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Plötzlich Royal

Plötzlich Royal

Titel: Plötzlich Royal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Brodbeck
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ertönte im Radio.
    „Hier ist BBC London mit den Nachrichten. Terroranschlag in London. Während einer friedlichen Demonstration im Green Park und vor dem Buckingham-Palast ist eine Gruppe Terroristen in den Palast eingedrungen, die sich selbst ‚Abrahamitischer Dschihad‘ nennt. Zudem wird davon ausgegangen, dass Insider ihr den Zutritt ermöglichten. Die Terroristen behaupteten, König Alexander in ihrer Gewalt zu haben. Dies widerspricht Information der TV-Sender CNN und Sky News, die live berichteten. Danach soll der König in einem Gefechtsstand der Foot Guards an einem geheimen, gesicherten Ort in einem Park sein. In der Downing Street war man zu keiner Stellungnahme bereit, da man alle Hände voll zu tun habe, den Sitz des Premiers zu sichern. Dieser befindet sich eine halbe Meile vom Palast entfernt.“
    „Sie haben gesagt, die Perversen treiben es in ihrem Zimmer. Und nun meint BBC, sie sind gar nicht hier!“, brüllte der Bärtige den Earl an.
    „Diese Nachricht ist vermutlich nur eine taktische Lüge. Vielleicht sind die beiden im Personalzimmer der Meerjungfrau“, verteidigte sich der Earl mit ruhiger Stimme, doch die nervös trommelnden Finger seiner linken Hand verrieten seine innere Anspannung.
    „Meerjungfrau? Das ist wohl der Alkohol, den ihr Ungläubigen trinkt“, schimpfte der Bärtige weiter und ging hinter dem sitzenden Earl auf und ab.
    „Nein, so nennt der Palast den unmöglich gekleideten Freund der Perversen.“
    Den Bärtigen überzeugte das anscheinend nicht. Er blieb am zum Innenhof führenden Fenster stehen und blickte hinaus, während der Earl weiter nervös mit den Fingern trommelte. Der Telefonapparat auf Earl Binnesters Pult klingelte. Der Bärtige eilte hin und hob ab: „Habt ihr sie nun gefunden oder nicht? … Was? … Eines der Waffenverstecke ist aufgebrochen? Spielt da ein Butler Agent?“ Der Bärtige wandte sich wieder zu Binnester: „Sie seniler Trottel! Wir haben lange darauf hingearbeitet, solch ein Symbol der westlichen Dekadenz zu schaffen und dann vor den Augen der Welt zu zerstören.“
    „Vor den Augen der Welt? Wovon reden Sie? Sie wurden von mir als Söldner angeheuert, um ein Problem der Monarchie zu lösen, während draußen am Denkmal das Chaos herrscht“, brauste der Earl auf.
    „Wir haben einen eurer Könige getötet und damit Sascha, dieses perfekte Symbol von Dekadenz und Perversion, erst geschaffen. Wir hatten uns den Plan B mit dem verseuchten Serum ausgedacht, falls der Alte König von ihren Ärzten gerettet würde“, prahlte der Terrorist. Earl Binnester starrte ihn mit großen Augen an, offenbar wurde er sich nun bewusst, dass er nur als Türöffner benutzt worden war. „Aber Ihr Mann mit der Fernbedienung sollte doch genau dann die Pfeile auslösen, wenn das sodomitische Paar in der Schusslinie war. Der Botschafter Simbabwes versicherte mir mit größtem Bedauern, ihr Mann hätte zu früh auf den Auslöser seiner Fernbedienung gedrückt.“
    „Die Welt soll wissen, wir können nicht nur einen eurer Könige töten, sondern zwei, wie wir nicht nur einen eurer stolzen Wolkenkratzer zum Einsturz brachten. Genug geredet! So langsam verliere ich die Geduld, Earl. Wo ist Sascha?“, setzte ihn der Terrorist weiter unter Druck. „Du sagtest erst, er esse mit dem MI6-Verbrecher, und dann, er sei in seinem Zimmer. Das war alles falsch. Dafür siehst du Meerjungfrauen! Seniler Trottel!“
    Er schlug dem Earl ins Gesicht und drehte sich dann um.
    „Glotz nicht! Geh Sprengfallen bauen!“, herrschte er jemanden außerhalb des Bildes an.
    „Sie müssen abbrechen. Wir verschwinden durch den Tunnel des Tyburn-Flusses. Der geht unter dem Südflügel durch. Der Botschafter von Simbabwe hat uns allen Diplomatenpässe gegeben. Damit können wir England gleich jetzt unbehelligt verlassen“, schlug der Earl vor. „In dem Koffer ist genug Bargeld für eine Flucht.“ Er hob einen Koffer mit abgerundeten Ecken auf den Tisch. Mir blieb fast das Herz stehen. Solche Aktenkoffer verwendete ja mein Vater! War er in die Sache verwickelt oder alles nur ein dummer Zufall? Der Bärtige entgegnete dem Earl:
    „Der Teil, den Perversen zu köpfen, ist offenbar gescheitert. Doch dieser Palast, das große Symbol des Britischen Empires, ist in unserer Hand. Hundert Leute oder mehr sollen hier arbeiten. Wir werden bald den Helden des elften September ins Paradies folgen. Und das mit Ihnen, Earl.“
    Ich hatte genug gesehen und drehte mich zum Commander um, der mir

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