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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Vielleicht ließ ich mir nicht gerne drohen, vielleicht hatten Todds seltsame Feen mich sowieso schon aggressiv gemacht, jedenfalls richtete ich mich auf, sah Brian Kingston direkt in die Augen und sagte: »Verpiss dich.«
    Er spannte sich an, und seine beiden Freunde blähten sich auf wie wütende Stiere. »Okay, Freak.« Kingstons fieses Grinsen kehrte zurück. »Wenn du es so haben willst, bitte. Ich schulde dir sowieso noch etwas dafür, dass ich gestern das Training verpasst habe. Und jetzt werde ich dich betteln lassen.« Der Druck auf meiner Schulter verstärkte sich und drängte mich Richtung Boden. »Auf die Knie, Freak. So magst du es doch, oder?«
    »Hey!«
    Eine helle, klare Stimme hallte durch den Flur, gerade noch rechtzeitig, bevor ich explodieren konnte, Kali-Vorführung hin oder her. Mackenzie St. James stürmte mit einem dicken Bücherstapel unter dem Arm auf uns zu. Ihr schmaler Körper bebte vor Wut.
    »Lass ihn los, Brian«, forderte sie und baute sich vor dem verblüfften Quarterback auf wie ein empörtes Kätzchen vor einem Rottweiler. »Was hast du denn für ein Problem? Lass ihn in Ruhe!«
    »Oh, hi, Mackenzie.« Brian grinste sie an, fast schon verlegen. Den Gegner aus den Augen lassen , dachte ich. Blöder Fehler . »Was für ein Zufall. Wir haben uns gerade mit unserem Freund hier über dich unterhalten.« Wieder schubste er mich gegen die Wand, während ich gegen den Impuls ankämpfte, ihm mit dem Knie den Ellbogen zu brechen. »Und er hat versprochen, in Zukunft viel netter zu dir zu sein. Nicht wahr, Freak?«
    »Brian!«
    »Okay, okay.« Kingston hob beide Hände und trat zurück. Seine Kumpel folgten seinem Beispiel. »Bleib locker, Mac, wir haben doch nur rumgealbert.« Mit einem breiten Grinsen drehte er sich zu mir um, was ich mit einem finsteren Blick quittierte. Meinetwegen konnte er gerne wiederkommen und mich noch einmal packen. »Glück gehabt, Freak«, sagte er, während er sich zum Gehen wandte. »Denk dran, was ich dir gesagt habe. Es wird nicht immer ein Mädchen auftauchen, um dich zu beschützen.« Seine Freunde lachten, und er blinzelte Kenzie zu, die nur die Augen verdrehte. »Wir sehen uns, schon bald.«
    »Idiot«, murmelte Kenzie, während die Jungs lachend abzogen und sich gegenseitig abklatschten. »Keine Ahnung, was Regan an ihm findet.« Kopfschüttelnd drehte sie sich zu mir um. »Alles okay?«
    Ich fand das nicht nur peinlich, sondern schäumte zugleich vor Wut. »Ich wäre schon mit ihnen fertiggeworden«, fauchte ich. Am liebsten hätte ich gegen die Wand geschlagen oder in ein gewisses Gesicht. »Du hättest dich nicht einmischen müssen.«
    »Weiß ich doch, Machoman.« Sie grinste schief, sodass ich nicht sicher war, ob sie das ernst meinte. »Aber Regan liegt etwas an dieser Dumpfbacke, und ich wollte verhindern, dass du ihn zu Hackfleisch verarbeitest.«
    Ich starrte den Idioten hinterher, ballte die Fäuste und versuchte krampfhaft, meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, damit ich nicht den Gang hinunterstürmte und Kingston zu Boden schlug. Warum ich? , hätte ich Kenzie gerne angepflaumt. Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Und warum ist das gesamte Footballteam bereit, jeden auseinanderzunehmen, der dich nur schief anschaut?
    »Ist ja auch egal«, fuhr Kenzie fort, »unsere Verabredung für das Interview steht jedenfalls noch, oder? Du wirst doch hoffentlich auftauchen. Ich sterbe nämlich schon vor Neugier darauf, was in diesem grüblerischen Schädel so vorgeht.«
    »Ich bin nicht grüblerisch.«
    Sie schnaubte. »Wenn das ein Sport wäre, wären deine Wände mit Goldmedaillen voll finsterer Gesichter gepflastert, Machoman.«
    »Wenn du meinst.«
    Jetzt lachte Kenzie. Sie schob sich an mir vorbei, zog die Tür zur Bibliothek auf und drehte sich noch einmal zu mir um. »Dann sehen wir uns später, Ethan.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Du kommst da nicht mehr raus, Machoman. Versprich mir, dass du nicht abhaust oder es zufällig vergisst.«
    »Jawohl.« Frustriert stieß ich den Atem aus, und sie grinste, bevor die Tür hinter ihr zufiel. »Ich werde da sein.«
    Ich ging nicht hin.
    Obwohl ich es durchaus vorhatte. Trotz des Vorfalls vor der Bibliothek – oder vielleicht deswegen – würde ich mir von niemandem vorschreiben lassen, mit wem ich meine Zeit verbringen durfte. Wie gesagt, ich ließ mir nicht gern drohen, und wenn ich ehrlich war, war ich sogar ziemlich neugierig auf Mackenzie St. James. Also sammelte ich beim letzten Klingeln

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