Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
qualmen.
    Schreiend warf die Katzenfee den Gremlin fort, als würde er lichterloh brennen. Sie schüttelte ihre Hand, als hätte sie sich verbrannt. »Verfluchte, verdorbene Eiserne Feen!«, keuchte sie, während ich mir die Stelle einzuprägen versuchte, an der Razor gelandet war. Sein regloser kleiner Körper lag unter einem Busch, die grünen Augen leuchteten nur noch trübe.
    Dann erloschen sie ganz.
    Nein! Noch während ich zu der Katzenfee herumwirbelte, stieß sie zischend einen Befehl aus, und die beiden Vergessenen zwangen Kenzie auf die Knie. »Ich gewähre dir eine letzte Chance, um dich zu ergeben, Mensch«, knurrte die Katzenfee, während der Rest ihrer Horde sich wieder dichter heranschob und uns umzingelte. »Wirf sofort deine grauenhaften Eisenwaffen weg, sonst klebt das Blut des Mädchens an deinen Händen. Die Herrin wird entscheiden, was mit euch beiden geschieht.«
    Von Verzweiflung gepackt sackte ich in mich zusammen. Das Gefühl, versagt zu haben, machte meine Arme so schwer wie Blei. Verdammt, keinen einzigen meiner Freunde konnte ich retten – Keirran, Todd und jetzt auch noch Razor. Es tut mir leid, Leute.
    Mit hasserfüllten Augen starrte das Katzenwesen mich an, und nach ein paar Sekunden drehte es sich zu den Vergessenen um, die Kenzie festhielten. »Tötet sie«, befahl es. Mein Herz setzte aus. »Schlitzt ihr die Kehle auf.«
    »Nein! Ihr habt gewonnen, okay?« Ich nahm beide Schwerter in eine Hand und schleuderte sie zwischen die Bäume. Für einen Moment reflektierten die blanken Klingen das Mondlicht, dann verschwanden sie in den Schatten.
    »Kluge Entscheidung«, schnurrte das Katzending und nickte den beiden Wächtern zu. Sie zogen Kenzie hoch und schubsten sie in meine Richtung, gleichzeitig drängten die restlichen Vergessenen heran. Kenzie stolperte, doch ich fing sie auf, bevor sie völlig das Gleichgewicht verlor. Ihr Herz raste, und als ich sie an mich drückte, spürte ich, wie sie zitterte.
    »Bist du in Ordnung?«, flüsterte ich.
    »Ja«, nickte sie. Der Kreis der Vergessenen schloss sich immer enger um uns. »Es geht mir gut. Aber wenn die mich noch einmal anfassen, breche ich ihnen eines dieser dämlichen Klapperbeine ab und ersteche sie damit.«
    Schon riss sie wieder Witze. Kenzie mimte die Tapfere, um ihre Angst zu überspielen. Als ob ich nicht das hektische Funkeln in ihren Augen sehen könnte und nicht merken würde, wie sie immer wieder auf die Stelle starrte, an der noch immer der gebrochene, reglose Razor lag. Es tut mir leid , wollte ich sagen. Das ist alles meine Schuld. Ich hätte dich niemals hierherbringen dürfen.
    Die Vergessenen schoben sich vorwärts und stachen mit ihren Klauen nach uns, bis wir uns in Bewegung setzten. Einmal drehte ich mich noch um und suchte die Schatten nach dem schlaffen Körper des Gremlins ab, dann trieben sie uns tiefer in den Wald hinein.
    Die Vergessenen lotsten uns über einen Pfad, der genauso aussah wie alle anderen Wege in diesem Dschungel, immer tiefer in den Wald hinein. Weit mussten wir auf dem schmalen Streifen Asphalt nicht gehen. Er führte zwischen dichtem Gestrüpp und einer Ansammlung großer Monolithen hindurch zu einer Art steinernem Torbogen. Rechts und links davon ragten Felsen auf und bildeten eine über sechs Meter hohe Wand. Der Eingang dazwischen war hingegen so schmal, dass gerade mal zwei Leute nebeneinander hindurchpassten.
    Von einem Platz hoch oben auf der Felswand aus hielt ein Vergessener Wache: eine große, ausgemergelte Kreatur, die aussah wie eine Kreuzung aus Mensch und Geier. Ihr Körper war mit schwarzen Federn bedeckt, der Schädel glich ebenfalls dem eines riesigen Vogels, doch die tief in den Höhlen liegenden Augen waren leuchtend grün. Die an die Brust gezogenen Arme endeten in langen Raubvogelkrallen, und selbst in seiner geduckten Haltung war dieses Wesen noch fast drei Meter groß. Kenzie keuchte erschrocken und wich instinktiv zurück. Die Katzenfee fauchte.
    »Keine Sorge, Mädchen«, erklärte sie, während wir uns dem Steinbogen näherten. Die Vogelkreatur nahm keinerlei Notiz von uns. »Um Menschen kümmert er sich nicht, nur um Feen. Er kann jede einzelne Fee in einem Umkreis von mehreren Kilometern aufspüren. Und da der Park jetzt quasi leer ist, müssen wir unser Jagdgebiet ausdehnen. Die Herrin wird immer stärker, aber sie verlangt noch immer nach Schein. Und wir müssen ihren Wünschen nachkommen.«
    »Meint ihr nicht, dass die beiden Höfe irgendwann begreifen werden,

Weitere Kostenlose Bücher