Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
Vom Netzwerk:
Baylor.
    „Ja, es ist alles okay“, gab Jill zurück. „Aber schön, dass du fragst.“
    „Es tut mir leid, dass deine Eltern so schnell nach New York zurück mussten. Ich hätte sie gerne zu uns eingeladen. Es wäre ein richtig großes Fest geworden, viel besser als die kleine Party letzte Woche.“
    Diese Frau war wie purer Sonnenschein. Könnte man sie in Flaschen abfüllen und verkaufen, wäre sie Millionen wert. „Wie hast du das geschafft?“, fragte Jill.
    „Was geschafft?“
    „All diese Kinder großzuziehen. Sie scheinen alle gut miteinander klarzukommen und sich wirklich gernzuhaben.“
    „Ich hatte ja Phil, der hat mir dabei geholfen. Aber es gab trotzdem Tage, an denen ich ein paar der Kinder mit dem Besen um das Haus jagen musste.“
    Jill lachte.
    „Wenn Ryan so wird wie sein Vater“, fügte sie hinzu, „wirst du alle Hände voll zu tun haben.“
    „Warum? Wie war Derrick denn als Kind?“
    „Frag seine Geschwister, sie werden alle dasselbe sagen. Er wollte immer bestimmen.“ Ein Glitzern trat in ihre Augen. „Doch er war auch der Sensibelste von allen, mehr noch als die Mädchen.“
    Das konnte Jill sich nicht vorstellen. „Wirklich?“
    „Der Junge hat beim kleinsten Anlass geweint. Wenn ihm jemand das Spielzeug weggenommen hat, fing er an zu weinen. Wenn das Essen nicht heiß genug war, hat er geweint. Wenn ihn seine Schwester komisch von der Seite angeschaut hat, hat er geweint.“
    Sie lachten beide.
    „Ich habe nie damit gerechnet, dass von allen meinen Kindern ausgerechnet er Footballspieler wird.“ Mrs Baylor schüttelte verwundert den Kopf. „Man weiß nie, was aus ihnen wird. Man kann eigentlich nur hoffen, dass sie zu guten Menschen werden.“
    „He, ihr beiden“, rief Derrick von der Tür aus. Er hatte Ryan über eine seiner breiten Schultern gelegt und tätschelte ihn sanft mit der freien Hand. „Die Damen sind mit ihren Vorspeisen fertig und warten nicht gerade geduldig auf die Jury. Wenn ihr nicht bald kommt, sehe ich schon die Pfannenwender fliegen.“
    „Wer ist denn jetzt das dritte Jurymitglied?“, fragte Mrs Baylor.
    „Ich nicht“, sagte Derrick. „Da ist nichts mit Schokolade dabei.“
    „Du magst doch gar keine Schokolade“, erinnerte ihn seine Mutter.
    „Jetzt schon.“
    Jill schaute Derrick an, ihre Blicke trafen sich, und zum ersten Mal an diesem Tag schauten sie sich in die Augen. Die Sekunden fühlten sich wie Minuten an, bis plötzlich aus dem Haus Geschrei zu hören war, gefolgt von dem Geräusch von Töpfen und Pfannen, die zu Boden fielen.
    In der Tür stand auf einmal Lexi. Sie war außer Atem, ihre Augen groß und rund. Mit ihrer üblichen hellen Stimme sagte sie, dass ein Schwein im Haus umherrannte.
    Als Jill in die Küche kam, sah sie, wie Derricks Schwestern beide draußen vor der Terrassentür standen und hineinschauten. Zwei der Frauen aus dem Kochwettbewerb waren auf die Granitarbeitsfläche gestiegen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Silberhaarige war bewaffnet und sah gefährlich aus. In der einen Hand einen Pfannenwender, in der anderen ein Nudelsieb, hielt sie beides angriffsbereit vor sich.
    Bruschetta, japanische Teigtaschen, Wurststücke und Zwiebeln lagen überall verteilt. Tabletts waren zu Boden gefallen, und die Holzschränke waren mit gelber und roter Sauce gesprenkelt.
    Derricks Brüder und sein Vater spielten im Innenhof Basketball und hatten nichts von dem Trubel mitbekommen. Sandy und Mrs Murnane waren verschwunden. Chelseys neuer Fotograf schoss wie wild Fotos, als wäre er ein Paparazzi und kein Fotograf für ein Kochmagazin.
    Das Kochduell wurde zu einem Desaster.
    „Wo ist deine Mutter?“, fragte Jill Lexi.
    „Sie jagt das Schwein.“
    „Ein Schwein? Wirklich? Bist du dir sicher?“
    Lexi nickte, dass ihre Locken wippten. „Es macht oink-oink.“
    Derrick öffnete die Terrassentür und schaute seine Schwestern grimmig an. „Was macht ihr denn da?“
    „Wir verstecken uns“, sagte Zoey.
    „Vor dem Schwein?“
    Rachel nickte. „Es ist das hässlichste Vieh, das ich jemals gesehen habe. Es hat Büschel aus weißem Fell und humpelt.“
    Derrick brach in Gelächter aus. Er schaute sich um und begutachte das Chaos. „Ist Hank dafür verantwortlich?“
    „Wer ist Hank?“, fragte seine Mutter, während sie Bruschetta und Melonenbällchen vom Boden aufsammelte und sie in den Mülleimer unter der Spüle warf.
    „Das ist ein Hund“, erklärte Jill ihr. Sie war froh, dass es nicht wirklich ein Schwein war,

Weitere Kostenlose Bücher