhn gemacht hatte? Ich wusste von Mädchen, deren weitaus skandalösere Bilder auf den Festplatten ihrer Ex-Typen rumlagen.
    Und dann wachte ich am nächsten Morgen auf und stellte fest, dass Shannon auf Good Morning America einen Nervenzusammenbruch gehabt hatte. Erst pusht sie noch ihr DVD-Set von 5 th Avenue und ihren Plan, eine Karriere als Popsängerin zu starten, und im nächsten Moment weint sie in ein griffbereites Papiertaschentuch. Und damit mein ich nicht so einen echten Weinkrampf mit verzerrtem Gesicht und laufender Nase, neenee, hier handelte es sich um eine einzelne, kostbare Träne, die unter den Studioscheinwerfern glitzerte.
    »Was ich nicht verstehe«, sagt sie schniefend in ihrem weichen Südstaatendialekt, »ist, wie ein Mädchen es darauf anlegen konnte, ihn so zu verführen.« Und indem sie eine perfekt manikürte Hand an die Brust drückt, starrt sie verloren in die zentrale Kamera. »Wo ich herkomme, da gibt es so was wie Schwesternschaft.«
    Stichwort für erbostes Nicken vom Moderator. Stichwort für Beifall aus dem Publikum. Stichwort für den Abspann von US Weekly .
    Und einfach so war ich der Feind geworden.
    Am nächsten Morgen schleiche ich mich zum Kurs in Professor Elliots Arbeitszimmer und anscheinend steh ich wieder ganz am Anfang. Also normalerweise passiert hier nichts Aufregenderes als Korruption im Studentenrat oder jemand kriegt mal einen Nobelpreis, aber gebt denen einen Sexskandal mit einer »verrückten feministischen Demonstrantin«,
dann landet das mit Sicherheit auf der Titelseite. Dieser Artikel im Oxford Student las sich eher wie was aus dem National Enquirer , von daher ist es kein Wunder, dass Carrie mich mit todbringenden Blicken anfunkelt, Edwin guckt, als würde er sich vorstellen, wie ich nackt aussehe, und Elliot diesen Ausdruck totaler Verachtung draufhat.
    »Sie kommen zu spät«, bemerkt Elliot kühl. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung weist sie auf die freie Ecke des Sofas und setzt ihr Gespräch mit den beiden anderen fort. Ich schlucke und schiebe mich an Carrie vorbei, die weder Platz macht noch ihre Bücher wegschiebt. Voller nervöser Ängste packe ich den Stapel langsam auf einen Beistelltisch und setze mich. Ich dachte, mittlerweile hätten sie sich wieder eingekriegt.
    Da habe ich mich gewaltig geirrt.
    »Wir haben gerade über politische Prinzipien und Integrität geredet.« Mit einem gemeinen Lächeln wendet

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