Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
Vom Netzwerk:
gesagt.“
    „Netter Versuch.“ Sandy lachte. „Aber es wird noch ein paar Monate dauern, bis er anfängt zu sprechen.“
    „Hallo Lexi“, sagte Derrick und strich ihr über den Kopf, als Lexi um das Auto herumgelaufen kam und sich wie immer, wenn sie sich sahen, an sein Bein klammerte.
    „Dein Haus ist wirklich toll“, sagte Sandy, während sie um das Auto herumging, um noch ein paar Dinge aus dem Kofferraum zu holen. „Die Säulen sehen so elegant aus. Massiv und ein bisschen protzig, genau wie der Besitzer.“
    „Danke“, gab er zurück. „Ich fasse das jetzt einmal als Kompliment auf. Schließlich habe ich dieses Ungetüm selbst entworfen.“
    Sandy schirmte die Augen mit einer Hand von der Morgensonne ab und sah noch einmal zu dem Haus hinüber. „Verblüffend. Macht es dir etwas aus, wenn Lexi und ich uns ein wenig umschauen, oder brauchen wir dafür einen Reiseführer?“
    „Fühlt euch wie zu Hause“, antwortete Derrick und ignorierte ihre Reiseführerbemerkung geflissentlich.
    Ehe Jill sie aufhalten konnte, waren Sandy und Lexi auch schon fort. Es herrschte einen Moment lang Stille, und Jill fragte sich, was wohl in Derricks Kopf vorging. Sie hatte das Gefühl, dass er ihrem Blick auswich, während er mit den Gurten von Ryans Kindersitz hantierte.
    „Danke noch mal, dass wir deine Küche benutzen dürfen, und dafür, dass du extra früher gekommen bist, damit Chelsey genug Zeit zum Aufbauen hat.“
    „Jederzeit.“
    „Wegen letzter Nacht …“ Jill schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter. „Ich hoffe, dass es zwischen uns nicht … du weißt schon.“
    „Jill, wo bleibst du denn? Ich brauche dich“, rief Chelsey von der obersten Treppenstufe aus. „Brauchst du Hilfe beim Tragen?“
    „Ich komme gleich“, erwiderte Jill.
    Sie schaute wieder zurück zu Derrick, und fast wie aus Versehen erwiderte er ihren Blick zum ersten Mal seit der letzten Nacht, und in diesem Augenblick wusste sie, was seine Antwort war. Er bereute es nicht nur, mit ihr geschlafen zu haben, er würde darüber hinaus einfach so tun, als sei es nie passiert. Ihr Herz wurde schwer, als hätte jemand eine dicke Eisenkette darumgelegt und würde sie immer fester zusammenziehen.
    Ryan fing an zu schreien. Derrick war sofort bei ihm, hob ihn aus der Babyschale und drückte ihn an seine Brust. Er nahm die Wickeltasche und ging, gefolgt von Jill, zum Haus. „Wir hätten uns wirklich kein besseres Wetter wünschen können, findest du nicht?“
    Statt ihm zu antworten, blieb sie stehen, drehte das Gesicht zur Sonne und atmete die frische Meeresbrise ein, die über sie hinwegstrich. Letzte Nacht hatte Derrick Baylor sie in seine Arme geschlossen und festgehalten. Sie hatten sich mehr als einmal geliebt. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie gemerkt, was miteinander schlafen wirklich bedeutete: geben und nehmen, lieben und lachen. Jeder Augenblick war etwas ganz Besonderes gewesen.
    Mit Thomas hatte sie so etwas nie erlebt. Er hatte das, was die Ärzte als „psychische Impotenz“ bezeichneten. Seine Gedanken und Gefühle hatten ihn daran gehindert, eine vollständige Erektion zu bekommen. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um ihm zu helfen. Oder eher, um ihnen beiden zu helfen, diese besondere Art der Intimität zwischen zwei Menschen erleben zu können. Sie war mit ihm zum Arzt gegangen und hatte alles Mögliche versucht: sexy Unterwäsche, einen Striptease, sogar eine zweiwöchige Behandlung bei einem Sexualtherapeuten, nachdem er angedeutet hatte, dass vielleicht sie der Grund sei. Sie hätte verdammt noch mal auch eine Striptease-Stange in ihrem Schlafzimmer anbringen lassen, wenn er darum gebeten hätte, doch Thomas schien nie wirklich auf diese Weise an ihr interessiert gewesen zu sein.
    Derrick dagegen hatte sich letzte Nacht für jeden Zentimeter ihres Körpers interessiert. Er hatte etwas in ihr geweckt und ihr gezeigt, was ihr gefehlt hatte. Sie hatte sich gefühlt, als hätte sie den Kilimandscharo mit verbundenen Augen erklommen. Er hatte sie in neue Höhen entführt, an einen Ort, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass er existierte. Er hatte sie in seinen Armen gehalten, sie waren zusammen zum Höhepunkt gekommen, und sie war sich ziemlich sicher, dass sie neu geboren worden war.
    Bis zu diesem Moment.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte er und riss sie aus ihrer Versunkenheit.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Sei nicht albern“, log sie. „Alles ist total

Weitere Kostenlose Bücher