Ploetzlich Vater
Fehler war. Warum hast du dann etwas gegen mein Date mit Dr. Lerner?“
„Ich weiß es nicht“, gab er zu. „Vergiss einfach, dass ich etwas gesagt habe.“
„Bist du eifersüchtig?“
Er lachte nervös. „Natürlich nicht. Ich glaube nur nicht, dass Dr. Lerner zu dir passt.“
Sie musste grinsen.
„Was?“
„Dr. Lerner war früher auf den Einkaufstüten von Abercrombie und Fitch zu sehen.“
„Auf bitte was?“
Es funkelte in ihren Augen, als sie sagte: „Die Fotos von den ganzen heißen Typen, die auf die Einkaufstüten von A&F gedruckt sind.“
„Was hat das denn damit zu tun, dass ich finde, dass er nicht zu dir passt?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Ich dachte, ich erwähne es einfach mal.“
„Also findest du ihn heiß?“
Jill zuckte die Achseln. „Klar.“
„Deshalb magst du ihn also? Weil er gut aussieht?“
„Es ist nie verkehrt, wenn ein Mann gut aussieht. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich ihn mag.“
Er hatte das Gefühl, er musste ihr jede Information einzeln aus der Nase ziehen. „Und was magst du noch an ihm?“
Derrick folgte ihr zurück an den Stand, an dem die Verkäuferin geduldig darauf wartete, dass Jill ihr Kunstwerk zurückbrachte.
„Das ist eine tolle Figur“, sagte Jill zu ihr.
Die Künstlerin war eine ältere Frau mit schulterlangen grauen Locken. „Ja, ich benutze Ton und Bronze dafür. Meistens arbeite ich stundenlang an einem Stück und versuche, die Unschuld und Anmut des weiblichen Körpers einzufangen.“
„Man kann die Leidenschaft in Ihren Werken sehen“, stimmte Jill ihr zu. „Wie viel kostet diese?“
Derrick wartete geduldig, bis sie sich gründlich umgeschaut hatte.
„Die, auf die Sie ein Auge geworfen haben, kostet fünftausend Dollar. Bei der anderen liegt der Preis bei dreieinhalbtausend Dollar.“
Derrick blieb der Mund offen stehen.
„Ich muss noch mal darüber nachdenken“, entgegnete Jill. „Aber wenn Sie eine Visitenkarte haben, kann ich auf dem Laufenden bleiben, wo Sie Ihre Figuren ausstellen.“
Die Frau zog ihre Karte aus ihrer Schürzentasche und reichte sie Jill.
Derrick sah nach Ryan und schob den Kinderwagen weiter. „Wollen wir in dem Café dort drüben etwas essen, während Ryan schläft?“, fragte er.
„Oh ja, das ist eine gute Idee, ich bin halb verhungert. Schau mal“, sagte sie und hielt ihm die Visitenkarte hin. „Die Frau kommt aus New York. Ein ganz schön weiter Weg, nur um ihre Statuen hier zu verkaufen.“
An der nächsten Straßenecke hielten sie an, und Jill betätigte den Drücker an der Ampel. Während sie darauf warteten, dass die Ampel Grün zeigte, schickte Jill ihrer Schwester eine SMS, um ihr zu sagen, wo sie waren.
„Beantwortest du jetzt meine Frage oder nicht?“, wollte Derrick wissen.
Die Ampel wurde grün, und sie lief los. „Nein.“
„Warum nicht?“
„Weil es dich – Freund hin oder her – nichts angeht, mit wem ich ausgehe.“ Sie hielt die Tür zum Café auf und wartete, bis er den Kinderwagen durchgeschoben hatte.
Die Kellnerin führte sie zu einem Tisch in der hintersten Ecke des Ladens, drückte ihnen eine Speisekarte in die Hand und sagte, dass sie in ein paar Minuten wiederkäme.
Jill beugte sich über Ryan und stellte sicher, dass die Decke richtig lag und ihm nicht zu heiß war. „Dr. Lerner hat gesagt, Ryan sei klein für sein Alter.“
Derrick knurrte. „Er ist noch nicht einmal zwei Wochen alt. Ich glaube, es ist ein bisschen zu früh, um …“ Er hielt mitten im Satz inne, als er Aaron sah, der gerade Trinkgeld auf einen Tisch auf der anderen Seite des Cafés legte. „Bin gleich wieder da“, sagte er, stand auf und ging in seine Richtung. „Aaron“, rief er.
Aaron drehte sich zu ihm um. Er ließ die Schultern sinken, und sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er Derrick schon gesehen und gehofft hatte, unbemerkt zu entkommen. Derrick schaute sich um. „Wo ist Maggie?“
Aaron schüttelte den Kopf.
„Ich frage nur, weil ich euch beiden meine Freundin Jill und unseren Sohn Ryan vorstellen wollte.“
„Maggie ist schon fast am Auto, und ich habe jetzt wirklich keine Zeit.“
„Gib mir nur eine Minute.“
Aaron hob schicksalsergeben die Hände und folgte Derrick an den Tisch, an dem Jill saß und die Speisekarte studierte.
„Jill, das ist mein Bruder Aaron.“
Jill lächelte, als sie aufstand, um ihm die Hand zu geben. „Schön, dich kennenzulernen“, sagte sie. „Jetzt habe ich alle deine Brüder
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