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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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Kinderwagen durch die Tür des Untersuchungszimmers und hinein in die Lobby.
    Als Laura die beiden sah, war sie sofort auf den Beinen. „Wo ist Jill?“, fragte sie.
    „Sie muss mit dem Arzt noch ein paar Neuigkeiten austauschen. Warum gehen wir nicht raus an die frische Luft und warten dort auf sie?“
    Als Jill endlich auftauchte, waren Derrick und Laura bereits draußen und mitten auf dem Kunsthandwerkermarkt. Leuchtend bunte Kreidezeichnungen zierten den Asphalt, und die Buden der Händler erstreckten sich zu beiden Seiten der Straße.
    „Sorry, dass ich so lange gebraucht habe“, sagte sie und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Was hältst du von ihm?“
    „Von wem?“, fragte Derrick.
    „Von Nate.“
    „Ich finde, der ist total super“, versuchte sich Derrick.
    Jill lachte. „Ich meine, was hältst du von ihm als Kinderarzt? Denkst du auch, dass er gründlich und professionell ist? Ein Arzt, dem wir Ryan anvertrauen können?“
    „Ich kenne nicht so viele Kinderärzte, sodass mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, sorry.“
    „Das hört sich ja so an, als hätte ich da eine Menge Spaß verpasst“, stellte Laura fest.
    „Ihr beiden habt euch ja gut verstanden. Ich vermute, ihr habt bald ein Date?“, fragte er, auch wenn er das nicht ganz ernst meinte.
    Jills Augen leuchteten auf wie die Neonlichter in Las Vegas. „Um genau zu sein, ja, das haben wir. Wir gehen am Freitag ins Kino.“
    Derrick wurde ein wenig übel, obwohl er nicht genau wusste, warum. Mit Jill auf der einen und Laura auf der anderen Seite schob er den Kinderwagen durch die Innenstadt. Er wusste nicht, wo genau er hinwollte, das Auto stand in der entgegengesetzten Richtung. Er lief einfach weiter und versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er wusste, dass ihn die Sache gar nichts anging und es somit vollkommen fehl am Platz wäre, sich aufzuregen.
    „Glaubst du, du könntest dann am Freitag auf ihn aufpassen?“
    „Er ist mein Sohn, natürlich kann ich auf ihn aufpassen. Um wie viel Uhr?“
    „Wie wäre es mit 16 Uhr?“
    Aus irgendeinem lächerlichen Grund war es ihm lieber, dass die beiden sich am Nachmittag und nicht erst abends trafen.
    „Dann habe ich Zeit, um zu duschen und mich fertig zu machen. Nate hat im Crush einen Tisch reserviert. Das ist dieses neue Restaurant in der Jasmine Street. Da wollte ich schon hin, seit es vor einem halben Jahr aufgemacht hat.“
    Sie hielten an, um auf Laura zu warten, die sie an einer der Buden verloren hatten. Sie sah sich handgearbeitete Taschen an und feilschte mit dem Verkäufer.
    „Ich dachte, ihr geht in die Nachmittagsvorstellung im Kino?“
    „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, wir gehen ins Kino – und das tun wir auch, allerdings nach dem Essen.“
    „Und wie lang hast du vor, wegzubleiben?“
    „Warum? Gibt’s eine Sperrstunde?“
    „Natürlich nicht. Ich dachte nur, du und Sandy hättet alle Hände voll zu tun mit dem Magazin.“
    „Dank dir haben wir alles aufgeholt. Sandy hat mir dabei geholfen, meine Kolumne zu schreiben, und Chelsey hat mir gestern die Bilder gebracht. Du weißt schon, die sie im Park gemacht hat. Wir haben eine Menge großartiger Fotos zur Auswahl. Außerdem hat Sandy gesagt, das Chili sei bei den Leuten super angekommen. Darum müssen wir uns also auch keine Sorgen mehr machen.“ Jill lächelte. „Langsam fühle ich mich wieder wie ich selbst.“ Sie reckte die Arme in die Luft und drehte sich um sich selbst. „Was ein wunderschöner Tag!“
    Oh ja – ein wunderschöner Tag .
    „Wow, schaut euch das mal an.“ Sie lief über die Straße hin zu einer Ausstellerbude.
    Derrick sah ihr dabei zu, wie sie sich über die hässlichste Bronzefigur beugte, die er jemals gesehen hatte, und dabei vollkommen aus dem Häuschen geriet. Sie kam mit einer der Figuren zu ihm herüber und hielt sie hoch, sodass er sie besser sehen konnte. „Das nenne ich Kunst.“
    Die Worte seiner Mutter kamen ihm in den Sinn: Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag lieber gar nichts.
    „Was hast du?“
    „Nichts. Warum fragst du?“
    „Na ja“, gab Jill zurück. „Seit wir bei Dr. Lerner waren, machst du ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.“
    „Vielleicht wundere ich mich ja auch nur, warum du in der einen Minute mich küsst und in der nächsten den netten Herrn Doktor anschmachtest.“
    „Ich habe ihn nicht angeschmachtet. Abgesehen davon hast du mir ja unmissverständlich klargemacht, dass der Kuss ein riesengroßer, dummer

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