Ploetzlich Vater
Stunden gegeben, um seiner Frustration freien Lauf zu lassen, er war viel geschwommen und hatte ein paar Körbe geworfen. Die Taktik von Jills Anwälten hatte ihn wütend gemacht, genau wie Jills Weigerung einzusehen, dass es am besten war, wenn er eine Rolle im Leben seines Sohnes spielte.
Er machte sich Vorwürfe, seiner Familie so viel Schmerz zugefügt zu haben. Erst indem er sich zwischen Aaron und Maggie gedrängt hatte, und dann indem er zugelassen hatte, dass ihr Privatleben in die Öffentlichkeit gezerrt wurde. Seine Eltern hatten schon genug durchgemacht. Er machte ihnen dauernd Ärger, und was taten sie, um ihn dafür zu bestrafen? Innerhalb von Stunden nach seiner Rückkehr nach Malibu hatten sie ihn nach dem Gerichtstermin mit Anrufen und Karten überhäuft und ihn mit mehr Liebe überschüttet, als ein einzelner Mann verdiente.
Dass seine Footballkarriere vorbei war, machte die Sache nicht gerade besser. Aber es dauerte nicht lange, bis er sich wieder auf das Gute in seinem Leben konzentrierte, sich daran erinnerte, wie viel Glück er hatte, und für alles, was er hatte, dankbar war. Zu dem Zeitpunkt, als Gary Chamberlain anrief und ihn bat, für ein Vorstellungsgespräch als Sportkommentator an die Ostküste zu fliegen, hatte er den Anfall von Selbstmitleid bereits überwunden. Er war wieder bereit, das Leben in Angriff zu nehmen.
Obwohl der Schmerz, der in seinem Knie pochte, nichts war im Vergleich zu den Schmerzen in seiner Brust, die erst aufhören würden, wenn er Jill wiedersah, hatte er gewusst, dass er sich erst ums Geschäft kümmern musste. Er wollte Jill mehr als sein Herz zu bieten haben, wenn er wieder nach Hause kam. Er wollte ihr eine Zukunft bieten.
Und jetzt, nachdem er wieder zu Hause war, konnte er das tun.
* * *
Jill überprüfte die Liste mit Artikeln, die in der nächsten Ausgabe erscheinen sollten, bevor sie sich den Anzeigen und dem Marketing zuwandte, das sie geplant hatten. Sandy hatte ganze Arbeit geleistet und die Werbepartner begeistert.
Chelsey hatte Jill schon ihre Pläne für das Titelbild vorgelegt. Jetzt stand sie in Jills Küche und sah aus dem Fenster über der Spüle. „Derrick ist also ausgezogen?“
„Ich glaube nicht“, erwiderte Jill. „Ich habe durch das Fenster geschaut, es sieht alles noch genauso aus.“
„Du solltest ihn anrufen“, schlug Chelsey vor.
„Ich habe es versucht, aber er hat nicht zurückgerufen. Was bringt das schon? Ich glaube langsam, es gibt auf der ganzen Welt keinen einzigen Mann, der wirklich weiß, was er will.“
Chelsey saß Jill gegenüber auf einem Stuhl. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sagte sie: „Ich dachte, du hast die Aufnahme gehört, bei der Derrick seiner Anwältin gesagt hat, dass er dich liebt?“
„Stimmt, das hat er gesagt.“
„Dann solltest du dich vielleicht bei ihm melden.“
„Warum? Er weiß, wo er mich finden kann.“
„Na ja, du bist schließlich zur Mediation mit drei Anwälten aufgetaucht und hast dann versucht, seine Familie in den Dreck zu ziehen, einen nach dem anderen. Komm schon. Wir wissen alle, wie viel seine Familie ihm bedeutet. Wenn du ihn wirklich lieben würdest, würdest du dich bei ihm melden.“
Jill verzog das Gesicht. „Ich habe ihm noch an Ort und Stelle gesagt, dass ich keine Ahnung hatte, dass Thomas so etwas Idiotisches im Sinn hatte.“ Jill mochte das schmerzhafte Ziehen nicht, dass sich in ihrem Inneren breitmachte, und sie tat ihr Bestes, es zu ignorieren. „Derrick weiß, dass ich nur versucht habe, Ryan zu beschützen. Abgesehen davon bin ich sicher, dass ihm seine Familie erzählt hat, dass ich den Vertrag zerrissen und Thomas und seine Anwälte gefeuert habe. Was hätte ich denn noch tun sollen?“
Chelsey atmete aus. „Nichts. Du hast alles getan, was in deiner Macht stand.“
„Ich will jetzt nicht mehr darüber reden“, entschied Jill. „Nate holt mich heute Abend ab, und ich möchte gut gelaunt sein, wenn er kommt.“
Chelsey hob die Brauen. „Du hast ein Date mit dem Kinderarzt?“
„Keine große Sache“, wiegelte Jill ab. „Nate weiß, dass ich im Moment viel um die Ohren habe. Wir sind nur gute Freunde.“
* * *
Derrick kam es vor, als stünde er zum hundertsten Mal vor Jills Tür. Er trug Anzug und Krawatte, in den Händen hielt er vierundzwanzig rote Rosen. In seiner Jackentasche befand sich ein Diamantring mit einem makellosen, zweikarätigen Smaragd in der Mitte, der ihn eine hübsche Stange Geld gekostet hatte,
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