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Plötzlich Royal

Plötzlich Royal

Titel: Plötzlich Royal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Brodbeck
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Earl of Dorincourt die Proklamationsformel verlesen hat“, kam die Regieanweisung. Jemand vom Fernsehen führte mich zurück, und die noch etwas ungeordnet im Raum stehenden Lords sowie Simon und Cramer wurden nun rechts und links der Kronjuwelen aufgestellt.
    „Anmoderation erfolgt vom BBC-Sprecher. Sie können gleich mit der Proklamation beginnen und bitten dann Seine Majestät dazu. Zählen Sie innerlich auf fünf nach meinem Zeichen und beginnen Sie erst dann zu sprechen. Schauen Sie mich an, nicht die Kamera. Zehn Sekunden, Earl Dorincourt … und … bitte!“ Der BBC-Mann ließ die Hand sinken.
    „My Lords, Ladies and Gentlemen, wir, der Ascension Council, haben uns heute versammelt, um allen Briten und dem Weltkreis kundzutun:
    Dem allmächtigen Gott hat es gefallen, unseren verstorbenen höchsten Herrn König George in seligem und glorreichem Andenken in Seiner Gnade heimzurufen, durch dessen Tod die Krone einzig und rechtmäßig an den hohen und mächtigen Fürsten Alexander Philipp, Duke of Dover, gefallen ist. Wir, die Lords dieses Reichs, die Kronräte Seiner verstorbenen Majestät, der Lord Mayor von London und weitere hochrangige Vertreter des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth verkünden mit einer Stimme und dem Einverständnis der Zunge wie des Herzens, dass der hohe und mächtige Fürst Alexander Philipp, Duke of Dover und Eidgenosse, nun, durch den Tod unseres verstorbenen Souveräns glücklichen Andenkens, König Alexander der Vierte geworden ist, von Gottes Gnaden König dieses Reiches und aller Seiner anderen Reiche und Gebiete, Oberhaupt des Commonwealth, Verteidiger des Glaubens, den Seine Lehnsleute ihres Vertrauens und ständigen Gehorsams versichern, mit herzlicher und demütiger Zuneigung Gott, durch den Könige und Königinnen herrschen, bittend, den königlichen Fürsten Alexander den Vierten mit langen und glücklichen Jahren der Herrschaft über uns zu segnen.“
    Der Earl blickte stolz und etwas erleichtert zu mir. Es hatte wohl inklusive seiner selbst keiner verstanden, was er genau gesagt hatte. Ein „Leute, herhören! Sascha ist jetzt König“ hätten wenigstens alle kapiert. Sein Blick war die Aufforderung, nun zu ihm hinzuschreiten. Der Boden knarrte peinlich, bis ich an meinem Mikrofon dem Earl gegenüberstand.
    „Eure Majestät Alexander IV., Duke of Dover, sind Sie bereit, den Eid auf den protestantischen Glauben zu leisten?“
    „Ja, das will ich.“
    „So sprecht ihn jetzt, Sire, in Anwesenheit des Allmächtigen, der Lords dieses Reiches, des über die Medien zugeschalteten britischen Volkes und der Völker der Realms, Eurer ergebenen Untertanen!“
    „Ich, Alexander IV., werde sowohl die Church of Scotland als auch die Church of England bewahren und verteidigen, wie sie Minderheiten gegen weltliche Willkür und Ungerechtigkeiten verteidigt. Des Weiteren bezeuge und erkläre ich, dass ich glaube, dass es im Sakrament des Abendmahles keinerlei Transsubstantiation irgendeiner Art der Elemente von Brot und Wein in Leib und Blut Christi gibt, weder bei noch nach ihrer Weihe durch welche Person auch immer, und dass die Anrufung oder Anbetung der Jungfrau Maria oder eines anderen Heiligen und das Messopfer, wie sie heute in der Römischen Kirche üblich sind, abergläubisch und abgöttisch sind. Dieses Bekenntnis ist unwiderruflich.“
    „Gott schütze den König“, antwortete der Earl of Dorincourt.
    „Gott schütze den König“, wiederholten alle Anwesenden.
    Es folgte ein Handschlag mit Earl of Dorincourt, der sich ziemlich tief verneigte, dann mit dem Premierminister mit einer aus dem Genick angedeuteten Verneigung. Wir warteten auf das Zeichen der Regie. Dann waren wir nicht mehr auf Sendung.
    Der Earl stellte mir alle Mitglieder des Thronbesteigungsrates namentlich vor. Ein Fotograf schoss bei jedem Handschlag ein Erinnerungsfoto. Das dauerte ziemlich lange und gab dem Premier Zeit, mit Vorsprung zum Westminster Palace zu fahren.
    Für eine Besichtigung des Towers, insbesondere der diversen historisch wichtigen Verließe, wo beispielsweise König Charles I. oder Maria Stuart auf ihre Hinrichtung gewartet hatten, blieb keine Zeit, was mir recht war. Wer weiß, es könnte ja jemanden auf eine Idee bringen, wie das „Problem Sascha“ schnell zu lösen wäre.
    Unsere Wagenkolonne fuhr vom Tower und seiner berühmten Brücke weg am Nordufer der Themse entlang ohne viel Publikum am Straßenrand.
    Ich griff mir den gelben „Royals-Zeugs“-Ordner und

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