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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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gesehen, du weißt schon, bevor du hergekommen bist?“
    Bevor du mich geküsst hast, dachte sie. Ehe du mich leidenschaftlich geküsst und mich dann geliebt hast und damit meine Welt auf den Kopf gestellt hast.
    Er nickte. „Ich glaube schon.“
    „Ja oder nein?“
    „Ja.“
    „Und gestern Abend?“
    „Das war ein Zufall. Nicht mehr.“
    „Warst du bei Maggie zu Hause?“
    Er nickte.
    Es war genau so, wie sie es befürchtet hatte. „Dann sehen wir uns am Montag vor Gericht.“
    Sie versuchte, die Tür zu schließen, doch er nahm seine Hand nicht vom Rahmen.
    Er verzog das Gesicht. „Du hast gesagt, wir könnten reden.“
    „Das war, bevor du meine Fragen beantwortet hast.“
    Wieder versuchte sie, die Tür zu schließen.
    Er rührte sich nicht vom Fleck. „Bitte tu das nicht, Jill. Die Dinge stehen ganz anders, als du denkst.“
    „Du verstehst nicht“, sagte sie. „Ich bin nicht sauer auf dich. Ich bin nur enttäuscht. Du schuldest mir nichts, und ich schulde dir nichts. Letzten Endes kennen wir uns ja kaum.“
    „Das stimmt nicht. Ich weiß, dass du verantwortungsbewusst bist und hart arbeitest. Du bist eine fantastische Mutter und ein liebevoller Mensch. Ich weiß, dass du Sushi magst und Schokoladensoufflé mit einer knusprigen Hülle und einem flüssigen Kern. ‚Wie ein einziger Tag‘ ist dein absoluter Lieblingsfilm, du magst Katzen lieber als Hunde und du bist das Beste, das mir seit Langem passiert ist.“
    Er sah aus und hörte sich an, als würde er es ernst meinen, doch in diesem Moment war das völlig unwichtig. Sie wollte nicht mit einem Mann zusammen sein, der sie anschaute, während er gleichzeitig an eine andere Frau dachte. Sie wusste, dass er verwirrt war und ihre Reaktion darauf, dass sie ihn mit Maggie gesehen hatte, vielleicht unfair war. Aber er liebte sie nicht, und sie verdiente es, mit jemandem zusammen zu sein, der das tat.
    „Du bist wunderschön“, fuhr er fort, seine Stimme war heiser, und er klang verzweifelt. „Bei dir weiß man, woran man ist. Du gibst nie vor, etwas anderes zu sein, als du bist. Das ist es, was ich am meisten an dir mag.“
    Da war es wieder, dieses Wort. Mögen. Er mochte sie. Er mochte sie wirklich . Sie seufzte. Genau deshalb konnte sie ihn nicht hereinlassen. Es hatte nichts mit Maggie zu tun, sondern vielmehr damit, wie sie behandelt werden wollte. Auch Thomas hatte nach sieben Jahren nicht gewusst, was er wollte. Sie schien ein Händchen für unentschlossene Männer zu haben. „Entschuldige, aber ich will keinen Mann, der sich nicht entscheiden kann. Ich bin nicht mehr das naive Mädchen, das ich einmal war. Ich verdiene etwas Besseres.“
     
    * * *
     
    Jill hatte Derrick das letzte Mal vor drei Tagen gesehen. Morgen würden sie sich im Gericht treffen. Sie seufzte. Das war nicht die volle Wahrheit: Sie hatte ihn vor einer Stunde das letzte Mal gesehen, als sie durch einen Spalt im Vorhang beobachtet hatte, wie er den Parkplatz überquerte. Wie immer sah er umwerfend gut aus. Er trug ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln und eine eng sitzende Hose. Sie fragte sich, wohin er wohl wollte und was er so machte.
    In der Hoffnung, sich abzulenken, nahm sie Ryan mit ins Badezimmer, um ihn zu baden. Sobald die Wassertemperatur genau richtig war, setzte sie ihn in die Wanne.
    „Du bist der süßeste kleine Junge auf der Welt, ja, das bist du.“ Er war ein kleines Wunder. Ryan schrie nicht mehr jedes Mal, wenn sie ihn auf den Arm nahm. Tatsächlich hatte Nate die Vermutung geäußert, dass der Grund dafür, dass er am Anfang so viel geschrien hatte, der sein konnte, dass er Jills Besorgnis gespürt hatte. Doch jetzt hatte sie gelernt, dass sie ihn versorgen konnte. Offenbar merkten es Babys, wenn ihre Mütter nervös waren.
    Mit den Händen schöpfte sie Wasser und wusch ihn. Dann rubbelte sie ihn mit dem Handtuch trocken und wickelte ihn in eine warme Decke. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, sah sie durch den Vorhang einen Schatten. Jemand stand vor ihrer Wohnungstür. Sandy hatte gesagt, sie wolle mit ein paar Artikeln, die sie für die nächste Ausgabe von Food for All geschrieben hatte, vorbeikommen. Die Zeitschrift hatte sich im letzten Monat gut verkauft, und sie hofften, von der aktuellen Ausgabe doppelt so viele Exemplare an den Mann zu bringen. Chelsey hatte Derrick für die steigenden Verkaufszahlen verantwortlich gemacht, doch Jill zog es vor, zu glauben, dass es an den guten Rezepten und informativen Texten lag.
    Sie öffnete

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