Ploetzlich Vater
die Gäste sie als Sitzgelegenheit nutzen konnten. Auf der anderen Seite stand eine Band aus vier Männern in Overalls mit Instrumenten: zwei Geiger, ein Gitarrist und ein Banjospieler.
Als Zoey sie in die Mitte der Scheune zog, fühlte Jill sich, als wäre sie in eine andere Zeit versetzt worden. „Komm“, rief Zoey. „Zeit für ein bisschen Squaredance.“
Jill lachte. „Ich habe das zum letzten Mal in der Grundschule gemacht.“
In diesem Moment betrat Derrick die Scheune. Zoey winkte ihn sofort zu ihnen herüber. „Jill könnte ein bisschen Unterricht im Squaredance brauchen“, informierte sie ihren Bruder. Ehe Jill protestieren konnte, hatte Derrick die Hände an ihre Taille gelegt. „Es ist ganz einfach“, sagte er. „Ich führe dich, mach es einfach so wie ich.“
Zoey stellte sich vor die Band und rief laut genug, um die Musik zu übertönen: „Okay, Leute, lasst uns tanzen.“
Vier weitere Paare gesellten sich zu Jill und Derrick auf die strohbedeckte Tanzfläche.
„Die meisten von euch habe ich hier schon gesehen“, sagte Zoey in das Mikro, das ihr jemand gereicht hatte. „Also verschwende ich nicht zu viel Zeit damit, euch den Butterfly Whirl zu erklären. Los geht’s!“
Derrick legte einen Arm um Jills Taille und wies sie an, dasselbe zu machen. Sie versuchte nicht darüber nachzudenken, dass alle sie beobachteten, doch sie lief trotzdem rot an. Die Paare bewegten sich im Kreis herum, bis die Musik sich veränderte. Derrick ließ ihre Hand los und gab ihr einen kleinen Schubs, damit sie mit den anderen vier Frauen in die Mitte des Kreises tanzte. Die Männer umkreisten die Frauen und machten dabei ein paar Hacke-Spitze-Bewegungen mit den Füßen. Die Tanzschritte waren ganz einfach, und die ganze Sache machte ihr erstaunlich viel Spaß.
Jill musste jedes Mal lachen, wenn Derrick an ihr vorbeitanzte und mit den Augenbrauen wackelte und übertrieben ausladende Bewegungen mit Armen und Beinen machte.
„Jetzt wird’s ein bisschen schwerer“, kündigte Zoey an. „Die Männer kreuzen die Unterarme mit ihren Partnerinnen und machen eine halbe Umdrehung. Dann hebt ihr sie hoch und wirbelt sie herum. Auf geht’s!“
Ein vergnügter Juchzer entfuhr Jill, als Derrick wieder ihre Taille umfasste und sie so hoch hob und durch die Luft wirbelte, dass sie glaubte zu fliegen. Er setzte sie ab und hielt sie fest, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
„Ok, Leute, Zeit für ein Do-Si-Do. Verbeugt euch zur Linken und dann zu eurer Partnerin. Hände hoch und im Kreis laufen. Dann das Do-Si-Do!“
Die Paare drehten sich zueinander, gingen im Uhrzeigersinn los und erst Schulter an Schulter aneinander vorbei, dann Rücken an Rücken. Zum Schluss streiften sich die linken Schultern der Paare, und sie standen wieder in ihren Ausgangspositionen.
Sie wiederholten diese Schritte lang genug, dass Derrick dazwischen eine kleine Pirouette einbauen konnte.
Jill musste lächeln. „Angeber.“
„Pah, das war noch gar nichts.“
„Da ist jemand aber ganz schön eingebildet.“
„Wer?“ Er blickte sich suchend um.
Sie musste über seine Albernheit lachen, während sie den Rest der Gruppe folgte und sich bei ihm einhakte. Er schwang sie einmal im Kreis herum und ließ sie dann los. Sie fand sich Derricks Bruder Connor gegenüber wieder.
Er verbeugte sich, sie machte einen Knicks.
„Oh, hallo“, sagte Connor mit einer Stimme, die eine ganze Oktave tiefer war als Derricks.
„Schön, dich wiederzusehen“, sagte sie, ehe sie Schulter an Schulter aneinander vorbei- und wieder zurückgingen.
„Ist deine Freundin heute mitgekommen?“, fragte er.
Sie nickte. „Ja, sie ist mit Lexi bei den Ponys.“
Sie hakten einander unter, wirbelten herum und wechselten den Partner. Drei weitere Partner später war sie wieder bei Derrick angekommen.
„Ich habe dich vermisst“, sagte er.
„Das bezweifle ich.“
„Es stimmt aber.“ Er hob sie an der Taille hoch und wirbelte sie herum, wobei sein Blick die ganze Zeit fest auf ihr ruhte, und sie errötete. Das schien sie in letzter Zeit ziemlich häufig zu tun.
„Liebe Leute, Zeit, einen Basket zu machen“, rief Zoey.
Ehe Jill einen Rückzieher machen konnte, tat sie genau das, was die anderen Frauen machten, und legte die Arme um den Nacken ihres Tanzpartners. Derrick umfasste ihre Taille und hob sie hoch.
So dicht an ihn gepresst spürte sie, wie alle Nervenenden in ihrem Körper Funken sprühten. Für einen kurzen Moment dachte sie, er
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