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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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und zugeschwollen. Super .
    Als Nächstes ging er ins Schlafzimmer, wo er eine Jogginghose und ein sauberes T-Shirt anzog. Seine alten, blutbefleckten Klamotten warf er in den Müll.
    Der heutige Abend entwickelte sich eher bitter als süß, aber immer noch bittersüß.
    Mehr als alles andere hatte er heute Abend Jill sehen wollen. Er hatte mit ihr reden und sie fragen wollen, wie es ihr ging. Seit sie miteinander geschlafen hatten, hatten sich seine Gedanken nur um sie gedreht. So hatte er noch nie für jemanden empfunden, nicht einmal für Maggie. Genau das war ihm heute beim Essen klar geworden. Er hatte unverzüglich nach Hause fahren und sie in seine Arme nehmen wollen, ihr direkt in die Augen sehen und ihr sagen, dass er sie vermisst habe. Und, was viel wichtiger war, er hatte ihr sagen wollen, dass er sie liebte, nur sie, und keine andere. Er hatte nur noch eine Woche, dann würde das Trainingslager wieder beginnen. Derrick hatte vor, das Beste daraus zu machen und jede einzelne Minute mit Jill und Ryan zu verbringen. Er würde alles tun, um ihr klarzumachen, dass sie die einzige Frau für ihn war.
    Je mehr er heute Abend versucht hatte, zu Jill zurückzukehren, desto schwieriger war das geworden. Zum ersten Mal, seit er in diese Wohnung gezogen war, war ihm kalt und fühlte er sich einsam. Er nahm eine Packung gefrorene Erbsen aus dem Gefrierfach und legte sie sich aufs Gesicht. Mit seinem unversehrten Auge blickte er aus dem Küchenfenster hinüber zu Jills Wohnung, um zu sehen, ob das Licht schon angegangen war. Normalerweise wachte Ryan um diese Zeit auf, um gefüttert zu werden. Er schluckte ein paar Schmerztabletten und ging hinüber zur Couch. Er legte den Kopf auf ein Sofakissen und schloss die Augen.
    Trotz der Schmerzen fühlte er sich, als sei ihm ein Stein von der Brust genommen worden. All die Jahre hatte er gedacht, er wäre in Maggie verliebt. Jetzt wusste er, dass er von der Idee , in sie verliebt zu sein, besessen gewesen war. Maggie zu lieben, war wie ein Wettkampf gewesen, an dessen Ende er sie „gewann“. Mehr war es nicht gewesen – nur ein Wettkampf. Er hatte alles, was heute Nacht passiert war, verdient. Er würde lange zu Kreuze kriechen müssen, bis Aaron und Maggie ihm verzeihen würden. Kein Wunder, dass seine Familie ihn nicht verstanden hatte, besonders in den letzten Monaten nicht. Zur Hölle, nicht einmal er selbst hatte sich verstanden.
     
    * * *
     
    Derrick fuhr hoch. Die Sonne schien durch das Fenster, brannte auf seinem Gesicht und blendete ihn. Er brauchte einen Moment, um sich daran zu erinnern, dass er auf der Couch eingeschlafen war. Er rieb sich den Nacken und stellte die Füße auf den Boden. Er fühlte sich wie erschlagen, es gab keinen einzigen Muskel, der nicht schmerzte.
    Es war bereits Mittag.
    Er schaute aus dem Fenster hinüber zu Jills Wohnung, und ihm wurde bewusst, dass sie wahrscheinlich schon vor Stunden mit Ryan zum Kinderarzt gefahren war.
    Vorsichtig alle ruckartigen Bewegung meidend, machte er sich auf den Weg ins Badezimmer. Er putzte sich die Zähne, was sich mit der geschwollenen Lippe nicht gerade leicht bewerkstelligen ließ. Er spritzte sich eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht und blickte hoch in den Spiegel. Sein Auge sah heute ein wenig besser aus als seine Lippe.
    Es klopfte an der Tür, und Derrick ging sie öffnen, voller Ungeduld, endlich mit Jill zu sprechen.
    Doch es war Maggie, die draußen stand. Sie sah ausgeschlafen aus und trug eine kurze Jeans und ein pinkfarbenes Oberteil. Er versuchte seine Enttäuschung darüber, dass sie statt Jill vor der Tür stand, zu verbergen und begrüßte sie mit einem schiefen Lächeln.
    „Oh, du Armer“, sagte Maggie, zwängte sich an ihm vorbei in die Wohnung und schloss die Tür.
    „Was machst du denn hier?“, fragte er.
    „Wir müssen reden.“
    Aus irgendeinem Grund machte ihn diese Ankündigung nervös.
    „Es ist alles okay“, beruhigte sie ihn. Offensichtlich hatte sie seine Besorgnis bemerkt. „Ich bin hergekommen, weil es mir keine Ruhe lässt, bis ich nicht endlich in Ruhe mit dir geredet habe. Ich muss dir ein paar wichtige Fragen stellen.“
    „Okay“, sagte er und schluckte den Kloß in seiner Kehle herunter. „Schieß los.“
    „Du siehst grauenhaft aus.“
    „Danke.“
    „Aaron hat einen ziemlich fiesen rechten Haken, was?“
    „Ja, das hat er.“
    „Wer hätte das gedacht?“
    „Ich jedenfalls nicht.“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Kiefer. Er stand steif da

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