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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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helfen?« Wütend funkelte ich ihn an, woraufhin er hektisch zurückwich. »Ich habe dir schon mehr geholfen, als gut für mich wäre. Du hast geschworen, dass du mich von jetzt an in Ruhe lässt. Was ist aus dem Versprechen geworden?«
    Todd wollte etwas erwidern, aber ich hob abwehrend die Hand. »Nein, vergiss die Frage. Ich hätte da eine andere: Warum ist Kingston heute so erpicht darauf, mir den Schädel einzuschlagen?«
    Nervös spielte er mit seinem Ärmel. »Mann … du musst das verstehen … das war doch, bevor ich dich kannte. Bevor mir klar wurde, dass jemand hinter mir her ist. Hätte ich gewusst, dass ich dich um Hilfe bitten würde … Sei nicht böse auf mich, okay?«
    Ich wartete schweigend. Todd verzog das Gesicht.
    »Okay, also, ich … es könnte sein, dass ich Distel gebeten habe, es ihm heimzuzahlen und dafür zu sorgen, dass er nicht dahinterkommt, dass ich es war. Sie hat etwas in seine Shorts getan, das … äh … er ist total angeschwollen, und es muss gejuckt haben wie die Hölle. Deswegen war er gestern auch nicht in der Schule. Das Problem ist nur, er weiß, dass ihm da irgendjemand einen Streich gespielt hat.«
    »Und er denkt, das war ich.« Stöhnend schlug ich mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Deswegen hatte der Quarterback also das Kriegsbeil ausgegraben. Ich richtete mich auf und warf Todd einen bösen Blick zu. »Nenn mir nur einen Grund, warum ich dir dafür nicht den Arsch versohlen sollte.«
    »Hey, Mann, sie sind hier !« Todd lehnte sich dicht zu mir, offenbar hatte er solche Angst, dass er meine Drohung nicht ernst nahm. »Ich habe sie gesehen, sie spähen durch die Fenster und starren mich an! Solange die da draußen sind, kann ich nicht nach Hause! Die warten doch nur darauf, dass ich einen Fuß vor die Tür setze.«
    »Und was soll ich da machen?«
    »Sorg dafür, dass sie abhauen! Sag ihnen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen.« Er klammerte sich an meinen Ärmel. »Du bist der Bruder der Eisernen Königin! Irgendetwas musst du doch tun können.«
    »Nein, kann ich nicht. Und schrei nicht so!« Ich stand auf und musterte die beiden. »Das ist dein Problem. Ich habe es dir schon einmal gesagt: Ich will nichts mit denen zu tun haben, und seit ich hierhergekommen bin, haben deine Freunde mir nur Ärger gemacht. Deinetwegen habe ich mich mit Kingston angelegt und habe letzte Nacht mein Zimmer mit einer Blumenelfe und einem Halb-Púca geteilt, und was hat es mir gebracht? Das habe ich nun davon, dass ich mich eingemischt habe.«
    Todd sackte in sich zusammen. Offenbar war er sprachlos und kam sich verraten vor, aber ich war zu wütend, um mich darum zu kümmern. »Ich habe es dir gesagt«, knurrte ich wieder und schob mich rückwärts zwischen den Regalen hervor. »Wir sind fertig miteinander. Halte dich einfach von mir fern, verstanden? Ich will dich oder deine Freunde nicht in meiner Nähe, in meinem Haus, bei meiner Familie, in meinem Auto oder sonst wo haben. Ich habe dir so gut geholfen, wie ich konnte. Und jetzt lass – mich – in – Ruhe!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte ich mich um und ging davon, suchte den Raum aber gleichzeitig nach unsichtbaren Gefahren ab, die vielleicht in den Ecken lauerten und nur darauf warteten, mich anzufallen. Wenn Todd recht hatte und die Feen die Schule belagerten, würde ich sowohl an meinem Auto als auch an mir selbst die Stärke der Schutzzauber erhöhen müssen. Außerdem war Kingston sicher noch darauf aus, mit meinem Kopf die Toilettenkabinen einzuschlagen, also sollte ich besser in meine Klasse gehen und mich ruhig verhalten, bis er und seine Gorillas sich wieder eingekriegt hatten.
    Doch als ich fast am Tisch der Bibliothekarin war, hörte ich in den Reihen hinter mir ein leises Schluchzen. Ich blieb stehen.
    Verdammt. Frustriert schloss ich die Augen, hin und her gerissen zwischen Wut und Schuldgefühlen. Ich wusste, was es hieß, von den Feen gejagt zu werden. Nur zu gut kannte ich die Angst und die Verzweiflung, die es mit sich brachte, wenn das Schöne Volk es auf einen abgesehen hatte. Wenn man erkannte, dass man ganz auf sich allein gestellt war und von nirgendwoher Hilfe zu erwarten hatte. Und wenn man begriff, dass sie das ebenfalls wussten.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück zu meiner Ecke, nicht ohne mich gleichzeitig dafür zu verfluchen, dass ich mich schon wieder da reinziehen ließ. Todd saß genau da, wo ich ihn zurückgelassen hatte, traurig zwischen die Regale gedrückt, mit der

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