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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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eine Fee gehalten. In seinen Augen warst du auch ein Mensch.«
    »O ja.« Achselzuckend grinste Keirran mich an. »Das passiert mir ständig.«
    Razor erschien auf seiner Schulter und lachte summend. »Dumme Kobolde«, krähte er und hüpfte wild auf und ab. Keirran seufzte. »Komische, dumme Kobolde halten Meister für komischen Elfen. Ha!« Er summte noch einmal, setzte sich hin und grinste wie ein psychotischer Piranha.
    »Du bist ein Halbblut«, riet ich und fragte mich gleichzeitig, warum ich das nicht schon längst erkannt hatte. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit den anderen Eisernen Feen, konnte aber auch nicht dem Sommer- oder dem Winterhof angehören, denn normale Feen waren nicht dazu in der Lage, das Eiserne Reich zu betreten, ohne dabei Schaden zu nehmen. (Insgeheim rätselte ich immer noch, wie Grimalkin das schaffte, aber an diesem Kater war sowieso alles ein großes Fragezeichen.) Wenn Keirran allerdings ein Halbblut war, fehlte ihm die feentypische Aversion gegen Eisen, sein menschliches Blut würde ihn vor den negativen Auswirkungen von Meghans Reich schützen.
    »Könnte man so sagen, schätze ich.« Wieder seufzte Keirran und blickte zu den Bäumen hinüber, zwischen denen die Kobolde verschwunden waren. »Eigentlich eher zu drei Vierteln Mensch. Kein Wunder, dass sie mich für einen Sterblichen halten.«
    Verblüfft starrte ich ihn an. »Wer bist du?«, fragte ich wachsam, doch dann raschelte es in den Büschen, und Keirran fuhr heftig zusammen.
    »Das erkläre ich dir später. Jetzt sollten wir von hier verschwinden, die Kobolde kommen zurück. Und wahrscheinlich bringen sie Verstärkung mit.«
    Ich wollte Kenzie stützen, doch dann sah ich auf meine verschmierten Hände, deren Blutschlieren sich bis zu den Unterarmen hochzogen, und ließ den Arm sinken. Stattdessen sprang Keirran ein und half ihr, sich langsam in Bewegung zu setzen. Sie warf mir einen unergründlichen Blick zu, als sie an mir vorbeihumpelte. Ich ging hinter den beiden die Stufen zur Ruine hinauf und bückte mich gerade unter einem steinernen Torbogen hindurch, als aus dem Wald ringsum wütende Schreie ertönten. Doch sobald ich über die Schwelle trat, verstummten die wilden Laute, und alles wurde schwarz.
     

 
    15 – Ein geisterhafter Rummelplatz
    Blinzelnd tauchte ich aus der Dunkelheit auf und versuchte herauszufinden, wo wir gelandet waren. Im ersten Moment schien es so, als hätten wir das Nimmernie gar nicht verlassen. Überall rauschten Bäume im Wind, und erst bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass es ganz normale Bäume waren. Einige Meter weiter funkelten drei Reihen Stacheldraht im Mondlicht, hinter dem fluffige weiße Tiere standen und uns neugierig anstarrten.
    »Sind das etwa Schafe?«, fragte Kenzie erschöpft, aber glücklich. Razor stieß ein erregtes Summen aus, schwang sich von Keirrans Schulter auf den obersten Drahtstrang und katapultierte sich von da aus auf die Weide hinaus. Die Schafe blökten panisch und ergriffen die Flucht, was aussah, als würden kleine weiße Wölkchen über das Feld gleiten. Keirran seufzte schwer.
    »Ich sage ihm immer wieder, dass er das nicht tun soll. Sie verlieren wegen der Kobolde sowieso schon genug Tiere.«
    »Wo sind wir?«, fragte ich. Natürlich war ich erleichtert, wieder in der realen Welt zu sein, aber es gefiel mir nicht, dass ich keine Ahnung hatte, wo genau wir gelandet waren. Hier wehte ein kühler Wind, und die sanften Hügel hinter dem Zaun schienen sich bis zum Horizont zu erstrecken. Keirran beobachtete Razor, der fröhlich summend auf dem Rücken eines verängstigten Schafs hockte, und schüttelte sanft den Kopf.
    »Irgendwo im Hinterland von Maryland.«
    »Maryland?«, wiederholte ich ungläubig.
    Er grinste. »Was denn, glaubst du etwa, alle Steige führen nach Louisiana?«
    Ich wollte ihm gerade etwas Passendes antworten, als mir ein Gedanke kam. Moment mal – woher weiß er denn, wo ich wohne?
    »Und wohin geht’s jetzt?«, fragte Kenzie stattdessen und lehnte sich mit einer Grimasse gegen einen Zaunpfahl. »Ich glaube nicht, dass ich mit dem Knie sonderlich weit laufen kann. Bald wird mich einer von euch huckepack nehmen müssen.«
    »Keine Sorge.« Keirran zeigte auf die grünen Hügel. »Ein paar Kilometer weiter gibt es einen verlassenen Rummelplatz. Da treffen sich die ortsansässigen Feen, vor allem die Exilanten. Und dort gibt es einen Steig, der uns an unser Ziel bringen wird.«
    »Welches wäre?«, hakte ich nach, aber Keirran war an den

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