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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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meine Sachen ein, prüfte sorgfältig, ob Kingston und sein Trupp irgendwo zu sehen waren, und machte mich auf den Weg zur Bibliothek.
    Ungefähr auf halbem Weg wurde mir bewusst, dass ich verfolgt wurde.
    Als ich an der Cafeteria vorbeikam, war kaum noch jemand in den Gängen unterwegs. Die wenigen Schüler, denen ich begegnete, gingen alle in die entgegengesetzte Richtung, zum Parkplatz und den diversen Verkehrsmitteln, mit denen sie nach Hause fuhren. Doch während ich durch die stillen Flure lief, spürte ich dieses seltsame Prickeln im Nacken, das mir verriet, dass ich nicht allein war.
    Beiläufig blieb ich an einem Wasserspender stehen und bückte mich, um einen Schluck zu trinken. Dabei wanderte mein Blick zur Seite und suchte den Flur ab.
    Am äußersten Rand meines Gesichtsfeldes schimmerte etwas Weißes, dann glitt es um eine Ecke und verharrte abwartend in den Schatten.
    In meinem Bauch breitete sich eisige Kälte aus, trotzdem zwang ich mich, mich aufzurichten und weiterzugehen, als wäre alles in Ordnung. Ich spürte die Anwesenheit meines Verfolgers im Rücken, und mein Herz begann zu hämmern. Das war dieselbe Kreatur, die ich im Umkleideraum gesehen hatte, als mich diese Blumenelfe aufgestöbert hatte. Was war das? Sicherlich ein Feenwesen, aber etwas Derartiges hatte ich noch nie gesehen, so bleich und durchscheinend, fast wie ein Geist. Vielleicht eine Banshee? Aber die kündigten sich normalerweise mit haarsträubendem Geschrei und Geheul an. Sie folgten anderen nicht lautlos durch dunkle Flure und achteten darauf, unentdeckt zu bleiben. Und ich war auch ganz sicher nicht dem Tode nah.
    Hoffentlich.
    Was will es von mir? Vor der Bibliothek blieb ich stehen, packte die Klinke, zog aber die Tür nicht auf. Durch die kleine Scheibe in der Tür sah ich den Tresen und den grauhaarigen Kopf der Bibliothekarin, die konzentriert auf den Bildschirm ihres Computers starrte. Irgendwo dort drin wartete Kenzie auf mich. Und Todd. Beiden hatte ich versprochen, mich mit ihnen zu treffen, und ich hasste es, wenn ich mein Wort brechen musste.
    Eine Erinnerung tauchte vor meinem inneren Auge auf: Ich sah mich selbst vor den Dunkerwichteln fliehen und in der Bibliothek Schutz suchen. Sah mich mit gezogenem Messer zwischen den Regalen hocken und auf sie warten. Die sadistischen Feen hatten die Bücher in Brand gesteckt, um mich aus meinem Versteck zu treiben. Ich war ihnen entkommen, aber die Hast, mit der ich rausgerannt war, hatte man später als Flucht vom Tatort gedeutet. Was dazu geführt hatte, dass ich von der Schule geflogen war.
    Vorsichtig holte ich Luft, blieb aber weiterhin unschlüssig stehen. Wut und Angst breiteten sich in mir aus. Nein, ich konnte das nicht tun. Wenn ich da reinging, wenn sie sahen, wie ich mit Kenzie sprach, dann konnten sie das Mädchen benutzen, um an mich heranzukommen. Ich wusste zwar nicht, was sie wollten, aber ich würde niemand anderen in mein gefährliches, verkorkstes Leben mit reinziehen. Nicht noch einmal.
    Ich ließ die Klinke los und ging weiter. Wieder spürte ich, wie dieses Ding mir folgte. Als ich um die Ecke bog, glaubte ich das Öffnen der Bibliothekstür zu hören, aber ich drehte mich nicht um.
    Stattdessen ging ich auf den Parkplatz hinaus, blieb aber auch dort nicht stehen. Wenn ich jetzt in meinen Wagen stieg und nach Hause fuhr, würde es vielleicht meine Spur verlieren, aber dann würde ich keine Antwort auf die Frage bekommen, warum das Ding mich überhaupt verfolgte. Also ging ich an den geparkten Autos vorbei zum Footballfeld. Zum Glück war es heute leer. Kein Training, keine schreienden Trainer, keine Spieler, die in voller Montur aufeinander losgingen. Wenn Kingston und seine Freunde sehen könnten, wie ich in aller Ruhe über ihr Feld lief – Na, Kingston, was willst du dagegen machen? –, würden sie mich wahrscheinlich hier beerdigen. War hier vielleicht irgendwo jemand, der mich sehen und dem Quarterback erzählen konnte, dass ich im übertragenen Sinne in seinem Revier meine Duftmarke hinterlassen hatte? Der Gedanke entlockte mir ein Grinsen, und ich geriet für einen Augenblick in Versuchung, mich umzudrehen und es auch im wahrsten Sinne des Wortes zu tun. Aber ich hatte Wichtigeres zu tun, als einen Pissing Contest mit Kingston zu veranstalten.
    Hinter der Tribüne blieb ich stehen. Ein Zaun trennte das Spielfeld von einer Reihe von Bäumen, sodass es hier kühl und schattig war. Ich wünschte mir, mein Messer dabeizuhaben. Irgendein Stück

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