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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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dass Derrick Football liebte, sie aber noch nie auch nur ein Spiel angesehen hatte. Ein paar älteren Artikeln zufolge, die sie im Internet gefunden hatte, stand er auf kurvige, üppige Frauen, und Jill war das Gegenteil von üppig oder kurvig. Ehe Ryan zur Welt gekommen war, hatte sie Körbchengröße A getragen und besaß keine nennenswerten Hüften. Seine Schwestern hatten Derrick als „Fleisch und Kartoffeln“-Typ beschrieben, sie dagegen mochte lieber Sushi. Derrick war eins von zehn Kindern, sie hatte nur eine Schwester. Er mochte Actionfilme, sie romantische Komödien. Er trank Kaffee, sie Tee. Die Liste ließ sich beliebig fortsetzen.
    Doch nachdem sie Derrick in den letzten zwei Wochen besser kennengelernt hatte, war ihr bewusst geworden, dass nichts davon noch wichtig war.
    Sie mochte Derrick Baylor.
    Sie mochte, wie er ihr in die Augen sah, wenn er sie begrüßte. Sie mochte es auch, wie er küsste, und wie sie sich fühlte, wenn er die Arme fest um sie geschlungen hatte. Sie mochte, wie seine Mundwinkel sich nach oben kräuselten und seine Augen leuchteten, wenn er lächelte. Er roch gut und sah fantastisch aus, ob er nun eine Trainingshose und ein T-Shirt trug oder in Hemd und Anzughose vor ihr stand. Sie mochte seine positive und fröhliche Einstellung. Sie mochte, wie er Ryan ansah, als wenn er vor lauter Liebe platzen würde, wenn er seinen Sohn in seinen Armen hielt. Und wie ihr jetzt klar wurde, mochte sie auch seine Familie.
    Doch auch wenn es zwischen ihnen funkte, und das hatte es schon mehr als einmal getan, fehlte da irgendetwas. Etwas hielt Derrick zurück. Doch sie konnte nicht genau sagen, was.
    Oder doch?
    Lexi war zu ihrer Mutter zurückgerannt, und Jill bemerke, dass Derrick die junge Frau, die durch das Gartentor kam, sehnsüchtig anschaute. Es war Maggie, die Anwältin, die mit Derricks Bruder Aaron verlobt war.
    Und dann traf sie die Erkenntnis wie ein Hammer.
    Derrick hatte Gefühle für Maggie. Sie konnte es in seinem Gesicht lesen. Deshalb hatte er aus dem Fenster geschaut, als sie Aaron in der Stadt getroffen hatten. Er hatte nach ihr gesucht. Derrick war in Maggie verliebt, die Frau, die mit seinem Adoptivbruder Aaron verlobt war. Man musste blind sein, um es nicht zu bemerken.
    Auf der anderen Seite des Gartens scharwenzelte Derrick um Maggie herum wie ein Hund, der endlich sein Leckerli bekommen hatte. Hätte er einen Schwanz gehabt, hätte er damit gewedelt. Seine Aufmerksamkeit gehörte nur Maggie, als die beiden in ihre Richtung kamen.
    „Maggie“, sagte er, ohne die Augen von ihrem Gesicht abzuwenden. „Ich möchte dir Jill Garrison und meinen Sohn Ryan vorstellen.“
    Maggie trug ein Sommerkleid und ein Paar Riemchensandalen. Ihr glattes, blondes Haar hatte sie an den Seiten mit einigen Klammern zurückgesteckt. Sie hatte hohe Wangenknochen, perfekt geformte Lippen und Augen, die so blau waren wie der wolkenlose Himmel über ihnen.
    „Schön, dich kennenzulernen“, sagte sie, während sie Jill freundschaftlich die Hand schüttelte. „Da ist ja der kleine Ryan. Oh, er ist wunderschön!“, fügte sie hinzu, als Derricks Mutter Ryans Babydecke zurückzog, sodass sie ihn besser sehen konnte.
    „Er ist ein Schatz.“ Sie drehte sich zu Derricks Mutter um und sagte: „Aaron hat mich gebeten, euch allen Hallo zu sagen und euch auszurichten, dass er nächste Woche vorbeikommt.“
    Jill sah zu, wie Derrick Maggie beobachtete, und spürte einen Stich in ihrem Herzen.
    Aus der Ferne erklang Musik und riss sie aus ihren Gedanken. Sie blickten alle in Richtung Scheune, aus der die Klänge von Geige und Banjo zu ihnen herüberdrangen. Derricks jüngste Schwester Zoey war in Windeseile auf den Beinen. Sie hatte die Haare zu einem dicken Zopf geflochten, der über ihre Schulter schwang, als sie nach Jills Hand griff. „Komm mit, das musst du sehen.“
    Derricks Mutter bestand darauf, dass sie mit Zoey zur Scheune ging, und versicherte ihr, dass sie währenddessen gut auf Ryan aufpassen würde. Jill konnte hören, wie sie ihr Derrick hinterherschickte.
    Während Zoey sie in Richtung Scheune zog, rief Lexi ihren Namen und winkte ihr aufgeregt zu. Sie saß auf dem kleinsten Shetlandpony, das Jill je gesehen hatte. Sandy stand auf der einen Seite des Ponys, Jake auf der anderen. Jill wusste, dass Sandy gehofft hatte, Connor heute zu sehen, doch offensichtlich war der noch nicht aufgetaucht.
    In der Scheune waren Strohballen in mehreren Lagen an der Wand entlang gestapelt, sodass

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