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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Keine Ahnung, was sein Problem war. Er konnte ja wohl kaum immer noch sauer sein wegen unserer Schlägerei, falls man es überhaupt so nennen konnte. Vielleicht nervte ihn ja, dass er nicht mehr dazu gekommen war, mir die Zähne einzuschlagen. Ich ignorierte seine wenig subtilen Drohungen, wich seinen Blicken aus und schwor mir, Todd bei unserer nächsten Begegnung zur Rede zu stellen.
    Abgesehen von finsteren Blicken ließ Kingston mich in Ruhe, während wir von einem Kurs zum anderen wechselten. Allerdings rechnete ich damit, dass er in der Mittagspause irgendwas versuchen würde, also suchte ich mir ein stilles Eckchen in der Bibliothek, um dort zu essen. Ich hatte zwar keine Angst vor Mr. Footballstar und seinen Gorillas, aber ich wollte an dieser verdammten Kali-Show teilnehmen, und das würden die mir bestimmt nicht versauen, indem sie für meinen Rausschmiss sorgten.
    Die Bibliothek war schlecht beleuchtet und roch nach Staub und altem Papier. Über dem Tresen am Eingang hing ein großes Schild, das die Mitnahme von Speisen und Getränken untersagte, aber ich schob einfach mein Sandwich unter meine Jacke, stopfte meine Limodose in eine Hosentasche und verzog mich schnell in den hinteren Bereich. Die Bibliothekarin warf mir durch ihre dicke Brille einen strengen Blick zu und beobachtete mit funkelnden Adleraugen, wie ich an ihrem Tisch vorbeiging, aber sie hielt mich nicht auf.
    Vorsichtig öffnete ich die Getränkedose, sodass sie nicht zischte, dann ließ ich mich mit einem erleichterten Seufzer zwischen den Reihen M-N und O-P auf den Boden sinken. Ich lehnte mich an die Wand und beobachtete zwischen den Buchreihen hindurch, wie die Schüler durch die labyrinthartigen Gänge wanderten. Einmal tauchte ein Mädchen mit einem Buch in der Hand in meiner Reihe auf, sie blieb abrupt stehen und sah mich überrascht an. Ich starrte eisern zurück, bis sie wortlos verschwand.
    Tja, mein Leben hatte nun offiziell einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ich versteckte mich in der Bibliothek, damit der Starquarterback mich nicht mit dem Schädel zuerst durch eine Wand rammte oder mir den Kiefer brach. Erwiderte ich derlei Gefälligkeiten, flog ich von der Schule. Missmutig aß ich mein Sandwich und schaute auf die Uhr. Immer noch fünfunddreißig Minuten Pause. Gelangweilt zog ich ein Buch aus dem Regal neben mir und blätterte darin: Die Geschichte der Käserei – faszinierend.
    Während ich es zurückstellte, wanderten meine Gedanken zu Kenzie. Nach der Schule sollte ich sie hier wegen dieses blöden Interviews treffen. Was für Fragen sie mir wohl stellen würde? Was wollte sie denn wissen? Und warum hatte sie es ausgerechnet auf mich abgesehen, obwohl ich ihr eindeutig signalisiert hatte, dass ich nichts mit ihr zu tun haben wollte?
    Ich schnaubte höhnisch. Vielleicht war genau das der Grund – sie liebte die Herausforderung. Oder sie fand es faszinierend, mal jemandem zu begegnen, der sich kein Bein ausriss, nur um mit ihr zu reden. Wenn man Todd glauben durfte, bekam Mackenzie St. James ja alles auf dem Silbertablett serviert.
    Hör auf, an sie zu denken, Ethan. Ist doch egal, warum. Nach dem heutigen Tag wirst du sie wieder genauso ignorieren wie jeden anderen auch.
    Über mir summte etwas, und als ich den leisen Flügelschlag erkannte, schrillten sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf.
    Äußerlich gelassen griff ich erneut nach dem Buch und blätterte darin, während meine Ohren versuchten, die Fee auf dem Regal zu orten. Sollte die Blumenelfe irgendetwas versuchen, würde ich sie mit der Geschichte der Käserei zerquetschen wie eine Spinne.
    Sie stieß ein aufgeregtes, schrilles Quietschen aus und summte laut. Ich war schwer in Versuchung hochzuschauen, um herauszufinden, ob es die Elfe aus dem Umkleideraum war oder doch Todds violette Freundin. Es wäre nun wirklich das Letzte, wenn eine von ihnen zurückgekehrt war, um mich zu piesacken, nachdem ich ihnen gerade ihre erbärmlichen Hintern gerettet und für das Halbblut den Kopf riskiert hatte.
    »Hier steckst du!«
    Am Ende der Reihe erschien eine Gestalt mit orange leuchtenden Augen. Ich unterdrückte ein Stöhnen, als das Halbblut sich keuchend zwischen die Regale schob. Todd hatte die Ohren dicht an den Kopf gepresst und ließ sich mit gefletschten Zähnen neben mich fallen.
    »Ich habe schon überall nach dir gesucht«, flüsterte er und spähte mit wildem Blick zwischen die Bücher. »Pass auf, du musst mir helfen. Die sind immer noch hinter uns her!«
    »Dir

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