Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
aggressive Horde kein bisschen. »Bestimmt gibt es noch andere Reisende, die ihr belästigen könnt.«
    Die Kobolde kamen immer näher, sodass ich in Ausgangsstellung ging. Während sie uns einkreisten, spürte ich eine fast animalische Vorfreude in mir aufsteigen. Hier gab es keine Regeln, keine Lehrer oder Direktoren, die mich hätten stoppen können. Die altbekannte Wut kochte in mir hoch, der Hass auf alle Feen drängte an die Oberfläche, und ich grinste böse. Jetzt hielt mich nichts mehr zurück, ich musste mir keine Gedanken darüber machen, wen ich verletzen könnte. Stattdessen würde ich meine Wut an den hässlichen, warzigen Schädeln der Kobolde auslassen, ohne dass es für mich Konsequenzen hätte.
    »Und mir so drei Menschen durch die Lappen gehen lassen, die in mein Territorium eingedrungen sind?« Der Koboldhäuptling schnaubte abfällig und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Heute Nacht werden wir uns vollfressen, Jungs! Die Leber gehört mir!«
    Grölend stürmten die Kobolde los.
    Einer von ihnen griff mich mit hocherhobenem Speer an, und ich rammte meinen Rattanstock mit Wucht gegen seinen Kiefer. Kreischend flog er rückwärts, doch ich schlug sofort wieder zu und zertrümmerte einem anderen den dicken grünen Schädel. Ein dritter Kobold näherte sich von der anderen Seite und zielte mit dem Speer auf mein Gesicht. Ich wich ihm aus, griff mit der freien Hand nach dem Schaft und riss ihn ihm aus den Fingern. Das Feenwesen starrte mich für den Bruchteil einer Sekunde fassungslos an, dann verpasste ich ihm mit seiner eigenen Waffe einen Schlag gegen die Schläfe, sodass es zur Seite wegstolperte.
    Hinter mir war Keirran ebenfalls beschäftigt, er wirbelte herum wie ein Tänzer und zog mit seinem Schwert tödliche Kreise. Auch wenn ich nicht genau erkennen konnte, was er da tat – es geschah auf jeden Fall übermenschlich schnell. Eklige, abgetrennte Koboldteile flogen durch die Luft, bevor sie sich in Schlamm, Schnecken oder andere Widerlichkeiten verwandelten.
    Wieder stürmten drei Kobolde auf mich los, einer von ihnen war der Große, mit dem wir gesprochen hatten, offenbar ihr Häuptling. Mit ein paar schnellen Schritten wehrte ich ihre Angriffe ab und ließ meinen Rattanstick von einem Speer zum nächsten gleiten. Das Knallen des Holzes dröhnte in meinen Ohren, während ich auf eine Lücke in ihrer Deckung wartete, auf meine Chance, richtig zuzuschlagen. Die Größe der Kobolde stellte sich für mich als Handicap heraus; sie waren so klein, dass sie schwierig zu treffen waren. Eine Speerspitze durchdrang meine Abwehr und bohrte sich in meinen Ärmel. Zähneknirschend drehte ich mich weg. Das war knapp gewesen.
    Plötzlich tauchte Kenzie hinter den dreien auf und knallte einem der Kobolde ihren Stock auf den Schädel. Mit einem satten Knacken traf ihn ihr Schlag, und er plumpste wie ein Stein zu Boden. Kenzie stieß einen triumphierenden Schrei aus, doch dann fuhr der Häuptling mit einem wütenden Knurren herum und zielte auf ihre Beine. Der Speer erwischte sie am Knie, sodass sie keuchend zusammensank.
    Mit erhobenem Speer setzte der Häuptling ihr nach, doch bevor einer von uns reagieren konnte, kam wie aus dem Nichts ein schwarzer Fleck angeschossen und landete auf seinem Kopf. Razor summte wie eine aufgebrachte Wespe, er zischte und fauchte, als der Kobold unkontrolliert nach ihm schlug.
    »Böser Kobold!«, kreischte der Gremlin, der sich festklammerte wie ein Blutegel. »Nicht das hübsche Mädchen hauen! Böse!« Damit vergrub er seine Zähne im Ohr des Häuptlings, der schmerzerfüllt aufheulte. Irgendwie gelang es ihm, die winzige Eiserne Fee von seinem Kopf zu lösen und mit Wucht ins Unterholz zu schleudern.
    Mit einem wütenden Knurren versetzte ich einem der Kobolde einen Tritt, der ihn gegen eine der Mauern beförderte, dann hob ich Kenzies Stock vom Boden auf und wandte mich dem Häuptling zu. Die anderen Feen gab es für mich nicht mehr. Auch Keirran verlor ich völlig aus den Augen. Ich vergaß alles, was Guro mir über den Kampf gegen mehrere Gegner beigebracht hatte. Ich wusste nur noch, dass dieses Vieh Kenzie wehgetan hatte, versucht hatte, sie zu töten, und dass es dafür büßen musste.
    Mein Angriff trieb den Kobold ein ganzes Stück zurück, und obwohl er wild mit seinem Speer herumfuchtelte, schlug ich ihm die Waffe bald aus der Hand und traf ihn genau zwischen den Ohren. Während er benommen rückwärts taumelte, nutzte ich meinen Vorteil und spürte, wie

Weitere Kostenlose Bücher