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Plötzlich Royal

Plötzlich Royal

Titel: Plötzlich Royal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Brodbeck
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Einsatzbefehl der Polizei oder der Household Guards mit.
    Wir alle schreckten auf, als beim Buckingham-Palast wieder geschossen wurde.
    „Können wir wieder live senden? Nun haben sie die Erstürmung offensichtlich bemerkt“, fragte der bisher stille Reporter von CNN.
    „Wäre wichtig, damit die Welt sieht, dass ich lebe und handlungsfähig bin“, erklärte ich, da der Colonel wohl dagegen gewesen wäre.
    „Funktioniert, bestätigt CNN.“ Doch gleichzeitig musste der Kameramann von Sky News nun bemerken, dass ihr Übertragungswagen offline war.
    „Die Batterien sind tot, verflucht!“, schimpfte der Kameramann. Die Reporterin schmiss ihr Mikro hin. CNN hingegen machte gnadenlos weiter. Der Reporter wartete einen Moment das Okay aus Atlanta ab, dann legte er los.
    „Hier ist Pete Roberts, CNN London. Wir dürfen wieder live aus London, Großbritannien senden. Vom einfachen Berichterstatter in einer friedlichen Demonstration wurden wir plötzlich zum Embedded Journalist aus den Kampfhandlungen in und um den Buckingham-Palast. Der Palast ist der Sitz des englischen Königs. Ich bin hier noch immer im Gefechtskommando der Foot Guards, wo Seine Majestät beschützt wird und Verwundete versorgt werden. Ich bestätige nochmals, um allen Gerüchten vorzubeugen, Seine Majestät König Alexander lebt und ist nicht in der Hand von Terroristen. Seine Majestät steht neben mir. König, ein erstes Statement!“
    „Ich möchte meine zutiefst empfundene Trauer und mein tiefes Beileid ausdrücken für alle, die hier bei diesem heimtückischen und feigen Angriff international vernetzter Terroristen ums Leben gekommen sind. Mein Dank gilt den Gardisten des königlichen Haushalts sowie allen Rettungs- und Polizeikräften für den schnellen und professionellen Einsatz.“
    Der Reporter übernahm wieder: „Während wir auf Anweisung der Behörden nicht live senden durften, haben wir sensationelles Material aufgezeichnet über die Hintergründe dieses Terroranschlags. Dieses Material werden wir demnächst auf diesem Sender ausstrahlen. Offenbar wurden die Terroristen von einem hochrangigen Insider in den Palast gelassen, und wir haben erfahren, dass neben Arabern mit einem Diplomatenpass aus Simbabwe auch rechtsextreme Russen in das Attentat verwickelt sein sollen. Ich wiederhole, dramatische Entwicklung: Mindestens drei, vermutlich rechtsextreme Russen haben auf Demonstranten und auf unseren Unterstand geschossen. Stimmt meine Einschätzung, Majestät?“
    „Das ist leider so.“
    Ein greller Blitz ließ uns alle erschrocken in Richtung Palast blicken. Der Boden zitterte, dann folgte ein tiefes, in den Ohren schmerzendes Wumm , das ich am ganzen Körper spürte. Eine Sprengladung war beim Buckingham-Palast gezündet worden. Der Kameramann filmte die dunkelrot glimmende, aufsteigende Rauchwolke. Zumindest das war den Terroristen gelungen: Ihr Attentat wurde live gesendet.
    Ein Krankenwagen mit Blaulicht hielt nun einige Meter vor unserem Gefechtsstand. Der Übermittler schaltete sich wieder ein.
    „Ich erhalte Meldung, dass die Scots Guards den Green Park durchkämmt haben und besetzt halten, ebenso alle Gebäude mit Schussfeld in den Nordostquadranten des Green Parks. Wir können Seine Majestät zum Ritz fahren. Aktion ‚Audience‘ im Palast dauert noch an, die Sicherheit im St. James’s Palace kann nicht garantiert werden. Eine Explosion hat ein großes Loch in den Buckingham-Palast gerissen. Die Sprinkleranlage funktioniert trotzdem teilweise. Die Einsatzkräfte hätten über Leitern viele aus dem Grünen Salon herausbringen können, bevor die Terroristen sich selbst in die Luft sprengten.“
    Ich bedankte mich für den Zwischenbericht. Weitere Krankenwagen, auch einige vom Militär, trauten sich nun in den Park.
    Das Tarnnetz wurde abgebaut und CNN stand vor dem Problem, dass sie sich aus der Reichweite ihres Übertragungswagens entfernen würden, wenn sie uns folgten. Doch das interessierte mich nicht. Nun war ich nicht mehr aktiv Handelnder des Geschehens. Es würde nun Zeit zum Nachdenken bleiben. Ich half Sir Wilfried, sich im Radpanzer anzuschnallen. Die drei Jungs halfen John beim Einsteigen, und als Letzer folgte Peter. Die Klappe wurde geschlossen und dann rollte der Radpanzer sehr langsam in einer Schlangenlinie vorwärts, wohl um niemanden zu überfahren. Es war ein einziger Albtraum. Ich konnte nun die New Yorker und ihr 9/11-Trauma nur zu gut verstehen.
    „Es ist eine schwere Stunde, Majestät. Jetzt braucht

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