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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Rolle.« Abrupt wandte ich mich an Leanansidhe, die stirnrunzelnd an ihrer Zigarettenspitze zog. »Ich werde Keirran, Todd und die anderen da rausholen, ganz egal, was das für Dinger sind. Wir brauchen einen Steig zum Central Park, sofort.« Bei meinem fordernden Ton wurden ihre Augen schmal, aber ich gab nicht nach. »Wir müssen uns beeilen. Keirran bleibt vielleicht nicht mehr viel Zeit.«
    Grimalkin ließ sich vom Sofa gleiten und wanderte mit hoch erhobenem Schwanz an uns vorbei. »Hier entlang, Menschen«, bestimmte er, ohne auf Razor zu achten, der zischend und fauchend auf Kenzies Schulter hockte. »Ich werde euch zum Central Park bringen. Mal wieder.«
    »Wirst du uns denn diesmal begleiten?«, fragte Kenzie. Der Kater schnaubte.
    »Ich bin kein Fremdenführer, Mensch«, erwiderte er mit einem abfälligen Blick über die Schulter. »Ich muss in Kürze ins Nimmernie zurück, und euer Steig liegt zufällig auf meinem Weg. Doch ich werde bestimmt nicht durch den Central Park spazieren, wenn dort eine Horde Kreaturen lauert, die nur darauf aus ist, mir den Schein auszusaugen. Diese Turnübungen werdet ihr ohne mich unternehmen müssen.«
    »Oh, das bricht mir wirklich das Herz«, erwiderte ich trocken.
    Grimalkin tat so, als hätte er mich nicht gehört. Stattdessen zuckte er mit dem Schwanz, wandte sich ab und spazierte hocherhobenen Hauptes aus dem Raum. Leanansidhe warf mir einen belustigten Blick zu.
    »Wenn ich dir einen Rat geben darf, Liebes«, sagte sie, als wir schon halb in der Tür waren. »Solange du nicht vorhast, plötzlich in der Höhle eines Drachen zu landen oder im Handel mit einer Hexe als Verlierer dazustehen, ist es keine gute Idee, den Kater zu verärgern.«
    »Stimmt«, brummte ich. »Ich werde versuchen, daran zu denken, wenn es nicht gerade um Leben und Tod geht.«
    »Böse Mieze«, quäkte Razor zustimmend, als wir hinter Grimalkin herhetzten.
     

 
    21 – Die Dunkle Tiefe
    Wieder einmal gelangten wir über den Steig in den Central Park, begleitet von dem vertrauten Kribbeln beim Durchbrechen der Barriere. Inzwischen war es Nacht geworden, und an den Wegen leuchteten Straßenlaternen, obwohl es gar nicht richtig dunkel war. Die Lichter der Stadt überzogen den Himmel mit einem künstlichen Leuchten und machten es unmöglich, die Sterne zu sehen.
    Fragend sah ich Kenzie an. »Wohin jetzt?«
    »Hm.« Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie sich um. » The Ramble liegt südlich von Belvedere Castle , wo wir Thomas gefunden haben. Also würde ich sagen … da lang.«
    Anfangs kamen wir noch an Wegen und Orientierungspunkten vorbei, die uns vertraut waren, auch wenn sie in der Dunkelheit irgendwie merkwürdig aussahen. Aber nachdem wir Belvedere Castle hinter uns gelassen hatten, tauchten um uns herum immer mehr Bäume auf, die sich zu einem dichten Wald entwickelten, in dem sich nur schmale, verschlungene Pfade auftaten.
    »Und wo ist jetzt diese Höhle?«, fragte ich, während ich gleichzeitig den Wald nach geisterhaften Schemen oder sonst etwas absuchte, das sich durch die Dunkelheit bewegen könnte.
    »Ich habe keine Bilder davon gefunden, aber in einem Artikel hieß es, sie würde in der Nähe eines kleinen Zuflusses liegen, an der Westseite des Sees«, gab Kenzie zurück. »Es ist ja eine wirklich kleine Höhle. Eher eine Art Grotte.«
    »Aber immer noch unsere beste Spur«, erwiderte ich. »Und du hast ja gehört, was Leanansidhe gesagt hat: Falls diese vergessenen Kreaturen ihren Unterschlupf im Zwischenraum angelegt haben, spielt Größe keine Rolle. Sie brauchen lediglich einen Zugang zur realen Welt.«
    Kenzie schwieg ein paar Minuten, dann fragte sie leise: »Glaubst du, mit Keirran ist alles in Ordnung?«
    O Mann, das hoffe ich. Was würde Meghan tun, wenn ihm etwas zustieß? Was würde Ash tun? Gruseliger Gedanke. »Ihm geht es bestimmt gut«, versicherte ich Kenzie und versuchte, mich damit selbst zu überzeugen. »Sie können ihm nicht den Schein absaugen, weil sie sich dann vergiften würden. Und wenn sie ihn umbringen wollten, hätten sie sich nicht die Mühe gemacht, erst Annwyl zu entführen.«
    »Vielleicht wollen sie ihn ja als Geisel festhalten«, überlegte Kenzie mit finsterer Miene. »Damit die Eiserne Königin tut, was sie verlangen. Oder auch gar nichts tut, während sie zum großen Schlag ausholen.«
    Verdammt, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. »Wir werden ihn finden«, knurrte ich und ballte die Fäuste. »Ihn und die anderen.« Ich würde nicht

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