Ploetzlich Vater
würde sie küssen, doch dann erstarb die Musik, und der Tanz war vorüber.
* * *
„Schau an, wen haben wir denn da“, sagte Jake und deutete mit dem Kinn in Richtung des Hauses.
Sandy drehte sich um und versuchte, nicht so auffällig erfreut zu schauen, als sie Connor auf sie zukommen sah.
„Tuck mich an!“, schrie Lexi so laut, dass Jake zusammenzuckte.
„Es heißt gu…gu…guck, nicht tuck.“
„Tu…tu…tuck!“, rief sie begeistert.
Sandy hatte Jake schon erklärt, dass sie mit Lexi schon bei einer Logopädin gewesen war. Diese hatte gesagt, dass Lexi die Buchstaben deutlicher würde aussprechen können, wenn sie mehr Zähne hätte. Doch er und seine Brüder schienen ihr nicht zu glauben.
„He, hallo“, sagte Connor, als er bei ihnen ankam. „Wie geht’s?“
Jake hatte die Zügel in der Hand und machte keine Anstalten, auf seinen Bruder zu warten.
Sandy hielt Lexis Bein fest und lief dabei rückwärts, sodass sie mit Jake mitgehen und gleichzeitig mit Connor reden konnte. „Wie du siehst, haben wir alle viel Spaß.“ Connor hatte letzte Woche in dem Anzug gut ausgesehen, aber in Jeans und T-Shirt war er einfach atemberaubend. Er hatte nicht so muskulöse Arme wie sein Bruder Derrick, doch auch er schien regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Als er sie endlich eingeholt hatte, bemerkte sie, dass er auch noch gut roch, nach frischem Heu und einem Hauch Aftershave.
Connor ging neben ihr her und streckte die Hand aus, um die drahtige Mähne des Ponys zu streicheln. „Das ist Peanuts. Er war früher mein Pony“, erzählte er Lexi. „Meine Brüder und ich haben immer Cowboy und Indianer gespielt, und Peanuts war das schnellste Pony. Niemand konnte uns einholen.“
„Stimmt gar nicht“, erwiderte Jake. „Als Connor aufs College gegangen ist, hat Mom gesagt, dass er mir gehört, und seitdem ist Peanuts immer mein Pony gewesen.“
„Okay, Kinder“, sagte Sandy. „Es reicht.“
Connor lachte auf, doch Jake schien nicht glücklich darüber zu sein, dass sein Bruder hier war.
Da Connor etwa einen halben Kopf größer war als Jake, fiel es ihm leicht, die Hand auszustrecken und seinem Bruder mit den Fingerknöcheln über den Kopf zu reiben. „Du kannst Peanuts haben, in Ordnung?“
„Er gehört voll und ganz dir“, sagte Jake und reichte ihm die Zügel. „Ich habe Sandy versprochen, ihr Squaredance beizubringen. Und du weißt ja: Was du heute kannst besorgen …“
Sandy wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wäre lieber hiergeblieben, um sich mit Connor zu unterhalten, doch sie hatte vorhin Interesse gezeigt, als Jake den Squaredance erwähnt hatte.
„Ich würde schon gerne “, sagte sie, einer Eingebung folgend, „aber ich sollte lieber bei Lexi bleiben.“
„Keine Sorge, Connor kann ein Auge auf sie haben, richtig, Connor?“
Connor schaute von seinem Bruder zu Sandy hinüber. „Es wäre mir eine Freude.“
Sandy schimpfte innerlich mit sich, dass sie Jake gesagt hatte, sie würde mit ihm tanzen. Sie hatte den ganzen Nachmittag auf Connor gewartet, und kaum war er da, musste sie schon wieder gehen. Manchmal war das Leben einfach nicht gerecht. „Hast du auch bestimmt nichts dagegen?“
„Geh tanzen. Lexi und ich kommen schon klar.“
„Lexi, sei ein liebes Mädchen, okay?“
Lexis Locken hüpften, als sie nickte. „Ich mag ihn.“
Connor lachte.
„Bin gleich zurück“, sagte Sandy, aber Jake griff ihre Hand und zog sie hinter sich her, ehe sie noch etwas hinzufügen oder Connor noch ein paar Minuten in die Augen blicken oder eine Ausrede, ihn zu berühren, finden konnte. Als sie und Jake an der Scheune ankamen, schaute sie über die Schulter zurück und sah, wie Connor mit Peanuts zu einer weiteren Runde aufbrach und über etwas lachte, was Lexi gesagt hatte.
Dann drehte er sich zu ihr um, als hätte er gewusst, dass sie ihn ansah.
* * *
Nach dem dritten Tanz ließ sich Sandy neben Jill auf den Strohballen sinken und wischte sich über die Stirn. „Danke, Jake. Das hat Spaß gemacht.“
„Ich hole euch beiden ein Glas Punsch und bin gleich wieder da.“
„Ich glaube, Jake hat sich in dich verknallt“, sagte Jill. „Wo ist eigentlich Connor?“
„Er führt Lexi auf dem Pony herum. Um ehrlich zu sein, wollte ich eigentlich mit Connor tanzen, aber als Jake mich dann aufgefordert hat, dachte ich, dass Connor bestimmt nicht mehr auftaucht. Ich komme mir vor, als wäre ich wieder in der Highschool.“
Jill lachte und schnippte
Weitere Kostenlose Bücher