Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan

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Stroh von ihrer Hose.
    Sandy deutete auf Derrick und die Frau, mit der er gerade ins Gespräch vertieft war. „Ist das seine Anwältin?“
    „Ja. Und sie ist auch die Verlobte von seinem Adoptivbruder Aaron. Sie heißt Maggie.“
    Sie beobachteten Derrick, wie er sich mit der Frau unterhielt.
    Sandys Augen verengten sich. „Was hat es mit dieser ganzen Gerichtssache überhaupt auf sich? Versucht er immer noch, das gemeinsame Sorgerecht für Ryan zu erstreiten?“
    „Ich schätze, das werden wir in ein paar Wochen mit dem Schlichter, den das Gericht bestellt hat, besprechen.“
    „Wenn du ihm versprichst, dass er Ryan viermal im Jahr sehen darf, ist ihm das vielleicht genug und ihr könnt euch die ganze Mediation sparen.“
    Jill kaute auf ihrer Unterlippe. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich in dieser Sache verhalten soll. Vielleicht sollte ich tatsächlich mit Thomas darüber reden.“
    „Es gibt Tausende von Anwälten in dieser Stadt. Da brauchst du Thomas nicht mit hineinzuziehen.“
    Jill seufzte und schaute weiter zu Maggie und Derrick hinüber. „Was hältst du von den beiden? Ich habe Aaron, Derricks Adoptivbruder und Maggies Verlobten, in der Stadt getroffen, als wir mit Ryan beim Kinderarzt waren. Zwischen den beiden Brüdern gibt es offensichtlich irgendwelche Feindseligkeiten.“
    „Interessant.“
    „Und gestern“, fuhr Jill fort, „vor meinem Date mit Nate Lerner hab ich Maggie in Derricks Wohnung gesehen. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er so getan, als wäre das nichts Besonderes. Sie hätte ihm nur geholfen, Ryans Zimmer einzurichten.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du mit Ryans Kinderarzt ausgegangen bist.“
    Jill nickte. „Eigentlich wollten wir essen gehen und danach ins Kino, doch er wurde angerufen und musste zu einem Notfall-Kaiserschnitt ins Krankenhaus. Stattdessen hab ich mit Derrick einen Film geschaut – nachdem er unangemeldet in meiner Wohnung stand und mich halb nackt erwischt hat.“
    „Das wird ja immer besser.“ Sandy legte den Kopf zur Seite und schaute Jill prüfend an. „Er wächst dir langsam ans Herz, oder?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht. Ja. Manchmal schaut Derrick mich an, als sei ich die einzige Frau auf der Welt, und manchmal sieht er einfach nur verwirrt aus.“
    „Männer.“
    „O ja.“
    „Wenn Gott eine Frau wäre, dann wäre sie bestimmt nicht so grausam.“
    In dem Moment kam Jake mit zwei Gläsern Punch für sie zurück, und damit war die Diskussion über Derrick Baylor beendet.

    * * *

    „Danke nochmal, dass Ryan und ich heute hier sein durften“, sagte Jill zu Phil Baylor. „Es war ein wunderschöner Tag.“
    „Ich sollte dir danken, dass du Ryan mitgebracht hast. Es hat uns allen viel bedeutet.“ Er umarmte sie. „Während du deinen Sohn holst“, fuhr er fort, „hole ich deine restlichen Sachen.“ Er zeigte nach links. „Er schläft in Derricks altem Kinderzimmer, durch den Flur und dann links. Ich komme da gleich hin.“
    „Danke.“ Während Jill durch den Flur ging, nahm sie sich die Zeit, sich die ganzen Familienfotos an den Wänden anzusehen. Es war anscheinend nicht so einfach, alle zehn Kinder auf ein Foto zu bekommen, denn auf den meisten Bildern waren einige Köpfe und Arme vom Bilderrahmen abgeschnitten. Es gab Fotos von Derrick beim Footballspielen und von allen Jungs, wie sie auf den Ponys ritten oder an Seilen durch die Scheune schwangen. Ein großer Teil der Wand war voll von Schleifen und Pokalen, die sie bei verschiedenen Reitturnieren gewonnen hatten.
    Als sie sich dem ersten Zimmer näherte, hörte sie Stimmen. Sie erkannte Derricks Stimme, und als sie durch die leicht offen stehende Tür hineinspähte, sah sie ihn und Maggie am Reisebettchen stehen. Auf der anderen Seite des Zimmers war Derricks Mutter gerade dabei, Ryan hochzunehmen, als Maggie zwei Dokumente hochhielt und sagte: „Ich habe gute Neuigkeiten.“ Sie wedelte mit den Papieren. „Rate mal, was das ist?“
    „Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Derrick.
    Mrs Baylor schenkte ihr keine Aufmerksamkeit und nahm stattdessen Ryan in die Arme.
    „Ich habe hier nicht nur den Brief, den Derrick an CryoCorp geschickt hat“, sagte sie aufgeregt, „sondern auch eine Kopie des Schecks, den CryoCorp eingelöst hat, was beweist, dass sie die Papiere wenige Tage, nachdem du sie abgeschickt hast, bekommen haben. Nicht nur wird CryoCorp gezwungen sein, zuzugeben, dass sie Schuld an der Sache sind, sondern die Richterin wird auch keine