Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
passiert.«
    »Aber du wirst sie niemals sehen können«, widersprach ich. »Und dadurch wirst du dann entweder paranoid, oder es treibt dich komplett in den Wahnsinn.«
    »Ich werde doch immer noch mit dir reden können, oder nicht?«
    Ich seufzte. Obwohl ich wusste, dass es unvermeidbar war, hätte ich es am liebsten nicht gesagt. »Nein, wirst du nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil mein Leben so verkorkst ist, dass ich dich da nicht mir reinziehen kann.«
    »Warum lässt du nicht einfach mich entscheiden, was für mein Leben das Beste ist?«, fragte Kenzie sanft, doch es gelang ihr nicht ganz, ihren Ärger zu kaschieren – etwas, das ich jetzt zum ersten Mal bei ihr hörte. »Und auch, mit wem ich befreundet sein will?«
    »Was meinst du denn, was passiert, wenn wir wieder zu Hause sind?«, erwiderte ich, ohne ihrem bohrenden Blick zu begegnen. »Glaubst du wirklich, ich könnte ganz normal sein und einfach so mit dir und deinen Freunden rumhängen? Dass deine Eltern und deine Lehrer begeistert sein werden, wenn du dich mit jemandem wie mir abgibst?«
    »Nein«, antwortete Kenzie immer noch gedämpft. »Werden sie nicht. Und weißt du was? Es ist mir egal. Denn die haben dich nicht so erlebt wie ich. Sie waren nicht im Nimmernie, haben weder die Feen noch die Eiserne Königin gesehen und werden es niemals verstehen. Ich habe es ja selbst nicht verstanden.« Sie unterbrach sich und schien nach Worten zu suchen. »Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe«, fuhr sie schließlich fort und strich sich fahrig die Haare aus der Stirn, »bei unserem ersten Gespräch, da dachte ich, du wärst ein miesepetriger, unfreundlicher, feindseliger äh…« Sie unterbrach sich.
    »Arsch«, schlug ich vor.
    »Na ja, schon«, gab Kenzie zögernd zu. »Ein ziemlich attraktiver Arsch, das ja, aber trotzdem ein kolossaler Riesenarsch.« Mit einem schnellen Blick versuchte sie herauszufinden, wie ich diese Neuigkeit verkraftete. Ich zuckte gleichmütig mit den Schultern.
    Kann ich nichts gegen sagen.
    Dann, eine Sekunde später:
    Sie findet mich attraktiv?
    »Anfangs wollte ich nur wissen, was du so denkst.« Jetzt fuhr Kenzie sich so energisch durchs Haar, dass die schwarzen und blauen Strähnen tanzten. »Schätze, es war eine Art Herausforderung, dich dazu zu kriegen, dass du dich mit mir triffst und mit mir sprichst. Du warst seit einer halben Ewigkeit der Erste, der mit mir geredet hat wie mit einem richtigen Menschen und mich genauso behandelt hat wie jeden anderen auch. Meine Freunde, meine Familie, sogar die Lehrer … sie schleichen alle um mich herum, als wäre ich aus Glas. Nie sagen sie, was sie wirklich denken, zumindest nicht, wenn sie glauben, es könnte mich aufregen.« Seufzend starrte sie auf das Feld hinaus. »Keiner ist mehr wirklich aufrichtig zu mir, und das kotzt mich an.«
    Ich hielt den Atem an, weil mir bewusst wurde, dass wir uns dieser einen Sache näherten, die Kenzie vor mir verbarg. Sei vorsichtig, Ethan. Wenn du zu neugierig klingst, überlegt sie es sich vielleicht anders. »Warum das denn?«, fragte ich also möglichst beiläufig, als wäre es mir eigentlich egal. Ganz falsch.
    »Äh, wegen meinem Dad«, sagte Kenzie schnell. Ich fluchte lautlos; mir war klar, dass ich es vermasselt hatte. »Er ist so eine Art Staranwalt, und alle fürchten sich vor ihm, also sind sie bei mir auch extrem auf der Hut. Wie dem auch sei«, sie zuckte mit den Achseln, »ich will nicht über meinen Dad reden. Eigentlich ging es ja auch um dich.«
    »Den kolossalen Riesenarsch«, rief ich ihr ins Gedächtnis.
    »Ganz genau. Ich weiß ja nicht, ob dir das bewusst ist, Ethan, aber du siehst verdammt gut aus. Du wirst immer Aufmerksamkeit erregen, ganz egal, ob du ein Bad-Boy-Image hast oder nicht.« Auf meinen zweifelnden Blick hin nickte sie energisch. »Ich meine es ernst. Du hast ja nicht mitgekriegt, wie Regan und die anderen dich angestarrt haben, als du das erste Mal in unserem Klassenzimmer aufgetaucht bist. Chelsea wollte damals sogar, dass ich zu dir rübergehe und dich frage, ob du eine Freundin hast.« Ihre Lippen zuckten, dann grinste sie schief. »Wie das ausging, weißt du ja sicher noch.«
    Ich verzog das Gesicht. Ja, ich war wirklich ein totaler Vollidiot, oder? Glaub mir, wenn es möglich wäre, würde ich jedes einzelne Wort zurücknehmen. Das würde die Feen allerdings auch nicht aufhalten.
    »Aber dann sind wir ins Nimmernie gekommen«, fuhr Kenzie mit Blick auf Keirran fort, der vor uns grazil über den

Weitere Kostenlose Bücher